www.Crossover-agm.de MAD MAX: Night Of White Rock
von gl

MAD MAX: Night Of White Rock   (AOR Heaven / Point Music)

Zwar lagen beim UFOR-Festival schon überall Flyer 'rum, aber trotzdem: Die Überraschung ist ihnen gelungen: MAD MAX sind in der gleichen Besetzung, in der sie 1987 (!) das Album "Night Of Passion" (die vielleicht zunächst etwas holprige Benennung des Albums wird dann vielleicht etwas klarer) zurück und haben ein bärenstarkes Melodic-Rock-Album vorgelegt. Michael Voss, der eine Baustelle nach der anderen aufmacht, einige gelegentlich auch mal wieder zu, ist den Interessierten von CASANOVA, SILVER, DEMON DRIVE oder BISS hinlänglich bekannt. Drummer Axel Kruse gibt seit einiger Zeit bei JADED HEART den Takt an. Bleiben Gitarrist Jürgen Breforth, der mit der Band TANNER ein deutschsprachiges Album herausgebracht hat, sowie Bassist Roland Bergmann, der auch Interesse zeigte, ein AOR-Album mit christlichen Texten zu veröffentlichen. Welches mit einem ungewöhnlich interessanten Intro den harten schnellen Song einleitet. Fulminant klar und druckvoll ohne verfremdete Stimmen produziert von Vossi (wem sonst?) pumpt das treibende "Losing It" ebenso stark weiter, klasse. Auch der nächste Song "Hope To See" überzeugt mit einem angenehmen Flair und eindringlichen Lyrics. "Unbelievable" ist eine Ballade, die einfühlsam ist, ohne kitschig oder schmalzig zu wirken. Obwohl jedes Wort des hervorragenden Gesangs von Michael deutlich zu verstehen ist, wünsche ich mir hier ein Textblatt (es liegt ein Vorab-Werbeexemplar vor) um die Texte nachzulesen.
Auch Track 5 "Sun" ist toll und das ist erst die Hälfte der CD. Mein persönlicher Favorit kommt mit dem basischen Rocker "Homeless", schlicht aber effektiv mit einem Chorus, dessen Melodie man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Und einer Textzeile "We Are All Homeless Unless We Believe In God", die wohl Widerspruch erzeugen wird, sicher aber auch Zuspruch ...
Der kurze Stampfer "Raise Your Voice" appelliert daran, mit seiner Meinung nicht hinterm Berg zu halten. "Upon My Soul" lässt Jürgen Breforth an der Gitarre glänzen und hat etwas aggressiven Gesang und auch mal einen kleinen Schrei dabei. Zum Schluss kommen die beiden anderen Highlights der Platte "Bad Day In Heaven" erinnert im Intro zunächst an die alten Rock-Bands, mit denen die beteiligten Musiker großgeworden sind (URIAH HEEP/RAINBOW) um dann akustisch DOKKEN-like einen Wohlfühlsong einzuleiten. Bleibt das Titelstück, welches sich mit einem ständig gleichbleibendem Riffing einprägt und mit 5 1/2 Minuten der längste Song ist.
Das Album, das mit einem kleinen Outro abschließt, gefällt mir sehr gut, nicht aufgrund der christlichen Ausrichtung der Texte, jene erfreuen zusätzlich, klar. Nach so vielen CDs mit antichristlichen Sprüchen/Lyrics eine Freude. Hochachtung vor soviel Mut, was wohl wieder Spott von einigen ach-so-Harten mit umgedrehten Kreuzen hervorrufen wird. Nein, es sind die Lieder, die Produktion, das ausgereifte Songwriting, es ist eine runde Sache, der man deutlich anhört, dass es kein Schnellschuss ist. Alle Instrumente sind differenziert hörbar und im perfekten Mix austariert: Gesang, Bass, Gitarre und Schlagzeug - kein Part wird hier weder vernachlässigt noch bevorzugt - großes Lob an Michael Voss. Und an die gesamte Band für dieses erste Highlight 2006.
PS: MAD MAX werden sowohl auf der Promikon Anfang März in Mannheim spielen als auch auf dem Elements Of Rock Festival Ende April in der Schweiz.
Bandkontakt: www.madmaxmusic.de
Labelkontakt: www.aorheaven.com

Tracklist:
To Hell And Back Again
Losing It
Hope To See You
Unbelievable
Sun
Homeless
Raise Your Voice
Upon My Soul
Bad Day In Heaven
N.O.W.R.
(Just A) Melody
 




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