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von tk

THE DOGMA: Black Roses   (Drakkar Records)

"Ein glückliches Brautpaar sieht anders aus!" war mein erster Gedanke beim Anblick des von Andreas Marschall entworfenen Covers. Auch wenn die Visage des Bräutigams irgendwie an die unseres Ex-Kanzlers Schröder nach seinem Abgang erinnert, haben wir es hier nicht mit einer deutschen Band zu tun, sondern mit einer italienischen Nachwuchstruppe, die sich den klassischen Euro-Melody-Powermetal mit leichter Gothic-Schlagseite auf die Fahnen geschrieben hat. Nun hatte ich schon im Dezember vergangenen Jahres die Ehre, während einer Listening-Session im Hagener Woodhouse-Studio in die von Starproduzent Siggi Bemm aufgenommenen Songs reinzuhören zu dürfen und letztlich bestätigen sich die Eindrücke von damals auch nach Hörgenuss des nun veröffentlichten Debütalbums "Black Roses". THE DOGMA agieren auf einem technisch ansprechenden Niveau, beherrschen die Kunst, eingängige Hooklines mit einprägsamen Gitarrenläufen und Gesangslinien zu kreieren ohne dabei großartig innovativ oder originell zu wirken. Altbewährtes der Marke HELLOWEEN, STRATOVARIUS und RHAPSODY wird mit einer Prise NIGHTWISH bzw. HIM angereichert, mit viel Pathos und gelegentlich auch voluminösen Background-Chören aufgemischt und fertig ist der DOGMAtische Cocktail. Hier wechseln sich fulminante Speedpassagen mit progressiven Keyboard-Versatzstücken ab ("Wicked Angels"), da dominiert der speedige Ohrwurm "Queen Of The Damned", während ruhigere Midtempotracks ("Waiting For The Rain", "Sands Of Time") die gefühlvolle Seite der Band repräsentieren. Kleine Anekdote am Rande: Kurz vor Beginn der Aufnahmen verletzte sich Drummer Marco Bianchella am Knie, so dass Drakkar umgehend Ersatz anforderten und mit Mike Terrana wohl auch keinen besseren hätten finden können. Sänger Daniele hat zwar eine ausdrucksstarke Stimme, wirkt aber über weite Strecken limitiert. Selbst wenn man sich schon in jungen Bandjahren mit reichlichen Superlativen schmückt, werden auch THE DOGMA die unbarmherzige Härte des Musikgeschäfts noch zu spüren bekommen. Dennoch sollte man den sympathischen Italienern eine Chance geben, sich in der gnadenlos überfüllten Melodic-Powermetal-Ecke frei zu schwimmen. Anhänger dieses Genres dürfen hier blind zugreifen.
Kontakt: www.drakkar.de

Tracklist:
1. Black Roses
2. Wicked Angels
3. Queen Of The Damned
4. Devil's Bride
5. ... And Julie No More
6. Ghost Of War
7. Temptation
8. Waiting For The Rain
9. Sands Of Time
10. Maryann
 




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