www.Crossover-agm.de HIM: Razorblade Romance
von Janet

HIM: Razorblade Romance

Leute, ich kann's echt nicht mehr hören, wenn die Presse den "Mut" einer jungen Metal-Band in den Himmel lobt, ein total kommerzielles Album zu veröffentlichen und damit Hasstiraden der Underground-Fraktion auf sich zu ziehen. Wen juckt's? Von mir aus können alle Musiker Millionäre werden; über die Qualität der Mucke sagt das ja wohl nichts aus.
"Razorblade Romance" beherbergt ein enormes Hitpotential, das ist richtig. War aber auch schon mit "Greatest Lovesongs Vol. 666", dem 1998er Debüt der Finnen, so. Supereingängige, einfach strukturierte, hochmelodiöse und dennoch heftig losballernde (Heftig losballernd? Hast Du zufällig die Platten verwechselt und gerade Interdiction im Player gehabt? - Anm. rls mit einem gußeisernen Fragezeichen auf der Stirn) Songs zu schreiben, die sich nicht in Belanglosigkeit verlieren, ist auch eine Kunst. Im Prinzip haben Ville Valo & Co. ihren Stil beibehalten; anno 2000 klingt man allerdings eine Ecke lebensbejahender. Für mich jedenfalls ist die neue Scheibe die ideale Gute-Laune-Musik - ich kann dazu fantastisch rumhüpfen und mich austoben. Das liegt sicher zum großen Teil daran, dass man die ursprüngliche Version, wie das Vorgängeralbum von Hiili in Helsinki produziert, komplett verworfen hat, weil sie zu schwermütig und ausufernd klang, und mit John Fryer in den Rockhouse Studios in Wales nochmal von vorne angefangen hat. Nun ist das Album zwar keine 38 Minuten mehr lang (wobei ich anmerken muss, dass auf den derzeit erhältlichen Exemplaren noch zwei Bonus-Tracks enthalten sind, die das Ganze auf eine "normale" Länge strecken), aber dafür verkörpert es kompakte, geballte Mitten-in-die-Fresse-Power. Zu einem beachtlichen Teil zeichnet dafür der neue Drummer Gas Lipstick verantwortlich, der früher bei den verrückten Finnen Kyyria die Trommelstöcke schwang und seinen neuen Mitstreitern ordentlich Zunder unterm Hintern macht.
HIS INFERNAL MAJESTY wollen Goth'n'Roll machen. Keine Ahnung, was konkret sie sich darunter vorstellen, aber wenn das so klingt wie "Razorblade Romance", dann sei es ihnen wohlwollend gewährt.
Ach so, nochwas. Als Frau kann ich es mir nicht verkneifen, ein paar Worte über die Erotik der Jungs zu verlieren, auf die sie ja schließlich selber Wert legen. HIM und ihre Musik SIND sexy, allerdings finde ich, dass ihr Sex-Appeal zeitgemäß androgyn und harmlos rüberkommt und wohl nur was für die entsprechende Zielgruppe, pubertierende niedliche Girlies, ist. Wer echt heiße vibrations verspüren will, der (die) ziehe sich mal lieber Monster Magnet rein.
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