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Acoustic Torment
von dh anno 2002
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Nachdem sich die süddeutsche
Deathmetalband Acoustic Torment als Helfer beim Jungscharzeltlager ausgetobt
hatte, beantwortete Christian (Gitarre) mir einige Fragen zum neuen Album.
1. Erstmal, wie war das
Jungscharzeltlager, wie hat den Kids eure Show gefallen, ha, ha?
Das Jungscharzeltlager war
mal wieder superspitzenklasse, hat echt Spass gemacht (und ich glaube
den Kindern auch).
2. Ich muss zu meiner
Schande gestehen, dass ich zum erstenmal vor drei Jahren beim Mortificationkonzert
in Reutlingen von euch erfahren habe, gib doch bitte eine kurze Bandhistory
ab.
Acoustic Torment wurde im
Sommer 1996 von Tobias und mir (Christian) gegründet. Mit der Zeit
entstanden einige Songs, uns fehlte jedoch noch ein Bassist und Sänger.
Sascha kam zunächst als zweiter Gitarrist zur Band, entschloss sich
dann aber, zu singen und Bass zu spielen. Im Sommer 1998 gingen wir ins
Homestudio von einer befreundeten Band (Dreschflegel), um ein Demo aufzunehmen,
das dann später unter dem Namen „My Hope Is In You“ als CD erschien.
Nach einigen kleinen Konzerten entschlossen wir uns Anfang 2001, eine neue
CD aufzunehmen, die kürzlich unter dem Namen „Schwarzwald“
veröffentlicht wurde.
3. Eure neue CD ist nun
draußen, inwieweit unterscheidet sie sich von eurem Vorgängeralbum?
Euer erstes Album würde ich grob in die Paramaecium-Ecke stecken.
Der erste Unterschied ist
bestimmt die Aufnahmetechnik. Das erste Album war zunächst als Demo
gedacht und wurde auch so aufgenommen, d.h. 2-Spuraufnahme ohne Overdubs
usw. Bei der neuen CD haben wir mit Mehrspurtechnik und besserem Equipment
aufgenommen und z.B. alle Gitarren gedoppelt. Musikalisch denke ich unterscheidet
sich die alte von der neuen CD nicht sehr (wobei andere das anders sehen,
es ist immer schwer, die eigene Musik zu beurteilen). Wir haben vielleicht
auf der neuen CD etwas mehr mit unterschiedlichen Richtungen experimentiert,
z.B. haben wir einen Blackmetal-Song gemacht, „Choose Christ“ ist eher
Grindcore, „Narrow Gate“ ist ein bisschen Fear Factory-mäßig
mit Metalcore-Einflüssen, „Sonnentau“ ist eher melodisch usw.
4. Wie kamt ihr darauf
eure neue CD „Schwarzwald“ zu nennen, mir ist eine säkulare Blackmetalband
mit gleichem Namen bekannt, die aber textlich eher in die andere Richtung
tendieren (Unlord aus Holland, um genau zu sein – Anm. rls), oder bekommt
ihr Prozente beim Schwarzwäldler Touristeninfobüro?
Als wir nach einem Namen
und Cover für die neue CD gesucht haben, fanden wir dieses Bild des
im Baum eingewachsenen Jesus, das nun unsere CD schmückt. Das Foto
würde im Schwarzwald aufgenommen, wir leben im Schwarzwald und mögen
den Schwarzwald und dann hatte Tobias noch diesen Text über ein Moor
im Schwarzwald („Sonnentau“), also lag es nahe, die CD „Schwarzwald“ zu
nennen. Ausserdem finde ich, dass sich „Schwarzwald“ irgendwie gut
anhört.
5. Könntest Du ein
wenig auf die Texte eingehen, auf der neuen CD befindet sich ja ein Song
in Deutsch, („Sonnentau“), erzähle mir ein wenig mehr davon.
Wir haben wieder einige
biblisch angehauchte Texte auf der CD, z.B. „Satanic Seduction“ über
Adam und Eva, „Judgement Day“ ist der Offenbarung entnommen usw. „Sonnentau“
bildet hier etwas eine Ausnahme. Es ist mehr eine Naturbetrachtung, die
von Tobias in einem Moorgebiet im Schwarzwald in Gedichtform gebracht wurde.
Dieser Text war ein Experiment für uns, da wir mal probieren wollten,
ein deutsches Lied machen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und
denke, dass wir in Zukunft mehr Lieder wie „Sonnentau“ machen werden.
6. Um zur musikalischen Seite
zu kommen, welche Bands inspirieren euch, mögt ihr?
Das sind viele, ich versuch
mal einen Querschnitt: Parameacium, Mortification,
Virgin Black, Estatic Fear, Brutal Truth,
Vomitorial Corpulence, Underoath,
Selfmindead, Extol, Sepultura, Fear Factory, Zao,
Pippi Langstrumpf, EAV, Die Doofen, Celestial Season, Soulfly, Deftones,
Muse, ...
7. Wenn ich richtig informiert
bin hat Sascha die Band verlassen, habt ihr schon einen Nachfolger?
Sogar zwei, der eine heisst
Marius und spielt Bass und der andere ist Artur und singt (oder wie man
es auch nennen will) bald bei uns. Ich bin gespannt, wie sich AT mit den
„Neuen“ entwickeln wird.
8. Welcher Gig war euer
bester und welcher euer schlechtester, gemeine Frage, ich weiss!?
Habt ihr auch schon Konzerte mit nichtchristlichen Bands gespielt?
Der beste Gig war ganz eindeutig
das Konzert bei der Lord's Party in Gunzen anno 1999.
Wir waren total überwältigt über den Empfang und über
die Stimmung beim Konzert. Der schlechteste Gig war denke ich bei einem
Kleinkunstfestival. Wir haben dort einfach nicht hingepasst. Wir spielten
nach einem Zauberer vor Leuten, die überhaupt nicht verstanden, was
das eigentlich soll. Naja, seitdem spielen wir nicht mehr auf Kleinkunstfestivals.
Wir hatten auch schon Konzerte mit nichtchristlichen Bands (z.B. bei Bandwettbewerben),
allerdings bisher leider nur sehr wenige.
9. Gerade aus der Blackmetalszene
schlägt dem Christentum viel Ablehnung,Vorurteile, Hass entgegen,
seid ihr damit schon mal konfrontiert worden?
Ich bekomme von Zeit zu
Zeit kritische E-Mails bezüglich unseres Glaubens. Wir versuchen,
diese so gut wie möglich zu beantworten, jedoch gibt es meistens dann
keine Reaktion mehr. Ich habe allerdings auch schon festgestellt, dass
gerade sogenannte Blackmetal-Bands (zumindest die, mit denen wir schon
Kontakt hatten) oft sehr tolerant gegenüber Christen eingestellt sind
(obwohl man dies nicht vermuten würde).
10. Was macht ihr ausser
der Band, von der Musik leben geht ja leider nicht?
Tobias ist Schreiner, Sascha
arbeitet als Elektroniker, Marius ist Werkzeugmacher, Artur noch Schüler
und ich bin Student.
11. Habt ihr Gemeinden
die eure Arbeit unterstützen?
Wir sind aktiv in unseren
Heimatgemeinden tätig. Ünterstützung für die Band bekommen
wir aber eher weniger, weil oft die Musikgeschmäcker der meisten Gemeindeglieder
anders sind, aber wir werden toleriert (und das ist ja auch schon was).
12. Zum Abschluss
einige Worte noch an unsere Leser?
www.acoustic-torment.de;
acoustic-torment@gmx.de
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