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TREASURE SEEKER: A Tribute To The Past
von rls

TREASURE SEEKER: A Tribute To The Past   (Treasure Hunt Records)

Keine Frage: Der traditionelle, tief in den Achtzigern verwurzelte Heavy Metal ist seit dem letztjährigen durchschlagenden Erfolg des Hammerfall-Debüts "Glory To The Brave" (gibt's eigentlich Genrefreaks, die diese Scheibe noch nicht in ihrer Sammlung stehen haben? Ab in den nächsten Plattenladen!) zu einer Art Trendmusik im metallischen Underground geworden. Man täte Treasure Seeker aber unrecht, würde man sie als Trendreiter abstempeln. Erstens ist die christliche Szene sowieso nicht ganz so trendanfällig wie die säkulare, und zweitens machen William Hieb (b, Seventh Avenue), Andi Gutjahr (g, Lightmare) und Olaf Hayer (v, Chryztyne) in ihren Stammbands solcherart Mucke nicht erst seit gestern. Auch Marc Piras (g) ist in der christlichen Szene kein Unbekannter. Verstärkt um Drummer Danilo Batdorf hat dieses Dream Team eine in dieser Form noch nicht dagewesene Idee verwirklicht und neun Klassikersongs des christlichen Metal aus den Jahren 1986-1990 neu eingespielt. Daß die Message stimmt, war vor diesem Background natürlich zu erwarten, und auch die musikalischen Leistungen sind erste Sahne: Hieb und Batdorf legen einen soliden Rhythmusteppich, auf dem sich Gutjahr und Piras duellieren, und über allem thront Olaf Hayers Klassestimme, die irgendwo zwischen Michael Kiske (Ex-Helloween) und Timo Kotipelto (Stratovarius) anzusiedeln ist. Auch an der Qualität der ausgewählten Songs gibt's fast nix zu meckern, lediglich "Silence Screams" von REZ sagt mir nicht ganz so zu, und von Stryper hat man mit "To Hell With The Devil" zwar keinen schlechten, aber doch nicht den besten Song erwischt ("Soldiers Under Command" oder "The Reign" wäre mir persönlich lieber gewesen). Aber das ist ja alles nur erbsenzählerische Geschmackssache.
Und welcher ist nun der beste Song der Scheibe? Überraschung: Der Titelsong "A Tribute To The Past"! Den haben William Hieb und Andi Gutjahr selber geschrieben, und das hört man auch. Was für eine Speedhymne! Allein dieser Song rechtfertigt schon den Kaufpreis der gesamten CD. Die gibt's bei Georg Weihrauch (weihrauch@powermetal.de). Bleibt abschließend anzumerken, daß ich hoffe, das Motto des letzten Songs "In heaven we will meet again" möge nicht ganz so wörtlich eintreffen. Gegen ein vorheriges irdisches Wiedersehen bzw. -hören mit Treasure Seeker hätte ich nämlich absolut nix einzuwenden ...
 




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