STORMWARRIOR: Heading Northe von mst (Dockyard1/Soulfood)
Ich bin mir nicht sicher, ob es Reviews von Stormwarrior gibt, die ohne die Schlagwörter Kai Hansen, Helloween, Running Wild oder Manowar auskommen. Sollte ich wieder einmal meiner angenehmen Redaktionspflicht in Bezug auf Stormwarrior nachkommen müssen, werde ich dies versuchen. Diesmal nicht. Es passt einfach alles zu perfekt: Lars Ramcke klingt wie der definitive Hansen-Nachfolger zu "Walls Of Jericho"-Zeiten, nur deutlich rauer, sprich mit leichtem Rock´n Rolf-Touch. Die Musik selbst ist reinster Heavy Metal, bestehend eben aus diesen Ur-Helloween-Elementen und Running Wild-typischen Melodieabläufen, vorgetragen mit einem inbrünstigen Pathos und Heldengespür, welches Manowar zur Ehre gereichen würde. Das alles ergibt eine Mischung, die zwar nicht wirklich originell ist, aber dafür im höchsten Grade unterhaltsam und mitreißend, zumindest was die schwertschwingende Fangemeinde betrifft. Es gibt keinen einzigen Song auf "Heading Northe", den ich als schwach bezeichnen würde. Egal ob rasante Speedabfahrten wie "Remember The Oathe" oder stampfende Hymnen wie "Into The Battle", hier regiert die eiserne Faust und zeigt uns wieder einmal, warum wir diese Musik so einzigartig finden. Thematisch werden die Nordmänner bemüht, was zwar heutzutage nicht wirklich originell ist, aber erstens waren Stormwarrior durchaus Initiatoren dieses Themas und zweitens passt's halt zur Musik. Dass dabei in einigen Liedern die Kirche nicht gerade mit Lobhymnen bedacht wird, muss mich nicht freuen, hat für mich aber einen historischen Bezug und keinen blasphemischen. Für mich haben Stormwarrior mit "Heading Northe" ein klassisches Metal-Album mit Langzeitwirkung abgeliefert, welches ich jedem Metalhead nur eindringlich ans metallene Herz legen kann. Eine Tour mit Rebellion und Metalium wäre doch eine wirklich feine Sache, oder?
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