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von ta

MYTHOLOGIC: Standing In Stillness   (Progressive Music Management)

Die Weihnachtszeit 2004 entlässt auf amerikanischem Boden zwei Paar verschwisterte Musikstudenten aus irgendeiner Hochschule, ein Quartett, welches das Jahr ganz unbesinnlich mit einem Progressive Metal-Paukenschlag allerhöchster Güteklasse ausklingen lässt. "Standing In Stillness" kombiniert die Musikalität der Flower Kings mit den Arrangements und der Dynamik von Fates Warning in ihrer "Perfect Symmetry"-Ära und einer deftigen Prise des Wahnwitzes der Norwegen-Frickler Spiral Architect. Für unbestreitbaren Wiedererkennungswert sorgt mit Melissa Rodler am Gesang eine junge Dame. Stimmtechnisch ordnet sich ihr Gesang weder in die Sparte "kraftvolle Metal-Shouterin" (Remember Sinergy?) noch "schmusiges Liebhabeschaf" (Remember Lacuna Coil?) ein, sondern bietet eine Art anspruchsvollen Rockgesang (klingt realiter viel weniger grauenvoll als dieses Wortgebilde!) in mittleren Lagen, mit sonorer Stimme vorgestellt und wundervollen zweistimmigen Phasen, teilweise beinahe im Satzgesang präsentiert, durchsetzt. Passt hervorragend, klingt toll, hält lebendig. Boden genug, damit die Bruderschaft um Chris Rodler (git, bass) und Brett Rodler (dr) sowie Steve Matusik (git) sich austoben können. Der elektrisierende Titelsong oder "Flash Of Red" (Was soll das denn für ein Rhythmus sein?!) sind nur zwei Beispiele, wie sich komplexe Gitarrenläufe und verschrobene Drumrhythmen begegnen und jazzig wieder auseinanderlaufen. Die Unisonoparts nehmen problemlos Dream Theater-Vibes auf, was sich besonders im fürstlichen Zehnminüter "A Dim Too Dark" zeigt (mit gnadenlosem Suchtrefrain!). Wie die Band es schafft, dabei trotzdem sofort zugänglich zu wirken, bleibt mir ein Rätsel, wirklich. Denn objektiv betrachtet lässt man kein Prog-Klischee aus (und auch das Klischee, dass Frauen in ihren Texten hauptsächlich Beziehungsbewältigung betreiben, nimmt Melissa Rodler mit) - aber im Falle solch mitreißender und spielfreudiger, dabei durchdachter und auch berührender Art und Weise, welche den Rahmen zur Präsentation altbekannter Stilmuster bildet, darf nicht ernsthaft etwas Schlechtes hierbei gedacht werden. Mythologics "Standing In Stillness" stellt mit Anti-Depressive Deliverys Debut das stimulierendste, anregendste Stück Prog Metal/Rock 2004 dar - eine solche Pauschalaussage muss mir erlaubt sein dürfen. Frohe Weihnacht. Kontakt: Progressive Music Management, 6802 Helena Drive, Erie, PA 16510, USA; www.pmm-music.net

Tracklist:
1. Magic To Breate
2. In Solitude
3. Standing In Stillness
4. Battled Beliefs
5. A Dim Too Dark
6. Flash Of Red
7. Truth Undiscovered
 




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