(Sensory)

Die Norweger habens eben raus: von einem Akkordbrecher über die nächste verzickte Metrenmixtur zur fingerbrechend-atemberaubenden Saitenakrobatik gefolgt von Voicings im Stil Ian Gillans und wieder zurück bleibt kein leerer Augenblick, in dem der geneigte Hörer sich entscheiden könnte, ob das, was dort gerade aus den Kalotten drängt, nun metallischer Jazz, jazziger Metal oder beides zusammen plus Verwendung europäischer Seufzermotive wie orientalischer Skalentechnik ist. Die 1995 gegründete Formation, die interessanterweise namensgleich mit einem Black Sabbath-Titel (auf "Reunion" nachhörbar) ist, obwohl zwischen beider musikalischem Konzept Welten liegen, macht es sich zum Anliegen, "technical metal sound" zu kreieren. Nun gut, falls es den gibt und er so klingt wie die vorliegende Aludampfplatte - mehr davon! Produziert wurde das auch grafisch interessant gestaltete Scheibchen von Neil Kernon, der unter anderem schon YES, Brand X und das Mahavishnu Orchestra unter seiner Fuchtel hatte. Spiral Architect spielen zwar vom musikalischen Genre her keinen Crossover, von der musikalischen Strategie her ist es jedoch CrossOver reinsten Wassers. Vergesst eure genrespezifischen Scheuklappen und hört euch das Universum des Skeptischen an. Mehrmals.

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