www.Crossover-agm.de METATRONE: The Powerful Hand
von tk

METATRONE: The Powerful Hand   (Scarlet Records)

Mit der sizilianischen Formation METATRONE hat mal wieder eine jener Bands den Weg in meine metallische Festung gefunden, die man getrost in die Rubrik Hassliebe einsortieren kann. METATRONE versuchen auf ihrem Zweitwerk "The Powerful Hand" dem orchestralen, progressiv angehauchten Bombastmetal a la RHAPSODY, LABYRINTH, VISION DIVINE oder KAMELOT Tribut zu zollen (wohl auch mit dem entfernten Gedanken, ein Stück vom großen Erfolgskuchen zu ergattern), scheitern mit diesem Unternehmen allerdings kläglich, da man sich musikalisch in ein Korsett zwängt, wie es enger nicht sein könnte. Handwerklich kann man dem sympathischen Fünfer sicher keinen Vorwurf machen, allerdings gab es nahezu sämtliche Rifffolgen, Keyboardkaskaden und Gesangslinien schon hundertfach von anderen Bands zu hören, so dass die präsentierte stilistische Marschrichtung nicht nur höchst unoriginell wirkt, sondern auch jede Hoffnung im Keim erstickt, es wirklich mit einer Metalband zu tun zu haben. Lediglich in der lyrischen Ausrichtung unterscheidet man sich grundlegend von genannten Acts und huldigt dem HErrn aller Herren, der Heiligen Mutter Gottes, dem Papst und Michael Kiske (der, nebenbei bemerkt, weder etwas mit dem römischen Katholizismus noch mit dem lutherischen Protestantismus am Hut hat, sondern den Irrlehren Rudolf Steiners anheim gefallen ist) (wobei erstens die Irrigkeit dieser Lehren erst noch bewiesen werden muß und zweitens der lutherische Protestantismus nach katholischem Verständnis ja auch schon eine Irrlehre darstellt - Anm. rls), womit man in der ohnehin kirchenfremden Metalszene kaum Beachtung finden dürfte. Der gregorianische Schlachtgesang "Veni Creator Spiritus" als Auftakt macht noch Laune, doch schon die süßliche Schunkelarie "The Best Way" lässt Schlimmes erahnen. Sänger Jo Lombardo hat gewiss großartige gesangliche Qualitäten, die er über weite Strecken auch abrufen kann, allerdings taugt seine Stimme nicht zum Metalshouter. Ohne Ecken und Kanten rauscht "One In A Million" an einem vorüber. Der Gitarrensound ist im Vergleich zum dominierenden Keyboard extrem dünn ausgefallen, was erneut die Begeisterung bremst, ebenso wie die groovende Popnummer "The Song Begins", die selbst nach mehrmaligem Durchlauf nicht zünden will. Der fröhliche Melodic-Rocker "Not Afraid" weiß noch am ehesten zu gefallen, da man nicht krampfhaft versucht, in metallische Gefilde vorzustoßen. Als Melodicrock-Act würden METATRONE eine durchaus passable Figur abgeben, als Metalband enttäuschen sie mit dieser extrem glatt geschliffenen Produktion jedoch. Unterm Strich bleibt daher ein zwiespältiger Eindruck haften, unter dem METATRONE allenfalls in der frommen Rock-/ Metal-Subkultur Aufmerksamkeit schinden können.
Kontakt: www.metatrone.org, www.scarletrecords.it

Tracklist:
1. Veni Creator Spiritus
2. The Best Way
3. One In A Million
4. Free And Forever
5. The Song Begins
6. The Rock
7. Mirror City Train
8. War Is Pain Again
9. The Prince
10. Not Afraid
11. Ave Maria



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