(Dockyard 1)

Ein in CD-Reviews häufig gebrauchter Satz lautet: "Einen Originalitätspreis wird die Band mit ihrer Musik sicherlich nicht gewinnen." Diesen tiefschürfenden Ausspruch können wir bedenkenlos für Dreamland und ihr Zweitwerk "Eye For An Eye" übernehmen. Und jetzt wischen wir den unangenehmen Beigeschmack, der damit etwas suggeriert wird, einfach mal beiseite und führen diese Aussage ad absurdum. Wer sagt denn, dass Dreamland das wollen? Soll das etwa heißen, dass eine Band, nur um originell zu sein, nicht mehr die Musik spielen darf, die ihr gefällt? Wäre das nicht die Schlussfolgerung? OK, niemand braucht astreine Plagiate, doch selbst dort entscheiden die Musiker und letztendlich die Fans, welche Musik gespielt wird und auch Erfolg hat. Jetzt könnten wir hier noch über die Definition von Erfolg philosophieren, aber ich bremse hier mal ab, ich glaube, ihr wisst schon, worauf ich hinaus will ...
Dreamland spielen typischen skandinavischen Melodic Metal, welcher in den soften Momenten an Bands wie Europe erinnert, bei flotteren Stücken Einflüsse der Pretty Maids und vor allem Hammerfall aufweist. Gelegentlich schimmert ein Hauch US-Metal durch, was aber in meinen Augen nur dezente Farbtupfer sind. Die Nähe zu Hammerfall wird deutlich, wenn man weiß, dass die Bands untereinander bekannt sind (Dreamland spielten unter anderem bei der "Threshold"-Release-Party einen Mix aus eigenen Stücken und Hammerfall-Covern) und Joacim Cans gemeinsam mit Andy LaRocque (King Diamond) für die gelungene Produktion von "Eye For An Eye" verantwortlich ist. Die Songs auf dieser CD sind meiner Ansicht nach gelungen und bieten für alle Fans des beschriebenen Genres unterhaltsame Kurzweil. Herausheben möchte ich die Hymne "Children Of Tomorrow" (hier ist der Ohohoh-Mitsingpart schon eingebaut) und das mit dezenten Growls unterlegte "Revolution In Paradise", welches so was wie die experimentelle Seite der Band darstellt. Auf alle Fälle ist "Eye For An Eye" eine gelungene Sache und verdient meiner Ansicht nach mehr Aufmerksamkeit, als der Band bis jetzt wohl zuteil geworden ist. Ein Lob an dieser Stelle auch mal an Dockyard 1, welche immer wieder Veröffentlichungen mit hoher Qualität hervorzaubern, die man vorher gar nicht auf der Liste hatte (Dyecrest, Persuader, Redkey). So langsam mutiere ich zum kleinen Supporter ...
Kontakt: www.dream-land.nu, www.dockyard1.com

Tracklist:
01. Eye For An Eye
02. Carousel Of Pain
03. Reverse Deny
04. Secret Signs
05. Chosen Ones
06. Spread Your Wings
07. Shadows Of The Night
08. Heavenly Denied
09. Children Of Tomorrow
10. Forever And Ever
11. Revolution In Paradise
 

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