www.Crossover-agm.de DYECREST: This Is My World
von mst

DYECREST: This Is My World   (Dockyard1/Soulfood)

Mittlerweile ist es sicherlich nicht mehr einfach als Power Metal-Band einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das Prädikat "Melodic Speed Metal finnischer Art" kann daher als Plattenfirmeninfo leider auch nach hinten losgehen. Hätte auch nie gedacht, dass solch ein Satz mal von mir stammt, vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich wahrscheinlich blind jede CD mit dieser Beschreibung gekauft. Dass es Dyecrest trotzdem schaffen sich meines Wohlwollens zu versichern, hat vielfältige Gründe: Zuallererst wäre zu nennen, dass die meisten finnischen Attribute eben hier nicht zutreffen, so wird auf rasante Gitarren/Keyboardduelle vollständig verzichtet, stattdessen holte man sich mal eben drei Gitarristen in die Band. Auch werden die Instrumente absolut songdienlich eingesetzt und sorgen für einen enormen Druck, der umso spürbarer ist, da verstärkt auf wuchtiges Midtempo gesetzt wird. Als Paten fallen mir hier eher Bands wie Brainstorm oder (teilweise) Vicious Rumours ein, gerade beim Opener "Fight Fear With Fire" schimmern meine Faves aus dem Schwabenländle erkennbar durch. Andererseits schafft es die Band auch melodiöse Ohrwürmer wie z.B. "My Only Sin" oder "Rush Of Life" zu schreiben. Ich bin schon geneigt hier von einer guten und honorierwürdigen Leistung zu sprechen. Da mir der Vorgänger, das Debüt "The Way Of Pain" unbekannt ist, kann ich nicht feststellen, inwieweit hier von einer Steigerung zu sprechen ist. Zwischen diesen beiden Platten wurde jedenfalls schon mal der Sänger ausgetauscht, der meiner Ansicht nach noch etwas an seinem Gesang arbeiten darf. Eine solide Leistung sicherlich, aber insgesamt etwas zu gesichtslos, in den besten Momenten an Strat-Frontkehlchen Timo Kotipelto erinnernd, wäre da bestimmt noch dieses gewisse Quäntchen mehr herauszuholen. Dass es geht, beweist ein Track wie "Failed One", wo Herr Blom so richtig angepisst klingt und dem Material einen raueren Schliff verpasst. Letztendlich sind das aber keine nennenswerten Mängel und Dyecrest könnte es auf längere Zeit absolut gelingen, ihren Namen bekannter zu machen und zu etablieren. Für die Qualität der Band spricht auch, dass wir es hier mit den Gewinnern des von Noise initiierten "Young Metal Gods Contest" zu tun haben. Wenn man es jetzt wieder schafft auf eine ähnliche Tour wie die absolvierte mit W.A.S.P. und Dragonforce aufzuspringen, werden wir von Dyecrest noch hören. Glaubt mir ruhig ...
Kontakt: www.dockyard1.com, www.dyecrest.com

Tracklist:
01. Fight Fear With Fire
02. Rush Of Life
03. Hollow
04. Man Who Was Me
05. Dream Of Crown
06. Failed One
07. Banished
08. My Only Sin
09. Credulous Souls
10. Took My Will To Feel
 




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