www.Crossover-agm.de ANGRA: Aqua
von mst

ANGRA: Aqua   (Steamhammer/SPV)

Aus südamerikanischen Landen bevorzuge ich eigentlich meist den leicht aggressiveren Metalstil. Angefangen hat's mit Sepultura und Arcanjo und das habe ich bis heute nicht bereut. Angra habe ich zwar immer gekannt und wahrgenommen, war aber auch ziemlich auf Andre Matos fixiert, nach dessen Ausstieg ich letztlich nicht mehr viel auf die Band gegeben habe. Das hat noch nicht einmal etwas mit der Qualität von Edu Falaschi zu tun, der wirklich ein exzellenter Sänger ist. Aber die ganze Aura eines Herrn Matos fehlte halt, der meiner Meinung nach auch die Avantasia-Scheiben deutlich aufwertete. Herr Falaschi singt auch wirklich gut und manche Höhen von Andre waren mit Sicherheit auch nicht gesund. Man hat aber den Eindruck, als ob bei Angra mittlerweile die Gitarristen die Chefs sind. Das macht bei manchen ein nasses Höschen, bei mir reicht's dafür noch nicht ganz aus. Zuviel Neoriffing und Sologeludelei zumindest bei den ersten beiden Songs, das gelungene Intro blenden wir mal großzügig aus. "Lease Of Life" zeigt viel Gefühl, erinnert allerdings schon mal an andere Progressiv-Ikonen, nämlich Dream Theater. Hm, was machen wir da? Früher waren Angra eine Referenz für sich, diesmal würde ich von einem gefälligen Werk sprechen. Zumal mir immer wieder ein Name in den Sinn kommt, den ich hier überhaupt nicht vor meinem imaginären dritten Auge gebrauchen kann: Symphony X! Ich weiß, dass viele Leute diese Band vergöttern, aber mir geht dieser Progfrickelrifftornado mit Eierkneifervocals ganz weit am Fenster vorbei. Also, Angra seid gewarnt, geht diesen Weg nicht weiter! Fassen wir kurz zusammen: Mit "Aqua" veröffentlichen Angra ein Konzeptalbum über die Schifffahrt. Nach gelungenem Intro geht es mit zwei Powernummern weiter, die etwas unter Gitarrenschmerzen leiden. Am stärksten sind Angra auf "Aqua", wenn sie es etwas ruhiger angehen lassen und so wie früher einige landestypische "Volksmusik" in ihre Musik einfließen lassen. Auch ein kleiner Klassikanteil machte es eher interessanter. Kann aber natürlich auch sein, dass ich total allein mit meiner Meinung dasteh', aber ich glaube eher, dass es da etliche ältere Fans gibt, die ähnlich wie ich denken ...
Kontakt: www.spv.de, www.angra.net

Tracklist:
01. Viderunt Te Aqua
02. Arising Thunder
03. Awake From The Darkness
04. Lease Of Life
05. The Rage Of The Waters
06. Spirit Of The Air
07. Hollow
08. Monster In Her Eyes
09. Weakness Of A Man
10. Ashes
 




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