www.Crossover-agm.de AVANTASIA: The Metal Opera Pt. II
von mst

AVANTASIA: The Metal Opera Pt. II

Edguy-Goldkehlchen und Frontkasper Tobias Sammet beschert uns nun also den zweiten Teil seines Avantasia-Projekts. Und obwohl ich mich doch etwas länger hineinhören musste, als das noch beim ersten Teil der Fall war, hat mich auch die Fortsetzung restlos überzeugt. Mehr noch, durch das intensivere Auseinandersetzen mit diesem kleinen Kunstwerk ist daraus eine Dauerrotation in meinem CD-Player geworden. Fand ich den 14minütigen (!) Opener "The Seven Angels" zu Beginn noch etwas langatmig, bin ich mittlerweile richtiggehend gierig auf dieses kleine "Metal-Musical". Selbstverfreilich hat Tobias auch wieder auf die illustre Gastsängerschar zurückgegriffen, die auch schon Part I veredelte. Es fällt schwer jemanden herauszuheben, aber ein paar besondere Momente sollen hier schon Erwähnung finden. Zum Beispiel Magnum-Sänger Bob Catley, der Neuzugang, dessen Gesang vor allem bei der herrlichen Ballade "In Quest For" dermaßen beeindruckend ist, dass einem ungläubig die Kinnlade auf den Kehlkopf kracht. Immer wieder schön ist es auch Rob Rock zu lauschen, wobei einem hier vor allem das zu Anfang leicht "Future World"-lastige "Neverland" die Freudentränen in die Augen treibt. Bleibt noch festzuhalten, dass Michael Kiske absolut nichts verlernt hat und für mich wohl einer der besten Metal-Sänger aller Zeiten bleiben wird. Und den Unverständigen, die meinen, dass Avantasia lediglich die Fortsetzung der Helloweenschen "Keeper"-Klänge wäre, sei hiermit vernichtend der aussagekräftige Mittelfinger entgegengestreckt. Klar klingt das Ganze nach den "Keeper"-Scheiben aber erstens waren das ja tolle Alben (für mich waren Helloween nie besser) und zweitens klingt das alles dermaßen frisch und ideenreich, dass es mir selbst beim Schreiben dieser Rezi (währenddessen ich die CD per Kopfhörer inhaliere) schwergefallen ist stillzusitzen. Als Anspieltip wäre auf alle Fälle noch das fast schon thrashlastige "The Final Sacrifice" zu nennen, dessen Anfang wohl auch einer Band wie Testament zur Ehre gereicht hätte. Einfach nur geil ... Auf irgendwelche Zwischenparts wurde diesmal übrigens verzichtet, was ein bisschen den Konzept-Charakter nimmt, aber dadurch auch jeder Track wunderbar für sich stehen kann. Tobias Sammet hat jedenfalls seine Songwriter-Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt und Edguy wären für mich sowieso seit langem die erste Band, die aus dem traditionellen Metal heraus neue Fans mobilisieren könnte. Im direkten Vergleich ziehe ich Avantasia jedoch Edguy vor, da hier alles noch abwechslungsreicher rüberkommt. Aber am besten ihr holt Euch einfach die CD und entscheidet selbst.
 
 




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