www.Crossover-agm.de SEPULTURA: Live In Sao Paulo
von mst

SEPULTURA: Live In Sao Paulo   (Steamhammer/SPV)

Was waren das noch für Zeiten, als man ungläubig im Metal Hammer einen Bericht über eine brasilianische Band las, die wahnsinnig hart sein sollte, deren Musik aber nicht so wirklich toll abschnitt? Das Cover zu "Morbid Visions" stieß mich dann auch derart ab, dass es bis zur übernächsten Veröffentlichung dauerte, um meine Aufmerksamkeit wieder auf die Band zu lenken. Aber wie! Man war erwachsen geworden und veröffentlicht mit "Beneath The Remains" einen Thrash Metal-Meilenstein, der für immer in meinen Top Twenty festgemeißelt ist und im Thrash Metal bei mir auf Numero Zwei rangiert, nur "Coma Of Souls" aus Altenessen hat noch die Nase vorn ...
Etliche CDs und einen Sängerwechsel später liegt mit "Live In Sao Paulo" eine Live-Doppel-CD mit ebenjenem neuen Sänger Derrick Greene vor, der das schwere Erbe von Max Cavalera angetreten hat und bis heute um die notwendige Anerkennung kämpft. Mittlerweile sah es so aus, als hätte er sein Standing um einiges verbessern können, da schiebt die Band dem Ganzen mit Reunion-Gerüchten im Jahr 2007 selbst einen Riegel vor ...
Aber ganz ehrlich: Die CD ist nicht schlecht, die Songauswahl sehr gelungen, es wurden alle Schaffensperioden abgedeckt, aber ich will Max zurück! Derrick kann schon überzeugen, gerade bei Nummern aus seiner Zeit bei Sepultura passt das schon (Highlight dieser Songs ist das packende "Sepulnation"), aber wenn ich überlege, welche Gänsehaut ein Song wie "Beneath The Remains" schon beim Intro erzeugen kann, dann muss das einfach Max Cavalera herausbrüllen. Dasselbe gilt für "Innerself", "Arise", "Roots Bloody Roots" ...
Dann fällt mir auf so einem Live-Dokument auch der qualitative Unterschied zwischen Songs wie z.B. "Choke" oder "Dead Embrionic Cells" auf, der einfach nicht von der Hand zu weisen ist. Natürlich hatten sich Sepultura auch schon mit Max verändert, aber diese Doppel-CD zeigt irgendwie, dass Derrick nie so richtig eine Chance hatte. Ansonsten würde ich mal sagen, dass die CD zwar nicht schlecht aber auch kein Referenzwerk geworden ist. Ein minimalistisches Booklet, ein etwas schmalbrüstiger Sound und die erwähnten Qualitätsschwankungen verhindern einen grenzenlosen Jubelausbruch meinerseits. Die Setlist ist wie gesagt okay, da sie einen gewissen History-Status besitzt, aber ansonsten sitzen wir halt einfach noch die Zeit bis zur Reunion aus (z.B. Headliner des Rock Hard Open Airs 2007?).
Kontakt: www.spv.de

Tracklist:
CD 1:
01. Intro
02. Apes Of God
03. Slave New World
04. Propaganda
05. Attitude
06. Choke
07. Innerself/Beneath The Remains
08. Escape To The Void
09. Mindwar
10. Troops Of Doom
11. Necromancer

CD 2:
01. Sepulnation
02. Refuse/Resist
03. Territory
04. Black Steel In The Hour Of Chaos
05. Bullet The Blue Sky
06. Reza
07. Biotech Is Godzilla
08. Arise/Dead Embrionic Cells
09. Come Back Alive
10. Roots Bloody Roots
 




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