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Magnum, Saidian   08.10.2009   Karlsruhe, Festhalle Durlach
von gl

Na, das passt ja: Bob "Winnie Schäfer" Catley und seine Mannen in Karlsruhe, wo sein Lookalike, der langjährige KSC-Trainer um die Ecke wohnt.
Die Rolle der Vorgruppe teilen sich auf den imposanten 12 Deutschland-Shows gleich 3 Bands, DARK SKY spielen einige Shows, im Norden eine mir völlig unbekannte britische Band und heute, sowie passenderweise am Vortag in Ludwigsburg, sind SAIDIAN dabei. Ist wohl auch besser für die jeweiligen Bandkassen, eine Band alleine hätte das nie zahlen können ...

Saidian-Keyboarder Markus Bohr  Saidian-Sänger Markus 'Engel' Engelfried

Saidian-Gitarrist Rodrigo Blattert
Die Schwaben haben ihre 3. Platte "Evercircle" im Gepäck und mit dem genialen "Solomon's Dance" und ihrer Cover-Version von "Tokyo" zwei Trumpfkarten, die sie beide ausspielen, neben älteren Krachen wie natürlich "Ride On A Phoenix" vom 2. Album. Elanvoll steigen sie ein und Engel (=Markus Engelfried) als Dauerlächler und äußerst bewegungsfreudiger Frontman tut alles, um nicht nur die Handvoll offensichtlicher Fans zu befriedigen. Das gelingt meines Erachtens ganz gut und es fällt wohl keinem auf, daß wieder einmal ein neuer junger Mann am Bass, nämlich Frank Herold, hier erstmals seinen Dienst verrichtet. (Die Band hatte ein "Bass-Problem", eingespielt wurde die CD mit Roberto Palacios von CHINCHILLA, dann wurde Stefan Lüddemann als neuer Mann auf Fotos und auch aktuell noch auf der Homepage vom Label Blistering Records aufgeführt, aber es hat "nicht gepasst".) Ich möchte behaupten, daß man dem Songmaterial anhört, dass ein Großteil davon von einem Keyboarder, nämlich Markus Bohr, komponiert wird, denn die Songs sind stets keyboardorientiert, und dieses Instrument dient nicht nur der Hintergrundbeschallung wie bei anderen Acts (höre: "Pale Moon Rider"). Es sei der Band und ihrem neuen Basser zu wünschen, dass die Zusammenarbeit länger andauert, denn der Auftritt ist nicht nur ordentlich sondern führt hernach zu Glückwunsch-Bekundungen am Merchandise-Tisch.

Al Barrow  Mark Stanway

Harry James  Tony Clarkin

Bob Catley
Als die Herren von MAGNUM dann die Bühne betreten und Bob gleich wieder mit seiner Fuchtelei und Wedelei anfängt und jene auch den ganzen Abend beibehält (= von 20 Fotos, wenn man Glück hat, ein gescheites dabei!), kann ich mir kaum ein Grinsen verkneifen. Als Schutzpolizist könnte er den Verkehr auf der nächsten Kreuzung regeln, auch als Lotse auf'm Flugplatz wäre er bestens zu gebrauchen. Aber der kleine Mann und vor allem seine Stimme sind halt einzigartig, da lassen wir uns das eigenwillige Bühnengebaren gerne gefallen, Charisma hat es allemal. Songschreiber Tony Clarkin steht wie eine Eiche stoisch den ganzen Set durch und verzieht zwar mitunter die Saiten aber keine Miene, kommt nur vereinzelt beim Gesangseinsatz zum Mikro. Sympathikus Al Barrow am Bass, der mit Abstand jüngste und derjenige, der auch mitunter mit Fans mailt, wirkt da als grinsender Aktivposten erfrischend. Und Keyboarder Mark Stanway und Drummer Harry James verrichten ihre Arbeit tadellos hinter ihren Instrumenten und sorgten für den nötigen Bombast bzw. Punch. Hier hat man nicht das Gefühl (wie bei Saga ...), dass sie nur einfach ihren Stiefel runterspielen, zumindest kommt dies bei mir so an, der ich die letzten drei Alben "Brand New Morning", "Princess Alice ..." und "Moonking" allesamt goutiere und die machen heute den Löwenanteil des Programms aus. Trotzdem wird gemeckert, einige kritische Stimmen / Gesten sind bereits während des Konzerts zu vernehmen, daß zu wenig alte Songs im Set sind. Hallo, Aufwachen: Da haben MAGNUM doch vor wenigen Jahren die komplette "On A Storyteller's Night" und erst letztes Jahr das ganze "Wings Of Heaven"-Album aufgeführt, jetzt spielen sie mehr neue Songs, wie sie's auch machen, es wird gemotzt ... Doch auch die Nörgler sind dann am Jubeln, als "Les Morts Dansants", "All England's Eyes" und "Vigilante" ertönen und für lauteste Begeisterungsstürme vor der Bühne heute abend sorgen (Klugscheiß-Randbemerkung: "Les Morts Dansants" wurde 1987 von Patty Smyth gecovert und hieß dann bei ihr "Call To Heaven").
Die Überraschung "Don't Wake The Lion" am Schluss gibt dann endgültig den Grund, diesen Abend (wenn auch kürzer als noch vor 2 Jahren) als gelungen und befriedigend zu bezeichnen.
Der angenehme Sound und das erhabene Licht mit Projektionsflächen im Hintergrund verleihen dem Konzert eine edle Atmosphäre.
Und um zu den Fußball-Vergleichen zurückzukommen: Anders als bei Olli Kahn, der wenige Tage zuvor ausgebuht wurde, als er seinen Vater bei der Mitgliederversammlung des KSC zum Präsidenten sprechen wollte, gibt es heute nur Applaus!

Setlist MAGNUM:
Cry To Yourself
Take Me To The Edge
Brand New Morning
The Moonking
When We Were Younger
No One Knows His Name
Dragons Are Real
A Face In The Crowd
We All Run
Les Morts Dansants
All My Bridges
All England's Eyes
Vigilante
Don't Wake The Lion

Fotos: Georg Loegler






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