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Narnia (Owener Rocknacht)   29.03.2003   Owen/Teck
von dh und tk

Da der für diese Rocknacht vorgesehene Headliner Disciple angesichts des Irakkrieges schon recht früh abgesagt hatte (über amerikanische Arroganz und Überheblichkeit - gerade in frommen Kreisen - wollen wir uns an dieser Stelle mal lieber nicht äußern), konnte mit Narnia ein mehr als ebenbürtiger Ersatz gefunden werden. Und so haben wir es ausschließlich dem Auftritt der schwedischen Metalhelden zu verdanken, dass wir überhaupt nach Owen gefahren sind, denn das Billing offenbarte für Fans traditioneller Rockmusik ein eher durchgängiges Gähnprogramm.
Bis in die Nacht hinein vertrieben wir uns die Zeit mit Einkäufen am Stand der Stephans-Buchhandlung, small-talks mit Gleichgesinnten über Gott und die Welt, den allmächtigen Heavy Metal und andere schöne und weniger schöne Dinge des Lebens.
Erst weit nach Mitternacht wurde der Headliner der 16. Rocknacht angekündigt. Während uns die Schwaben to:elz auf der Nebenbühne hinter uns mit undefinierbarem Krach nervten, konzentrierten wir uns auf die Geschehnisse auf der Hauptbühne, wo fleißig für Narnia umgebaut wurde. Schon im Vorfeld erfuhren wir von Matthias (Mittelstädt), dass der Gig für eine DVD aufgezeichnet werden sollte, allerdings längst nicht so aufwändig und opulent wie bei Saviour Machine im vergangenen Jahr.

Narnia
Unter Rauchschwaden und mystischen Intro-Klängen betraten die fünf Nordmänner die Bühne und eröffneten ihren Set, angeheizt durch Christians enthusiastische Mitmach-Posen, mit "Inner Sanctum". Der Sound war - wie immer in Owen - professionell abgemischt und einfach ein Ohrenschmaus. Ein großes Lob für den Mann hinter den Reglern! Die Neuzugänge Andreas Olsson am Baß und Linus Kåse an den Tasten haben sich gut in die Band eingefügt und trugen ihren Teil zum galaktischen Gesamteindruck bei. Calle frickelte sich wieder auf höchstem Niveau durch die Songs, hat seinem Saitenspiel aber durch den Einsatz bei Saviour Machine bedingt spürbare atmosphärische und dramatische Momente hinzugefügt - fabulous.

Narnia
Der Schwerpunkt der Songs lag überraschenderweise auf dem '99er Album "Long Live The King", vom Debutscheibchen "Awakening" schmetterten Narnia "Break The Chains" und "The Awakening" in die bangende Menge, während vom aktuellen Meisterwerk "The Great Fall" die Tracks "The Countdown Has Begun", "Back From Hell" und "No Time To Lose" kredenzt wurden. Auch wenn Narnia auf den von mir (tk) heißersehnten Track "Judgement Day" verzichteten, muß man der Band eine erstklassige Songauswahl bescheinigen, gerade auch was den Mix von schnellen und langsameren Stücken betrifft. Christian ist ein wahres Temperamentsbündel und sang teilweise in schier unglaublichen Tonlagen; schade nur, dass er solche Gesangsleistungen auf Tonkonserve nicht fabriziert, was man von diesem Ausnahme-Shouter eigentlich erwarten sollte. Neben einem Drumsolo lenkte auch Calle in einem kurzen Solo wieder alle Blicke auf seine Flitzefinger und sorgte mit seinem Einsatz für kollektives Kopf- und Haareschütteln. Die Live-Aufnahme mit einer zu erwartenden Professionalität machte es wohl nötig, dass die Jungs als Zugaben "Back From Hell" und "No Time To Lose" wiederholend spielten, was uns aber animierte, auch letzte Kraftreserven zu moblisieren um der Band zu signalisieren, dass sie die wahren Kings des Melodic-Metal sind.
Long Live The King!
Long Live NARNIA!



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