Nach der Veröffentlichung ihrer EP "Of What There Is To Come" wollte ich von den Freiburgern World To Ashes natürlich einiges mehr wissen, und diese gaben mir auch gerne die nötigen Auskünfte.

1. Da ihr noch eine relativ junge Band seid, stellt euch und eure Band doch erstmal vor.
Also, wir sind fünf Gestalten aus Freiburg. Uns gibt's nun seit 2005, wobei es innerhalb der kurzen Zeit ein paar Wechsel in der Besetzung gab und wir erst nach längerer Suche seit Anfang des Jahres einen Bassisten haben. Nun agieren wir in einer Besetzung, die recht gut zusammen passt und von den Vorstellungen, was die Band und die Musik angeht, in die gleiche Richtung geht.

2. World To Ashes, wie kamt ihr auf diesen Namen?
Bei der Suche nach einem Namen fragt man sich natürlich, welcher denn einen guten Klang hat, welche Assoziationen er hervorruft und wie dieser zum inhaltlichen Konzept der Band passt. Nach einigem Hinundher-Überlegen sind wir auf World To Ashes gekommen; klar, der klingt jetzt nicht unbedingt so optimistisch, aber wenn man genauer hinschaut und gesellschaftliche sowie weltpolitische Entwicklungen verfolgt, dann wird klar, dass dieser Name irgendwann Programm sein wird. Entsprechend handeln unsere Texte auch von solchen Themen.

3. Musikalisch stand in den ersten Infos, die ich über euch gelesen habe, etwas von Metalcore. Beim Hören eurer EP finde ich, dass dieser Begriff eigentlich nicht ausreicht, um euren Stil zu beschreiben. Meiner Meinung nach geht ihr viel verspielter zur Sache, eher in die melodische Deathmetalrichtung, oder sehe ich das falsch?
Nein, Du siehst das ganz richtig. Wir selbst würden uns als Metal mit melodischer Ausrichtung bezeichnen. Sicherlich finden sich durch unsere persönlichen Geschmäcker auch Elemente aus anderen Genres wie Hardcore oder Heavy Metal wieder. Wir möchten uns da jedoch nicht zu sehr festlegen sondern das spielen, was uns liegt und Spaß macht, wie auch immer das dann heißen mag. Manche ordnen uns bei Melodic Deathmetal ein, andere stecken uns in die Schublade "Metalcore". Die Frage, welche Band nun welchen Stil spielt, ist doch sowieso recht müßig.
Unserer Meinung nach sind ein breiter Horizont und eine gewisse Offenheit wichtiger als möglichst passgenaue Schubladen.

4. Wie kam der Kontakt zu Whirlwind Records zustande?
Ich kenne Tobi und Martin schon eine ganze Weile. Bei der Frage, ob Label und, wenn ja, welches, war Whirlwind durch meinen persönlichen Kontakt für uns interessant. Ich kenne die Jungs gut und für mich ist ein persönliches Vertrauensverhältnis sowie eine gewisse Kongruenz in der Philosophie sehr wichtig.

5. Für eure erste Veröffentlichung finde ich "Of What There Is To Come" schon recht professionell, ordentliche Produktion, ein gut aufgemachtes Digipack, war dies nicht alles recht kostspiellig?
Aufgenommen haben wir das Meiste im Proberaum einer befreundeten Band (Descend To Rise). Da Lorenz (g) Tontechniker ist und somit über die entsprechende Ausrüstung sowie Fachkenntnis verfügt, konnten wir eigentlich fast alles selbst machen. Lediglich der Mix und das Mastering wurden von Roland Böffgen, einem Freund und Bekannten, durchgeführt. Für das Booklet haben Whirlwind ihre Kontakte zu Christian von Kashee Opeiah spielen lassen. Whirlwind war es wichtig, dass sich die CD nicht nur ordentlich anhört, sondern auch ein visuelles Erlebnis ist. Darum haben sie sich bei der Produktion für ein Digipack mit für eine EP umfangreichem Booklet entschieden, was uns natürlich auch sehr freut.

6. Könntest du mir ein wenig mehr über die textlichen Inhalte erzählen?
Wie schon gesagt, kann unser Name als Richtungsweisung für unsere Texte gesehen werden. Einerseits spielt das absehbare, unweigerliche planetare Inferno eine Rolle, zum anderen geht es auch um die Vergänglichkeit an sich, den Tod und unseren Umgang damit. Gerade auf der Suche nach diesen grundlegenden Antworten spielen verschiedene Weltanschauungen, philosophische Erklärungsversuche sowie unser persönlicher Glaube mit rein. Wir wollen uns jedoch nicht nur auf dieses Thema beschränken und so finden auch die Verarbeitung persönlicher Erlebnisse sowie unterschiedliche gesellschaftliche Themen ihren Platz.

7. Ich habe schon gehört, dass eure CD-Releaseparty am 22.6. mit u.a. Sacrificium sehr lustig verlief. Mit welcher Band würdet ihr denn gerne mal touren?
Für uns ist es wichtig, dass wir 'ne gute Zeit mit einer anderen Band haben und es auch eine Weile mit ihr aushalten können. Bands, von denen wir das mit Sicherheit sagen können, sind natürlich die, mit denen wir schon gespielt haben, bzw. die Freunde von uns sind. Vorstellen könnten wir uns z.B. eine Tour mit Sacrificium, Descend To Rise, Misanthropic oder auch Saphena.
Klar wäre es auch mal interessant, mit größeren Bands zu touren. Fragt sich nur, ob es auch eine gemeinsame Tour in Sachen "gemeinsames Erlebnis" wäre oder nur ein "Nacheinander-auf-der-Bühne-stehen".

8. Was macht ihr außerhalb der Band (berufsmäßig, Hobbys)?
Zwei von uns studieren (Lehramt und Soziale Arbeit), einer macht eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker, einer ist Software-Entwickler und einer Elektro-Techniker. Eine bunte Mischung also.
Was unsere Hobbys angeht, ist natürlich die Musik etwas, das wir alle gemeinsam haben und was viel Zeit in Anspruch nimmt. Eine größere Naturverbundenheit ist uns auch allen eigen. Ganz Neugierige können die individuellen Vorzüge auch auf unserer Website nachlesen.

9. Habt ihr schon erste Reaktionen zu eurem Album bekommen? Eine kann ich euch schon geben: Habe in unserem Urlaub in der Ukraine Sergey (Gitarrist von Holy Blood) euer Album in die Hand gedrückt und er war recht angetan davon.
Feine Sache, das freut uns. Rückmeldungen haben wir bis jetzt recht viele bekommen, die meisten davon sehr positiv. Auch wurden schon mehrere Rezensionen geschrieben. Gerade die Reviews sind immer wieder interessant, da man hier wunderbar sehen kann, wie sehr die Geschmäcker doch auseinander gehen.

10. Habt ihr Gemeinden, die euch unterstützen?
Soweit ich weiß, sind alle von uns in einer Gemeinde. Es gibt dort auch Leute, die uns unterstützen, z.B. dadurch, dass sie auf unsere Konzerte kommen, unsere CD kaufen oder halt einfach unsere Freunde sind. Eine Unterstützung seitens einer ganzen Gemeinde als solche gibt es jedoch nicht. Dies hat zwar bis jetzt noch keine Gemeinde vorgeschlagen, wir würden uns aber wahrscheinlich mit einer solchen Unterstützung sowieso eher schwer tun. Denn oft sind Unterstützungen auch an Erwartungen gekoppelt und wir wollen in unserem Schaffen und unserer Ausrichtung möglichst unabhängig bleiben.

11. Wie sehen die nächsten Schritte bei World To Ashes aus? Ist ein Full-Length-Album schon in Sicht?
Es geht definitiv in diese Richtung. Wer Lust hat, kann ab und zu auf unserer Website www.worldtoashes.com vorbeischauen. Dort gibt's natürlich immer die neusten Nachrichten und falls es was konkretes in Richtung Album gibt, erfahrt ihr es dort garantiert.

12. Any last Word?
Word.

© by CrossOver