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New Life
von rls anno 2000

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Auch mal was Neues: Eine Band interviewen, von der man bis zum Beginn des dem Interview vorhergehenden Gigs noch keinen einzigen Song gehört hat. New Life entpuppten sich dem gestrengten Redakteursohr am 24. März 2000 (yep, wieder mal war's Buchmessefreitag) in der Chemnitzer Arche jedoch schon nach den ersten Songs als eine der hoffnungsvollsten Nachwuchsbands, die Sachsens christliche Szene derzeit zu bieten hat. Frisch, fromm, fröhlich, frei rockte das Quintett aus Großrückerswalde seine meist in mittleren Temporegionen angesiedelten Songs, die vom Härtegrad ungefähr in Jesus Crew-Nähe liegen, herunter, gab einmal etwas mehr Gas ("Frei sein" bewies denn auch seine Qualität als Livereißer), wußte auch die ruhigeren Töne zielsicher einzusetzen, hatte jede Menge Spaß auf der Bühne und versprühte demnach auch kubikmeterweise positive Vibes und interessante, meist von persönlichen Erfahrungen geprägte, christlich verwurzelte Messages in Richtung Publikum (die Arche war mal wieder proppenvoll), was dieses mehr als dankbar zur Kenntnis nahm. Ein bis auf die Tatsache, daß Keyboarder Marco mitunter etwas untergebuttert wurde, ausgesprochen guter, klarer und ausbalancierter Sound trug ebenfalls sein Scherflein zum Gelingen bei. Zwar zeigte sich die Band hinterher nicht hundertprozentig zufrieden mit der musikalischen Leistung, da Gitarrist Martin mitunter etwas ungewollt improvisierte und Drummer Michael krankheitshalber nur wenige Gesangsparts beisteuern konnte, aber die Spielfreude, die Lockerheit und das hervorglänzende Songmaterial machten solche kleinen Schönheitsfehler locker wett, zumal sich der Rest der Gesangsfraktion auf hohem bis höchstem Niveau präsentierte: Ur-Sänger und Mittlerweile-Auch-Bassist Stefan unterstrich, daß seine Stimmbänder unter Pulverdampf und Kommandobrüllen nicht gelitten haben (er dient momentan beim Heer), und Krönung von New Life ist Sängerin Jenny. Dieses kleine Energiebündel besitzt einen ordentlichen Resonanzraum und versteht es auch, diesen gesangsdienlich einzusetzen, so daß daraus äußerst kräftige, klare Vocals in mittleren bis höheren Tonlagen entspringen. Mit der Leistung dieses Abends katapultierte sich Jenny aus dem Stand an die Spitze der christlichen Sängerinnen Sachsens, wo sie nunmehr mit Conny "Sunrise" Fröhlich und Doris "Jesus Crew" Mittelbach ein strahlendes Triumvirat am Firmament bildet. Solche Naturtalente wachsen halt irgendwo hinter den sieben Bergen des Aarzg'birg's heran. Gesprächsstoff fürs anschließende, ausgesprochen lustige Interview gab's jedenfalls reichlich. Nachstehend die leicht gekürzte Essenz desselben:

Stefan in action

Ihr heißt New Life, übersetzt soviel wie "Neues Leben". Ich nehme mal an, daß das gleichnamige Magazin nicht unbedingt die Inspirationsquelle dafür war, oder?

Michael: "Also, ich wüßte nicht ..."

Marco: "Du willst also wissen, wie unser Bandname entstanden ist?"

Zum Beispiel.

Marco: "Das sind wir schon öfters gefragt worden, und da muß ich dann immer die Story erzählen. Also: Jede Band braucht ja 'nen Namen, und wir haben uns eines Tages mal hingesetzt und überlegt und überlegt, wie wir uns denn nennen könnten, und haben da ganz verrückte Namen rausgefunden wie 'Galder Gaffee' oder 'Kunterbunt' oder solche Sachen. Das war aber alles nicht so das Richtige, das traf die Sache nicht. Eines Tages saßen wir halt wieder da, und da klopfte es an der Türe, und es kam herein: Tom Haus. Da haben wir ihn gefragt: 'Mensch, Tom, kennste nicht 'nen Namen für unsere Band?', und er antwortete: 'Na klar. New Life!' Wir fragten: 'Naja, woher ist denn das?', und er: 'Wißt ihr, ich hatte früher mal 'ne Band, die hieß New Life, und die gibt's nicht mehr ...' - 'Können wir uns denn da jetzt so nennen?' - 'Klar, das könnt ihr machen.' Tja, und da haben wir uns gesagt, New Life, das klingt gut, neues Leben, das ist ja eigentlich das, was wir den Menschen vermitteln wollen, und da haben wir beschlossen, gut, das nehmen wir."

Euch gibt es seit 1997. Da der Großteil der Leserschaft euch noch nicht kennen dürfte, wäre eine kurze Darstellung der Bandhistory vielleicht ganz praktisch.

Stefan: "Michael, Martin und ich sind schon zusammen in die Schule gegangen, in den Kindergarten sogar schon. Außerdem sind Michael und Marco miteinander verwandt (Michael ist der Onkel von Marco). Die beiden haben dann zusammen mit Martin angefangen, Musik zu machen ..."

Marco: "Eigentlich hat ja alles angefangen, als der Michael unbedingt ein Schlagzeug haben wollte. Ich weiß zwar nicht mehr, aus welchem Grunde ... irgendwie hatte ihn die Lust gepackt, und er hat dann irgendwoher eins geschenkt bekommen ..."

Michael: "Ich habe dann halt angefangen, Schlagzeug zu spielen, und der Marco kam dann dazu und hat Keyboard gespielt. Nach einiger Zeit suchten wir uns dann einen Gitarristen. Da war allerdings noch keine Aussicht auf spielbare Lieder oder so, das war mehr so 'ne Hobbyspielerei, wo du nicht unbedingt einen singbaren Song drin gesehen hast, du hast halt mehr so nachgespielt, Lieder aus der Jungen Gemeinde und so. Der Martin hatte damals auch erst angefangen, Gitarre zu spielen. Nach einiger Zeit kam der Stefan dann noch, der hat dann gesungen ..."

Stefan: "... wobei ich erst angefangen hatte, nur zu singen. So vielleicht ein Jahr später haben wir aber gesagt: 'Mensch, wir bräuchten auch noch einen Baß. Wo kriegen wir einen Bassisten her?' Ich sagte dann: 'Na gut, gebt mal so ein Ding her, wir probieren mal was.' Und so haben sich meine ganzen Baßkenntnisse dann mit der Band entwickelt, so wie sich auch die ganze Musik, der Musikstil, mit der Band weiterentwickelt hat. Ich muß sagen, daß man so auch ziemlich schnell ziemlich viel lernt - man wird von der Band mitgezogen, immer proben und so. In der Schulzeit haben wir immer zweimal pro Woche geprobt, und dadurch ging das alles ziemlich schnell. Vielleicht wieder ein Jahr drauf haben wir dann gesagt: 'Wir bräuchten auch noch jemand, der sich um die Technik kümmert, so daß wir uns verstärkt dem Musikalischen widmen können.' Dem ersten, den wir dann beim Rumhorchen gefunden hatten, war dann aber nach einer Zeitlang so ein bißchen die Lust vergangen. Man hat halt als Techniker nicht so viel mit der Musik selber zu tun - man steht nicht auf der Bühne, sondern sitzt dahinter, bedient das Mischpult und ist so der Mann im Hintergrund, aber trotzdem mit einer der wichtigsten Menschen. Irgendwann hörten wir dann: 'Ja, der Ronny, der kennt sich mit der Technik aus, der hat auch schon mal so 'n Kurs gemacht.' Wir haben ihn also gefragt, ob er's machen wolle, und er hat spontan zugesagt, so daß wir also auch wieder einen Techniker hatten. Bis dahin hatten wir hauptsächlich nachgespielt, Junge-Gemeinde-Lieder oder auch so Sachen wie 'Alt wie ein Baum', aber dann stellten wir fest, das ist nicht mehr so das Richtige. Erstens wird man ja dann verglichen mit den Originalbands, und man hat's dann doch nicht SO gut hingekriegt, und außerdem wollen wir ja eigentlich von Gott erzählen, unsere eigene Meinung rüberbringen, also haben wir angefangen, eigene Lieder zu schreiben ..."

Eine Stimme aus dem Hintergrund: "Es sollte eine kurze Bandhistory sein, oder ...?"

Naja, das Tape geht nur 60 Minuten. (Kollektives Gelächter.)

Stefan: "Vor einem Dreivierteljahr haben wir dann die Jenny noch als Sängerin dazugenommen. Sie hat uns gleich sehr viel weitergebracht durch ihre gute Stimme, zumal wir jetzt auch jemanden vorne stehen haben, der den Kontakt zum Publikum hält, so daß wir uns ein bißchen mehr auf unsere Spielerei konzentrieren können."

Wie sieht's mit musikalischen Vorbildern aus?

Michael: "Hm, ich nenne jetzt mal den Namen Ararat. Das ist 'ne Band, die uns sehr gefällt, aber daß ich nun sagen könnte, das sei ein Vorbild, das ist, denke ich, nicht so. Wir sind aber schon öfter mit ihnen verglichen worden."

Stefan: "Wir versuchen, so weit wie möglich unseren eigenen Stil zu spielen. Es muß halt gute Musik dabei rauskommen. Daß es konkrete Vorbilder gibt, kann ich so nicht sagen."

Kommen wir mal zu Jennys Stimme. Das einzige, was mir als Vergleich eingefallen ist, wäre Pe Werner, nachdem sie sechs Flaschen Red Bull getrunken hat ...

Jenny (grinst): "Also, ich hab' bestimmt keine sechs Flaschen Red Bull getrunken ..."

Pe Werner, nicht du ... (Die Band schüttelt sich vor Lachen.) Hast du stimmäßig irgend eine Ausbildung gehabt?

Jenny: "Nee, nie. Ich hab' mir das eigentlich alles selber angeeignet, hab' vor vielleicht drei Jahren gemerkt, daß ich das doch relativ gut kann, das ist mir dann auch gesagt worden. Durch den Kirchenchor hat sich vielleicht auch noch einiges ausgeprägt. Aber richtig 'ne Gesangslehre hab' ich nie gehabt."

Bleiben wir gleich beim Gesang. Der hat etliche zwei- bis sogar dreistimmige Passagen, wobei mir aufgefallen ist, daß die jeweiligen Melodieverläufe der Stimmen dieselben sind. Gibt es dafür einen expliziten Grund, oder habt ihr vor, auch mal richtige zwei- oder mehrstimmige Sätze zu singen?

Michael: "Wir haben anfangs schon solche mehrstimmigen Sachen gesungen, aber es kam nicht so gut an. Ich kann zwar auch tiefer singen, aber meistens hat es sich herausgestellt, daß das nicht so das Wahre war."

Stefan: "Dadurch, daß wir auch noch mit unseren Instrumenten beschäftigt sind, ist das auch ziemlich schwierig, und da hat das Instrumentspielen erstmal Vorrang. Außerdem wollen wir die Lieder auch nicht überladen, und wenn man alles so zwei- oder dreistimmig hochzieht, kommt außerdem Jennys Stimme nicht mehr so zur Geltung."

Überladen ist ein ganz hervorragendes Stichwort. Euch ist ein guter Song wichtiger als irgendwelche instrumentalen Eskapaden oder das komplette "Vollpacken" des Songs.

Stefan: "Das ist richtig. Es geht nämlich in erster Linie um die Message, daß wir von Gott und von unserem Leben mit ihm erzählen. Natürlich ist es schön, wenn einer kommt und sagt: 'Ihr habt ein gutes Konzert gespielt', aber viel wichtiger ist es uns, wenn die Leute kommen und sagen, es hat etwas bewegt in mir, hier habe ich mich wiedergefunden, das hat mich angesprochen, und das hat mehr Wert für uns als irgendwelche übelsten Instrumentalpassagen, drei Gitarrensoli in jedem Song oder sowas."

Stichwort Songwriting, zweiteilige Frage: a) wer schreibt die Songs, und b) was ist zuerst da, Musik oder Text?

Marco: "Früher, als wir noch in die Schule gegangen sind, haben wir noch mehr Zeit gefunden, etwas zusammen zu machen. Wir haben uns halt einfach an einem Nachmittag zusammengesetzt, uns ein Thema ausgedacht, und jeder hat seine Beiträge gebracht. Aber jetzt fehlt uns so ziemlich die Zeit dazu, und so sind die meisten neueren Songs von Stefan und Martin alleine geschrieben worden. Wir haben allerdings festgestellt, es ist besser, daß derjenige, der die Songs singt, sie auch schreibt, denn derjenige kann sich am besten damit identifizieren und vielleicht auch am besten rüberbringen, was das Lied eigentlich aussagen soll. Zur zweiten Frage: Der Text ist fast immer eher da als die Melodie und das ganze Drumherum."

Stefan: "'Es geht weiter' haben wir jetzt allerdings wieder zusammen geschrieben, und zwar letztes Jahr, als wir zur Rüstzeit in Schweden waren. Das war kurz vor unserer Einberufung, und wir haben gesagt: 'Mensch, es muß doch weitergehen' und haben uns, als wir in Schweden Zeit hatten, einen Abend lang hingesetzt und Gedanken gemacht, und da ist dieses Lied entstanden."

Das Stichwort Zeit ist schon wieder ein ganz hervorragendes. Stefan und Marco, ihr seid momentan beim Heer. Wie lassen sich die Bandaktivitäten damit vereinbaren? Stefan ist in Rothenburg in Hessen stationiert, was ja doch ein ganzes Stückchen entfernt ist - wenn man in Marienberg säße, wär's wahrscheinlich ein Stück einfacher, oder?

Stefan: "Stimmt, aber wir finden die Zeit, und wir nehmen uns auch die Zeit. Es ließ sich bisher mit Gottes Hilfe immer einrichten, daß die Zeit da war, und sei es nun Sonntag vormittag oder Sonnabend nachmittag. Da wird dann aber auch richtig intensiv geprobt, drei Stunden oder länger. So haben wir jetzt schon fünf Monate rumgekriegt, und die restlichen werden auch vergehen."

Marco: "Früher haben wir zweimal pro Woche geprobt, meistens dienstags und sonntags. Der Dienstag fällt nun logischerweise weg, aber wir haben uns vorgenommen, die Sonntagprobe wirklich beizubehalten und das durchzuziehen. Und das klappt auch ganz gut bis jetzt."

Ihr spielt sowohl "normale" Konzerte als auch Offene Abende und in Gottesdiensten. Kann man aufteilen, wie stark da jede Sparte vertreten ist, und wie groß sind die Unterschiede zwischen denselben?

Marco: "Das kommt immer darauf an, wie die Anfragen nun sind."

Michael: "Momentan ist es so, daß wir verstärkt zu Offenen Abenden spielen. Früher in der Schulzeit, als wir noch mehr Zeit hatten, haben wir auch komplette Jugendwochen durchgezogen, so sechs bis sieben Tage und dann jeden Abend gespielt ..."

Stefan: "Es hält sich insgesamt gesehen aber die Waage. Ein Offener Abend ist natürlich schon was Schönes. Man spielt kein ganzes Konzert, sondern so sechs, sieben Lieder ..."

Marco: "Bei 'nem Konzert oder Offenen Abend sind die Lieder ja in so einer Art Block, also mehrere hintereinander. Wenn wir dagegen im Gottesdienst spielen, bekommen wir vom Pfarrer so 'nen Plan, auch worüber gepredigt wird, und da spielen wir dann immer nur so zwischendrin ..."

Stefan: "Da guckt man dann in den Plan und bekommt gesagt, hier hätten wir gerne ein Lied, da vielleicht eins zum Mitsingen oder so."

Außerdem hast du, Michael, mir auch noch was von Kneipen- und Schulgigs geschrieben ...

Michael: "Ja, wir haben da schon einiges hinter uns, sowohl Kneipen als auch stinknormale Familiengottesdienste, also alles durch, was man eigentlich durch haben müßte ..."

Stefan: "... einen Talentewettbewerb, alternative Zentren ..."

Wie reagiert eigentlich ein solches weniger der christlichen Szene zuzurechnendes Publikum, wenn ihr da christliche Messages rüberbringt?

Michael: "Das kommt ganz darauf an, welches Publikum du nun vor dir hast. Bei uns war das eher so ein linksradikales, und da sind wir ziemlich gut angekommen ..."

Marco: "Bis jetzt wurden wir noch nicht ausgebuht."

Stefan: "Es ist mehr so gewesen, daß sie uns doch akzeptiert haben, sich uns angeschaut und angehört haben, auch Beifall gegeben und zugehört haben, auch wenn da kein Christ im Publikum war."

Jenny: "Gerade bei dem Talentewettbewerb, da gab es auch schon welche, die am Anfang rumgepöbelt haben, die dann dastehen: 'Äääääh, na super, Gott' und so, aber ich lasse mich da nicht aus dem Konzept bringen. Ich stehe ja da vorne, weil ich das sagen WILL, was ich sage. Und als wir dann angefangen haben zu spielen und sie gehört haben, daß wir musikalisch durchaus auch was können, da haben sie sich nicht nur schnell beruhigt, sondern auch Beifall gegeben und bemerkt, ja, das sind ja gar nicht solche Spießer."

Könnte zu den allgemein positiven Reaktionen möglicherweise auch beigetragen haben, daß ihr trotz der ernsten Themen, die ihr behandelt, keinesfalls ein bierernstes Gehabe auf der Bühne an den Tag legt?

Marco: "Was? Bierernst? (Kollektives Gelächter.) Was heißt denn das?"

Stefan: "'Ne Steigerung von ernst, oder?"

Richtig. Ist der Ausdruck im Erzgebirge nicht gebräuchlich?

Marco: "Also, ich kenn's nicht. Jedenfalls, ja, heute war's richtig lustig."

Stefan: "Spaß muß eigentlich immer dabeisein."

Jenny: "Das sagen uns auch viele Leute. Ich finde es schön, wenn sie sagen, das ist cool, wie du auf der Bühne stehst, das ist so natürlich und nicht so gespielt. Das bringt mir manchmal mehr, als wenn sie sagen, na, du hast ja wieder schön gesungen. Ich meine, es ist das, was ich machen muß da oben, aber wenn sie sagen, daß es so aussieht, als wenn es mir Spaß macht, dann ist das irgendwie ein richtiger Ansporn für mich. Das wäre ja auch langweilig, wenn wir da nur so dort oben stehen würden ..."

Stefan: "Außerdem schlägt sich unsere Stimmung ja auch aufs Publikum nieder, und wenn man am Feedback merkt, daß es auch dem Publikum Spaß macht, dann überträgt sich das wieder zurück auf uns, man wird lockerer, und da läuft vieles auch gleich besser, man bringt vielleicht auch mal ein paar ungeplante Sachen ein, die dann nicht so einstudiert wirken."

Seht ihr euch als Missionare?

Marco: "Ja, das ist schon ein ganzes Stück unserer Aufgabe. Ich meine, wenn man im Berufsleben steht, hat man ja nicht allzuviele Möglichkeiten zum Botschaftweitersagen, vielleicht mal einem Arbeitskollegen oder so. Wir sehen die Band nicht nur als Hobby, sondern auch als Auftrag."

Stefan: "Gott hat uns ja auch reich beschenkt. Wenn ich nicht in der Band spielen würde, hätte ich wahrscheinlich nie Baßspielen gelernt. Wozu auch? Aber wir haben diese Gaben von ihm bekommen, und damit wollen wir sie auch einsetzen für ihn."

Jenny: "Das war bei dem letzten Talentewettbewerb auch so. Ich habe ja zum ersten Mal mitgemacht, aber die Jungs waren schon mal dabeigewesen, bevor ich eingestiegen bin. Wir haben jedenfalls gesagt, wir müssen da wieder mitmachen, und Hauptsache, wir haben da gespielt, das muß sein. Das ist ein Event, zu dem wir jedes Jahr hinwollen, aber nicht um zu gewinnen - das wäre zwar ein schöner Nebeneffekt, aber das haben wir bis jetzt noch nicht geschafft -, sondern wir haben gesagt, das ist wichtig, die Leute müssen auch mal sowas hören, und da ist uns alles andere halt egal."

Jedes zweite Dorf im Erzgebirge hat eine christliche Band. Warum? (Kollektives Gelächter.)

Marco: "Da sind wir überfragt."

Stefan: "Eventuell hat das was mit den aktiven Jungen Gemeinden zu tun, daß sich daraus viel entwickelt."

Marco: "Vielleicht ist das Erzgebirge ja auch so musikalisch?"

Eine Stimme aus dem Hintergrund: "Oder so christlich?"

Die nächste Frage hätte ich eigentlich vorhin bei den Liveaktivitäten mit anschließen sollen / wollen / müssen: Großrückerswalde hat eine ausgesprochen schöne Kirche (zustimmendes Nicken im Rund), aber rein von der Emporengestaltung her halte ich sie für akustisch reichlich schwierig.

Jenny: "Jaja, wegen dem Holz ..."

Marco: "Nee, die ist eigentlich gar nicht schwierig, denn die hat keinen großen Hall ..."

Jenny: "Sie bringt aber auch nichts wieder, schluckt viel. Wenn wir da mit dem Chor singen ..."

Marco: "Das stimmt, das haben wir ja bei den Metten gemerkt, wie laut man da reden muß. Aber wenn du eine riesengroße Kirche hast, in Annaberg zum Beispiel, da hast du fünf Sekunden Nachhall, und du verstehst nichts vom Text."

Jenny: "Sie hat aber schon einen sehr dunklen Ton."

Michael: "Also, wir hatten eigentlich keine Schwierigkeiten, wenn wir da gespielt haben ..."

Jenny: "Wenn man laut genug ist, geht's schon."

Michael: "... da gab's in anderen Kirchen schon mehr Probleme. Da steht man dann in einer großen Kirche und fragt die fünfte Reihe, ob die den Text verstanden haben - 'Nöööö'."

Ronny: "Meiner Meinung nach ist Großrückerswalde sogar so ziemlich die beste Kirche, in der wir je gespielt haben."

Marco: "Man kann das Problem eigentlich ganz einfach lösen, indem man zwei Lautsprecher nach vorne, also ins Schiff rein lenkt und zwei andere einfach hinlegt, daß die nach oben zeigen. Das hat mein Onkel schon mal probiert, und das geht ziemlich gut."

Michael und Martin sind momentan in der Ausbildung zum Zimmerer respektive Tischler. Nun ist dieser Beruf für einen Gitarristen ja ziemlich gefährlich ... (Kollektives Gewieher.)

Michael: "Naja, wir hatten zur Rocknacht mit Street Of Hope zusammen gespielt, der eine Gitarrist ist auch Tischler und hatte sich 'ne Fingerkuppe weggesägt, und der hat halt mit drei Fingern gespielt ..."

Jenny: "Und der hat das richtig gut hingekriegt."

Michael: "... aber wir haben uns schon manchmal nach der Arbeit unterhalten, und da hat er gesagt, na, heute hätten die Finger bald weg sein können. Aber was willst du machen? Es ist nun mal dein Beruf ..."

(In diesem Moment betritt Martin das Zimmer, so daß die Frage prompt an ihn weitergereicht werden kann.)

Martin: "Ich habe da ein großes Gottvertrauen, daß er seine große Hand immer über meine kleinen Finger hält, daß die bösen scharfen Messer da nicht rankommen. Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen."

Das Straßenbild

Es gibt ein ziemlich interessantes Bandfoto von New Life, in das ich jetzt einfach mal was hineininterpretiere: Sechs Leute (v.l.n.r.: Martin, Jenny, Stefan, Marco, Michael, Ronny) auf einer Straße in ihrer vollen Breite laufend (Assoziation: unterwegs), die Straße geht bergauf (Assoziation: die Schwierigkeiten, die man in einer säkularisierten Welt hat, wenn man sich als Christ bekennt) ...

Stefan: "Wir haben ja das Motto 'Vollgas Richtung Leben' und hoffen, daß wir eben auch mit Vollgas Richtung Leben unterwegs sind. Man gibt im täglichen Dasein bei so vielen Sachen Vollgas, aber manchmal geht's eben mit Vollgas in die andere Richtung. Diese Fahrt Richtung Leben geht sicher bergauf und bergab, und viele machen sich auf den Weg, kommen aber nicht an."

Martin: "Das bezieht sich auch ein bißchen auf den Zeitpunkt, als wir uns mit der Band richtig 'bekannt' haben. Mir ist, um ehrlich zu sein, vieles noch zu lasch, und da müssen wir Vollgas geben, um dahin zu kommen, wo wir hinwollen."

Stefan: "Es war aber auch ein bißchen Zufall bei dem Bild dabei. Wir wollten eigentlich mal so 'ne Art Cover machen, mit einer Straße, die nach hinten zu immer enger wird, und am Horizont steht dann ein Kreuz, auf das man mit Vollgas zu fahren könnte. Aber die Assoziationen waren schon nicht schlecht."

Wo ist das Bild geschossen worden?

Mehr oder weniger alle durcheinander: "Das ist die Straße zur Strobelmühle ..."

Ach, die weggespülte ...

Jenny: "Genau."

Stefan: "Das ist aber erst hinterher geschossen worden, da war die Straße schon wieder komplett."

Jenny, was machst du eigentlich auf dem Foto? Gähnen? Lachen? Singen?

Jenny: "Ich? Ich glaube, ich lache."

Stefan: "Da hat wieder mal einer einen Joke gemacht ..."

Jenny: "Ich habe das Foto selber noch gar nicht gesehen. (Ich reiche es rüber.) Ja, ich lache, obwohl, es sieht auch fast ein bißchen wie Gähnen aus." (Kollektives Gelächter.)

Stefan: "Wir haben ein bißchen geflachst dabei, wie man das halt so macht ..."

Wenn ihr Leuten begegnet, die behaupten, Rockmusik sei prinzipiell Teufelswerk - was entgegnet ihr ihnen?

Stefan: "Das ist Quatsch. Ich muß sagen, mit Rockmusik erreicht man viele Jugendliche ziemlich gut, mit der Musik überhaupt. Das sind reichlich veraltete Vorstellungen mit dem Teufelswerk, genauso wie solche Aussagen Marke 'Rockmusiker nehmen alle Drogen und saufen sich ständig zu'. Rockmusik ist nun mal unser Stil. Wir könnten zwar vielleicht auch Volksmusik machen, aber ..."

Martin: "Also, manchmal wirst du schon komisch angeguckt, wenn du 'nen Verstärker zum Gottesdienst in die Kirche schaffst, aber ..."

Michael: "... an die Jugendlichen von der Straße kommst du halt nicht mit Orgelchorälen ran. Da ist auch die Hemmschwelle zur Kirche ziemlich hoch."

Jenny: "Wir spielen ja nun auch nicht gerade so überhart. Da gibt's bedeutend Aggressivere als uns."

Stefan: "Wenn Gott nicht wollte, daß wir die Rockmusik zur Verkündigung einsetzen, hätte er vielleicht auch schon lange bewirkt, daß wir das nicht mehr machen, sondern statt dessen 'ne Harfe nehmen oder 'ne Zither ..."

Vorsicht, Vorsicht: Zithern sind gefährlich. Es gibt Leute (und auch Parodien auf dieselben), die allen Ernstes die Bibel hernehmen, 1. Mose 4, da steht, daß von einem Menschen namens Jubal die ganzen Zithern- und Flötenspieler abstammen. Jubal wiederum ist ein direkter Nachkomme von Kain, dem ersten Mörder der Menschheitsgeschichte. Dessen ganze Sippschaft ist damit satanisch beeinflußt - und somit auch Zithern- und Flötenspieler ...

Stefan: "Bißchen arg weit hergeholt, nicht? Meiner Schwester ihrer Mutter der ihre Cousine und der Onkel dazu die Freundin hat 'nen Mann, und die haben einen Sohn ..." (Die beste grammatikalische Parodie seit langem! - Anm. rls)

Stichwort Tom Haus & Jens Bräunig: Zu denen habt ihr ja personale Connections (Marco und Michael sind mit zweitgenanntem verwandt). Gibt es gemeinsame Projekte mit diesem Liedermacherduo?

Stefan: "Wir haben den beiden viel zu verdanken."

Michael: "Überhaupt erstmal den Anschub, im kirchlichen Bereich Musik zu machen ..."

Stefan: "Sie schlendern auch öfter mal durch den Proberaum und sagen dann, ja, das könnte man doch auch so machen, und zeigen mit dem Finger auf so diverse kritische Stellen. An gemeinsamen Projekten haben wir zur Rocknacht in der Strobelmühle ein bißchen was zusammen gemacht, und außerdem waren wir, als wir noch zu viert waren, mit dem Tom zusammen an der Ostsee. Tom hatte ja früher viel mit seiner Band gemacht und sagte da: 'Ey, ich würd' gerne wieder mal was mit 'ner Band machen - habt ihr Lust?' - Wir: 'Ja, was denn?' - Tom: 'Wir fahren an die Ostsee.' - Wir (in enthusiastischem Ton): 'Jawoll, mit Tom Haus an die Ostsee!' Also zwei Abende hingesetzt und zusammen geprobt, dann sind wir da raufgefahren und haben so ein paar Jugendabende gespielt. Uns hat das großen Spaß gemacht, und dem Tom auch, so wieder mal mit 'ner E-Gitarre, Baß und Schlagzeug. Es ist aber nicht ganz einfach, Liedermacher und Band unter einen Hut zu kriegen. Die sind ja nur zu zweit und können sich leichter abstimmen, als wenn da fünf, sechs oder sieben Leute kommen."

Ihr habt schon erwähnt, daß ihr früher hauptsächlich Coverversionen gespielt habt, dann aber davon abgekommen seid. Heißt das, daß ihr das heute überhaupt nicht mehr macht?

Michael: "Naja, ab und zu spielen wir noch so ein Mitsinglied, mal zum Jugendgottesdienst oder so."

Stefan: "Ansonsten passiert es, wenn man covert, aber relativ schnell, daß man dann mit den anderen Bands verglichen und an ihnen gemessen wird. Man soll lieber den Maßstab an unsere Musik legen, so wie er ist."

Martin: "Ich denke, wir haben es auch langsam raus, wie man selber Lieder schreiben kann. Außerdem wirst du mit einem gecoverten Lied nie genau das ausdrücken können, was du innerlich sagen willst."

Der erste Teil des Gitarrensolos in "Angst" ist heute relativ disharmonisch ausgefallen ... (Alles grinst.) Absicht?

Martin: "Nee, keine Absicht ..."

Obwohl es eigentlich gepaßt hat.

Martin: "Nee, das hat nicht gepaßt, auch bei 'Retter in der Not' nicht. Das liegt aber ganz einfach daran, daß das die alten Lieder sind, die noch vor Jennys Einstieg entstanden sind, und die haben wir jetzt bestimmt ein halbes Jahr lang nicht geprobt. Ich brauche dann immer ein bißchen Zeit, um da wieder reinzukommen, muß da richtig drinsitzen, und das hat heute überhaupt nicht geklappt. War mir auch etwas peinlich."

Aber wie gesagt, vom Ausdruck her war das gar nicht so unstimmig, zumal für mich, der ich die Lieder vorher gar nicht kannte ...

Martin: "Nee, das klingt normalerweise ganz anders, aber das war auf einmal einfach total weg."

Stefan: "Der Martin ist halt einer, der erstmal zwei Proben braucht, bis die Dinger wieder richtig sitzen, und dann klappt das auch. Was man einmal intus hat, verlernt man ja auch nicht so schnell wieder. Wir haben uns beim Proben in letzter Zeit aber erstmal auf die neuen Sachen konzentriert, aber das Liveprogramm gehört dann eben auch mit älteren Liedern aufgefüllt, zumal mit solchen, die früher schon gut angekommen sind und die vom Text, von der Message her was hergeben. Wir haben dann alle mal an- und eins mal durchgespielt, das klappte, und da haben wir gesagt, die anderen klappen schon auch, wenn wir einmal drin sind, wir arbeiten lieber noch an den neuen. Aber sowas passiert dann manchmal. Das ist mir auch schon so gegangen."

Martin: "Trotzdem ist mir das schon ganz schön peinlich, zumal ich ziemlich perfektionistisch denke. Aber wir haben momentan nur ganz wenig Zeit zum Proben, und wenn wir proben, dann konzentrieren wir uns eben auf die neuen Sachen."

Marco: "Ich denke aber, daß das jedem von uns mal so geht, daß er live nicht hundertprozentig perfekt ist. Das muß vielleicht auch gar nicht sein. Wichtig ist, daß wir trotzdem die Hauptsache rüberbringen können, da der Schwerpunkt ja auf den Texten liegt."

Seit wann ist Großrückerswalde Stadt?

Mehr oder weniger alle: "Wieso?"

Na, es gibt da in "Frühling" die Zeile "Ich gehe durch die Straßen meiner Stadt ..." (Kollektives Gewieher.)

Martin: "Das hat sich gerade auf 'satt' gereimt. 'satt' und 'Dorf', das kam irgendwie nicht so gut ... (Jenny kriegt sich kaum noch ein vor Lachen.) Ich denke, das schreiben wir unter die Rubrik 'Künstlerische Freiheit' ..."

Stefan (wieder ernsthaft): "Wir haben mal zusammengesessen, und jeder machte sich da so Gedanken - ich heb' die Zettel manchmal auf, da stehen dann mitunter bloß vier Zeilen oder so drauf, und hab' die nach 'nem halben Jahr wiedergefunden, und da war das mit dem Mädchen und dem Heroin. Ich dachte mir, da mußt du jetzt was schreiben, hab' dann diese Steigerung eingebaut, von Sommer auf Herbst, Herbst auf Winter, Schneeflocken und so, und da paßte diese Zeile einfach gut rein."

Marco (grinst): "Immerhin hab' ich mal in Marienberg gewohnt ..."

Ronny: "... und ich wohne in Wolkenstein ..."

Stefan: "... das hat aber nur historisches Stadtrecht ..."

Ronny: "... aber immerhin!"

Welche Pläne haben New Life?

Martin: "Auf jeden Fall das Angefangene weiterführen, egal was die Zeit bringt für uns. Wir wollen nicht unbedingt total berühmt werden, aber wir wollen den Leuten weitersagen von dem, was wir erfahren haben, und das ist eigentlich auch das einzige, was zählt. Die Musik ist da nur Verpackung, obwohl sie uns natürlich auch Spaß macht ..."

Stefan: "Sie ist halt unsere Gabe. Andere können vielleicht toll predigen, wir können eben Musik machen."

Martin: "... und das heißt, daß wir uns auch musikalisch weiterentwickeln, vielleicht ein bißchen perfektionieren wollen."

Stefan: "Man setzt sich immer neue Ziele. Wir haben dieses Jahr schon einige Auftritte gespielt bzw. noch anstehen, und nach unserer Bundeswehrzeit haben wir dann hoffentlich auch wieder ein bißchen mehr Zeit für die Band."

Marco: "Du weißt doch noch gar nicht, was wir hinterher machen ..."

Michael: "Kurz gesagt: Auf jeden Fall weitermachen, solange Gott es will."

Gibt es eigentlich schon einen Tonträger von euch?

Stefan: "Wir hatten uns mal fünf Tage in Eigenregie im Röhrsdorfer Tonstudio eingeschlossen und von früh um sieben bis abends um elf alles gegeben, und da ist dann ein Demotape entstanden, zwar keine gigantische Produktion, aber doch ganz ordentlich geworden ..."

Martin: "War sicherlich auch eine kleine Portion Naivität dabei."

Stefan: "Ja, sicher, bei zehn Titeln in fünf Tagen inclusive Abmischen, aber 'ne nette Erinnerung für die Kinder und Enkel ist es vielleicht allemal ... Teilweise können wir heute auch selber drüber lachen, so nach dem Motto 'Aargh, die Gitarre klingt aber hier wieder grrrmph, und der Baß hier - brrrr', und es war auf jeden Fall eine wichtige Erfahrung, wir wissen jetzt, was wir anders - und besser - machen müssen. Außerdem haben wir ja jetzt endlich jemanden in der Band, der richtig singen kann (stößt Jenny an), und da könnte es sich langsam lohnen, eine CD zu machen. Das ist allerdings noch ein finanzielles Problem."

Jenny: "Es kommen aber fast bei jedem Konzert hinterher Leute und fragen: 'Gibt's denn schon eine CD von euch?', und wir müssen dann immer sagen: 'Nööö, noch nicht' ..."

Stefan: "So vertrösten wir die Leute jetzt schon seit zwei Jahren ..."

Martin: "Wenn da nach dem Konzert jemand kommt, der wirklich nachgedacht hat und gemerkt hat, daß in seinem Leben einiges nicht stimmt und verändert werden müßte, dann ist das aber für mich viel wichtiger, als nun Tausende von CDs zu verkaufen oder die perfektesten Gitarrensoli zu spielen. Nicht unbedingt, daß der dann gleich sein Leben ändert, aber daß er zumindest mal darüber nachdenkt, daß wir ihm den Weg dahin bahnen ..."

Stefan: "Wenn einer zur Umkehr bewegt wird, dann haben wir unser Ziel eigentlich schon erreicht. Alles andere ist dann eine zusätzliche Belohnung für uns."

In altbewährter Weise durften / mußten sich New Life auch noch zu den in die Runde geworfenen Stichwörtern äußern. Folgende Kommentare kamen dabei heraus:

+ Karfreitag

Marco: "Ostern."

Stefan: "Einer der dunkelsten Tage in der Geschichte, als die Menschen der Liebe Gottes, personifiziert in Jesus, mit Haß begegneten und Gott auf diesen Haß trotzdem wieder mit Liebe und der Auferstehung reagierte."

Jenny: "Ich freue mich trotzdem, daß die Fastenzeit bald vorüber ist." (Kaum zu glauben, aber ich verzichte an dieser Stelle wirklich auf einen Kommentar ... - Anm. rls)

+ Wald

Jenny: "Vögel."

Martin: "Holz."

Marco: "Pilze sammeln."

Jenny: "Es ist schön im Wald. Da riecht es immer so gut."

Martin: "Der Rohstoff meines Berufes."

Michael: "Ruhe."

Stefan: "Muß unbedingt erhalten werden."

+ Nasi Goreng

Eine nicht zu identifizierende Stimme: "Ich esse nicht so gerne chinesisch."

Jenny: "Also, mir schmeckt's eigentlich."

Marco: "Wir haben einmal nach 'nem Auftritt chinesisch gegessen - nie wieder!"

Stefan: "Naja, es ist ein bißchen gewöhnungsbedürftig."

Martin: "Andere Länder - andere Sitten."

Marco: "Was der Bauer nicht kennt, das ißt er nicht." (Kollektives Gelächter.)

+ Rudolf Mauersberger

Jenny: "Gibt's ein Museum in Mauersberg."

Marco: "Oh, unsere Schule. Das heißt, nicht meine, ich bin nicht dorthin gegangen."

Martin: "Entweder Thomaskantor oder Kreuzkantor ..."

Marco: "Thomaskantor, nicht?"

Nee.

Marco: "Also doch Kreuzkantor."

+ Trabant

Michael: "Cool."

Martin: "Haben wir schon viele Sachen damit erlebt."

Stefan: "Ein Stück Ostalgie."

Jenny: "Aber er stinkt auf alle Fälle."

Stefan: "Die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, daß im Westen doch viel darüber gelacht wird, 'Zwickauer Flüchtlingskoffer' und so. Aber man ist auch damit von A nach B gekommen. Wir waren zum Beispiel in Ungarn damit."

+ Pro Christ

Stefan: "Schön, aber leider konnte ich dieses Jahr nicht teilnehmen."

Martin: "Message total."

Jenny: "Ulrich Parzany ist echt klasse. Der Mann, der überschlägt sich fast, will manchmal mehrere Worte auf einmal sagen. Das ist so genial, wenn der loslegt. Ich höre ihm echt gerne zu. Auch das ganze Drumherum ist schön."

+ Schach

Jenny: "Oh ..."

Marco: "Schwieriges Spiel. Was für kluge Köpfe."

Eine Stimme aus dem Hintergrund: "Bringe ich nicht. Ist mir zu hoch."

Martin: "Wir spielen immer Skat, wenn mal Zeit ist. Haben wir jetzt aber lange nicht gemacht, mal auf Rüstzeiten oder so."

Jenny: "Mir gefallen die Figuren."

+ Drei-Brüder-Höhe

Marco: "Da gibt's 'ne Sage dazu."

Jenny: "Kann man gut essen gehen."

Marco: "Der Turm oben ..."

Jenny: "Der Turm? Nee, da geh' ich nie mehr rauf, der wackelt ganz sehr."

Eine nicht zu identifizierende Stimme: "Arbeitet da nicht die Mutter vom Micha?"

Noch eine nicht zu identifizierende Stimme: "Frau Knabe, ja."

Stefan: "Schönes Wanderziel."

+ Kapitalismus

Jenny: "Als Jugendlicher ist man ziemlich aufgeschmissen, wenn man kein Geld hat, da vieles nur noch auf dieser Sache basiert."

Martin: "Macht die Menschlichkeit kaputt."

Stefan: "Menschliche Werte rücken in den Hintergrund, Glaube und Wahrheit auch, sobald Geld im Spiel ist. Ich sehe das immer wieder in Rothenburg bei den vielleicht 19- oder 20jährigen, die fahren dann halt einen dicken BMW, wollen teure Klamotten und dies und das und jenes. Vorne und hinten wird da nur noch materialistisch gedacht."

Marco: "Man könnte da noch sehr lange darüber philosophieren. Wir haben auch mal ein Lied dazu geschrieben, nicht direkt über den Kapitalismus, aber über die Reiche dieser Welt. Ob es nun Kommunismus, Kapitalismus oder sonst irgendwas ist, es wird vergehen, und dann gibt es nur noch ein Reich."

+ Buchmesse

Marco: "Bücher sind was Schönes. Die Menschen sollten viel mehr lesen."

Jenny: "Mir sind da zuviel Leute. Ich meine, ich lese gerne, aber ich würde da nicht unbedingt hinfahren. Der Trubel wäre mir zu groß."

+ Krokusse

Alle durcheinander: "Drebach! (Ein verirrtes "Erlbach!" mischt sich ebenfalls darunter.) Frühling! Sonne! Wärme!"

Jenny: "Bei uns vor dem Haus stehen jetzt auch ganz viele."

Marco: "Das ist immer schön, wenn die rauskommen."

Jenny: "Ich warte da immer richtig drauf."

Stefan: "Das kommt ja auch in dem einen Lied von uns zum Ausdruck: Der Winter ist vergangen, die Sonne kommt raus, da macht alles irgendwie gleich viel mehr Spaß."

Jenny: "Die gelben sind die schönsten."

+ Trompeten

Eine nicht zu identifizierende Stimme: "Posaunenchor."

Jenny: "Also, unser Posaunenchor ist gut. (grinsend) Mein kleiner Bruder spielt Trompete. Das nervt manchmal ganz schön, das hört man nämlich im ganzen Haus. Man kann nirgendwohin flüchten ..."

Marco: "Ist auch Musik."

+ Großrückerswalde

Marco: "Ein sehr schönes Dorf."

Jenny: "Ich möchte da niemals wegziehen."

Marco: "Ich habe ja in Marienberg gewohnt, bin also ein geborener Stadtmensch, aber ich bin gerne nach Großrückerswalde gezogen."

Stefan: "Schöne Wehrkirche."

Mehrere Stimmen: "Es ist alles schön."

Jenny: "Nur manchmal könnte man sagen, es könnte ein bißchen mehr los sein ..."

Marco: "Komm, wir haben sogar einen eigenen Flugplatz!"

Stefan: "Also, ich würde meine Kindheit nicht woanders verbracht haben wollen. Das ist auch der Vorteil des Dorfes gegenüber der Stadt: Man hat in der Nähe Wiesen, Feld, Wald und so ..."

Einheitlicher Tenor: "Schönes Dorf."

Vielleicht zum Abschluß noch ein Bibel- oder sonstiges weises Wort für die Leserschaft?

Martin: "Marco, dafür bist du im allgemeinen zuständig ..."

Marco: "Ich habe jetzt gerade kein Spruchbüchlein mit, aber Martin Luther hat in seinen Tischreden mal gesagt, daß die Musik doch eine der feinsten Künste wäre und daß sie dem Teufel sehr feind ist (also, alle Black Metaller hergehört, ihr macht irgendwas verkehrt ... Anm. rls), sie kann böse Gedanken vertreiben, wie man auch an König Saul gesehen hat, der ja in so 'ner Art Depression war. Ich denke, die Musik ist 'ne gute Sache, die man da einsetzen kann ..."

Stefan: "Jeder soll versuchen, die Gaben, die er von Gott bekommen hat, zu entdecken und sie dann auch für Gott einzusetzen, sei das nun Malen, Reden, Musikmachen oder sonst irgendwas."

Jenny: "Ich mag Musik. Fast mein ganzes Leben besteht aus Musik. Ich möchte das auch nicht missen."

Eine nicht zu identifizierende Stimme: "Wir sollten eigentlich einen Spruch finden, oder?"

Marco: "Wie war das noch: Gott begabt nicht die Berufenen, sondern beruft die Begabten?"

Mehrere Stimmen: "Nee, anders herum."

Jenny und Marco im Duett: "Also nochmal: Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen."

Um diesen Spruch jetzt mal etwas abzuwandeln: Jeder, der begabt ist, sowohl interessante, wertvolle Messages als auch gute, ehrliche Rockmusik und demnach auch eine Kombination beider Faktoren wertschätzen zu können, sollte sich berufen fühlen, sich den Namen New Life zu merken, die Band mal live zu begutachten oder einfach zu kontakten. Zu letzterem Behuf schreibe man an Schlagwerker Michael Bräunig, Oberdorf 8, 09518 Großrückerswalde, oder rufe ihn unter einer der beiden folgenden Nummern an: 03735-64294 oder 0172-7024106. 'Ne Homepage haben New Life auch: www.newlifeband.de, und wer emailtechnisch aktiv werden möchte, der benutze die Adresse kontakte@newlifeband.de







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