(Eigenproduktion)

Von den Königen zu den Handwerkern ... Nachdem die CD "Könige" einen musikalischen Meilenstein in der Bandhistory markierte, legen die Männer plus Frau aus Dorfchemnitz eine weitere spannende Scheibe vor. Auffallend, dass in der aktuellen Produktion spaßig-flapsiges Beiwerk, wie es in den Konzerten der Band nie zu kurz kam, auch den Weg ins archivierte Material gefunden hat. Ob das zusammenhängt mit dem Produzenten Frank Bucher vom Hormersdorfer "Tonstudio B" und dessen Vorliebe für Collagen in musikalischer Verpackung, bleibt Spekulation. Kommen wir zum An-Ge-Hörigen. Passend zum Titelbild entführt uns der Beginn des Silberpresslings in die Atmosphäre einer Metallwerkstatt. Erzgebirge ist halt nicht nur Drechseln. Wieder was gelernt. Mit Titel zwei fängt's dann eigentlich erst an. Eine ultimative Absage an alle "Traumverkäufer" dieser Welt, schmissig in Szene gesetzt. Folgend das bereits live schon oft befeierte "B.I.G.", welches neben einer guten Story mit Aha-Effekt auch musikalisch – bin nun mal Fan kräftigen Hammond-Sounds - voll zu überzeugen weiß. "Steh auf" kann mich dagegen nicht vom Hocker reißen. Irgendwie kommt's mir wie Jesus-Crew-Retro vor. Aber wahrscheinlich war's nur der Anlaufsong für das folgende "Einer für alle", welches nicht nur Frontfrau Doris' Stimme voll zur Geltung bringt, sondern auch in überaus gekonnter Manier von dem Mann aus Nazareth erzählt und Perspektiven für seine ungebrochene Aktualität in unserem Leben aufzeigt. Drei Titel später (ihr sollt ja auch noch was zum Entdecken haben ... und "Regen" - mein persönlicher Favorit - ist vordringlich entdeckenswert – Kompliment, Kompliment ...) kommt's dann ganz dicke – wie's im Leben eben kommt. Die Gartenzaunpolka ... Na, lasst euch mal überraschen. Ich kann mir aus eigenem Erleben vorstellen, wie Produzent Buchers Grinsen beim Mischen in ungeahnte Breite gewachsen ist. Den darauf aus dem Lautsprecher krabbelnden "Nachbar" find ich wieder gut. Nur gut, wenn man so will. Erwähnenswert allenfalls die fetten Bläserriffs inmitten des Songs. Der "Held" lässt endlich mal die Gitarren richtig zu Wort kommen in diesem Liebeslied für jenen Menschen, der ganz Gott ist. Das folgende "Wie jetzt" ist eine witzige Short Story im Happy Sound unserer Tage plus exquisite Keyboardsequenzen. Abwechslungsreich wie die gesamte Platte auch der Sprung zum nächsten Track. "Für immer und ewig" – eine sentimentale Liebesballade, welche sich zum Glück nicht scheut, flächige Streicherarrangements zu integrieren. Den letzten Höhepunkt markiert der Schlusssong "Federleicht". Macht Laune, noch mal von vorn mit dem Abspielen anzufangen. Na gut, fast von ganz vorn, wenn ich ehrlich sein soll. Zusammenfassend bleibt zu konstatieren, dass aus dem rundum ausgereiften Produkt lediglich Tastenmann Steffen – der für die gesamte Musik der CD verantwortlich zeichnet, die Texte stammen in ihrer Gesamtheit von Andreas Mittelbach - herausragt. Aber das mag keyboardiale Zuneigung sein ...
Kontakt: www.jesus-crew.de
 

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