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IAN PARRY'S CONSORTIUM PROJECT: Ian Parry's Consortium Project
von rls

IAN PARRY'S CONSORTIUM PROJECT: Ian Parry's Consortium Project   (InsideOut)

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde der britische Sänger Ian Parry bekannt, als er anno 1992 die neuen Tracks auf dem vorläufigen Vengeance-Abschiedsalbum "The Last Teardrop" einsang. Hernach nahm er drei Soloalben auf, bevor es ihn ab 1996 hinters Mikro der holländischen Prog-/Power-/Melodic-Metaller Elegy verschlug. Das Akustik-Minialbum "Primal Instinct" sowie die Longplayer "State Of Mind" und "Manifestation Of Fear" stehen dort auf seiner Habenseite, und nun hat der gute Mann wieder ein Soloalbum aufgenommen, das von der Elegy-Mucke gar nicht so weit entfernt ist, auch wenn der rhythmisch-vertrackte Aspekt, der bei Elegy seit deren Frühzeit immer mehr zurückgeschraubt wurde, hier wieder etwas deutlicher zum Tragen kommt.
Gäbe es beim CrossOver Zeilenhonorar, könnte ich mir allein mit der Aufzählung, wer denn alles zum Konsortium gehört, eine goldene Nase verdienen, und obwohl ersteres nicht der Fall ist, nenne ich die Namen der Herrschaften dennoch. Für die Gitarren waren Stephan Lill (Vanden Plas), Arjen Lucassen (Ex-Vengeance, Ayreon), Thom Youngblood (Kamelot), Tamàs Szekeres (gefragter ungarischer Gitarrero mit sechs Soloalben auf dem Gitarrenhals) und Patrick Rondat (auch schon diverse Soloalben, des weiteren Gitarrist von Jean-Michael Jarré) verantwortlich, Tommy Newton (Ex-Victory, besorgte nebenbei auch den Mix der Scheibe), Barend Courbois (Vengeance) und Martin Helmantel (Elegy) bedienten die vier Stahltrossen, Ians Elegy-Bandkollege Dirk Bruinenberg trommelte, und Jan Vayne, der übrigens zur Amtseinführungsparty von Clintonbill spielte, steuerte ein paar Pianoparts bei. Daß der technische Aspekt auf der Scheibe stimmt, stand also von vornherein fest - vom Songwriterischen kann man das leider nur bedingt behaupten. Alleinkomponist Parry schwimmt hörbar im eigenen Saft, und passagenweise hat man gar den Eindruck, der Sänger habe hier Songideen verwurstet, die für Elegy nicht gut genug waren (Abwandlung: die er von Elegy-Bandkopf Henk van den Laars um die Ohren gehauen bekommen hat). Songs wie "Garden Of Eden" oder "Change Greeds Contempt" sind leider reichlich identitätslos, mitunter gar banal, und können selbst von interessanten Lyrics nicht über ein "Naja"-Niveau gerettet werden. Die Ballade "A Miracle Is All We Need" kommt zu allem Überfluß mit derart viel Pseudopathos und Schmalz über den Deich geflogen, daß man sich doch glatt ins Jahr 1983 zurückwünscht, wo das Vorhandensein balladesker Songs noch als Verrat am Heavy Metal galt. Zwar findet sich auch eine Handvoll ordentlicher Nummern auf dem Silberling wieder (man höre das schöne Instrumental "The Entity", den Stimmungswechsler "Banquet For Thieves" oder den energischen Rausschmeißer "Pandora's Box"), und der Gitarrensound paßt bedeutend besser zur Mucke als der künstlich-brutale auf der neuen Vanden Plas-Scheibe, aber im Zweifel ist der 97er Elegy-Longplayer "State Of Mind" dem Konsortium eindeutig vorzuziehen.
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