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Sinner, Vengeance   06.05.2007   Augsburg, Spectrum
von UG

Vorwegnehmen muss ich, dass die Location absolut super zu finden ist, im Inneren ein wirklich geiles Ambiente bietet (rustikales Holz) und Parkmöglichkeiten in direkter Nähe vorhanden sind. Drinnen sitzt man gemütlich an Barhockern und lässt sich sein Bier an den Tisch bringen - eigentlich war ich doch zu einem Metalkonzert gekommen?!
Und heute sollte es der Auftakt der "Mask of Sanity"-Tour werden. Der Abend startete pünktlich 20:30h mit Vengeance. Die Holländer waren super drauf, der Sound ab der ersten Minute vom feinsten. Von der 1983 gegründeten Band existiert nur (bzw. wieder - Reunion 1997) noch der Sänger Leon Goewie, er begeisterte ab dem ersten Song die Fans vor der Bühne. "Back In The Ring" (vom gleichnamigen letzten Album) als zweiter Song war (ebenso wie alle anderen) sauber instrumentiert, die Fans grölten Chorusse mit und klatschten frenetisch Applaus. Kein Wunder, denn alles "kickte Ass". Zu dem geilen Gig trug auch Leons lockere Art bei, seine holländisch-deutschen Kommentare und Jokes sowie das obligatorische Glas Bier auf dem Kopf. Dies war zwar mit Wasser gestreckt, aber das macht ja nix. Leon verkleidete sich auch mal als "Till Eulenspiegel" (müsste "Arabia" gewesen sein); "Leggings", Weste, Sporttreter und blinkende Sonnenbrille durften ansonsten auch nicht fehlen. Nach zehn Songs war das Set beendet und nach kurzer Umbaupause traten dann die Herren um den sündigen Bassisten auf die Bühne.
Kirchenorgel und -glocken läuteten das Set ein ("Graveyard Symphony"), "Coming' Out Fighting" mit den beiden brennenden Skulls des Bühnenbildes zeigten klar auf, was diesen Abend noch geplant war. "When Silence Falls" im Stile melodischen Speeds wechselte dann mit gutem alten 80er Metal. Auch hier ein begeistertes Publikum, Hände nach oben, Chorusse mitschreien ... Hierbei schätzt man sehr, dass im Saal eine wirklich super Klimatisierung arbeitet, denn woanders hätte man bereits auf Grund von Glimmstängelemissionen am Boden gelegen. Mat ließ es sich nicht nehmen, dem Publikum zu danken für treuen Support über die Jahre und stellte auch die Band vor. Neuzugang war Henny Wolter an den Saiten, bekannt bereits durch Primal Fear oder Thunderhead. An den Drums fand sich Klaus Sperling wieder, Frank Rössler bediente die Tasten und Christof Laim zupfte die Sechssaitige und brachte seine Kehle ebenfalls zum Klingen.
Die Jungs können aber nicht nur Schädel spalten, sondern beschäftigen sich auch mit durchaus kritischen Themen. "Judgement Day", mit acht Minuten längster Song des Abends, beschäftigt sich zum Beispiel mit dem immer noch aktuellen Thema AIDS. Bei "Germany Rocks" dann wieder alle Fans am mitgrölen und Hände in die Höhe. Der Sprachschatz von Herrn Sinner muss an jenem Abend aber auch leicht limitiert gewesen sein, denn das Wort "geil" wurde seeehhhrrr oft verwendet. "Rebel Yell" fand ich musikalisch nicht so besonders lohnenswert zu covern, aber der Anblick der Fans war auch nicht schlecht. Schließlich gab es die Formation der Saitisten auf der Bühne zu feiern. Und natürlich ließen sich Sinner auch nicht lumpen, noch zwei Zugaben zu Gehör zu bringen. Als Abschluss kamen diese Speednummern gerade recht. Wer Gelegenheit hat, sollte schnell noch Konzertkarten besorgen (04.06. mit Thin Lizzy in Karlsruhe; Headbangers Open Air im Juli). Ansonsten bleibt "nur" noch die beginnende Primal Fear-Tour, soweit ich weiß, aber auch nur mit einem Gig in Deutschland ...

Setlist Sinner:
1 Graveyard Symphony
2 Coming' Out Fighting
3 The Other Side
4 When Silence Falls
5 Born To Rock
6 Diary Of Evil
7 Signed, Sealed & Delivered
8 Knife In My Heart
9 Badlands
10 Rage Of A Hurricane
11 Judgement Day
12 Germany Rocks
13 Rebel Yell
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Higher Level Of Violence
Danger Zone



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