www.Crossover-agm.de VHÄLDEMAR: Fight To The End
von mst

VHÄLDEMAR: Fight To The End   (Arise Records)

Als nach dem gesprochenen Intro "The Black Beast" aus meiner heimischen Anlage tönt, verschlägt es mir doch glatt die Sprache. Vhäldemar klingen hier so extrem nach Gamma Ray, dass man meinen könnte die norddeutschen Vorzeige-Metaller wären höchstselbst am Werke. Sänger/Gitarrist Carlos Escuderos Stimme jodelt zudem noch in der typischen Hansen-Tonlage vor sich hin, so dass der melodische Bombast-Metal fast als Kopie gelten muss. Allerdings beschränkt sich dieses "Kopieren" nur auf die ersten vier Tracks und diese sind kompositorisch trotzdem absolut edel. Wer sich also nicht daran stört, dass einem vieles vertraut vorkommt (das Anfangsriff von "Energy" ähnelt extrem dem von Gamma Rays "Heavy Metal Universe"), der wird hier seine Freude haben. Danach wird’s mit der Stilbeschreibung schon etwas schwieriger und auch das hohe Niveau kann nicht immer gehalten werden. Die stärksten Momente haben Vhäldemar immer dann, wenn sie genügend Melodien einbauen, wie z.B. in dem düsteren Rocker "Old Kings Visions (part I)". Mit dem aggressiven "7" wird dann eine härtere Gangart eingeschlagen. Normalerweise begrüße ich so ein Vorhaben durchaus, aber hier wird manchmal auf Biegen und Brechen drauflosgeknüppelt, was dann zu Lasten des Songmaterials geht. Auch beim Instrumental "The Helmet Of War" und dem zum Glück wieder etwas hymnenhafteren Titelstück wird das Anfangsniveau der Scheibe nicht mehr erreicht. Zu oft wechselt der Gesang zwischen "normaler Stimme" und nicht immer leicht verdaulichem "Gekreische". Bei dem Thrasher "Traitor" wiederum funktioniert diese Verbindung sehr gut und erinnert etwas an Dark Angel zu "We Have Arrived"-Zeiten. Ihr seht also, Vhäldemar sind (noch) ein zweischneidiges (True) Metal-Schwert, haben aber schon ein paar tolle Songs auf ihrem Debut verewigt. Bei der Bandhymne "Vhäldemar" geht die Band noch einmal ab wie die Feuerwehr und der sich stetig aufbauende, powervolle Mittelteil ist ein weiteres Highlight von "Fight To The End". Ich kann mir aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, wenn ich mir vorstelle, Vhäldemar werden erfolgreich und Hunderte Konzertbesucher fordern lautstark "Waldemar". ("Liebe Eltern! Nennen Sie Ihre Söhne heute Waldemar!" Heinz Florian Oertel rules! – Anm. rls) Hm ... ist halt Gewöhnungssache. Wer neugierig geworden ist, kann das Label der Jungs erreichen unter Tel.: (34)944790245 – Fax: (34)944162048 – info@arisemetal.com oder www.arisemetal.com. Im aktuellen Nuclear Blast-Katalog könnt Ihr Vhäldemar aber auch finden. Für das coole Krieger-Artwork zeigt sich übrigens Jean-Paul Fournier verantwortlich, der auch die CD-Hüllen von z.B. Edguy, Avantasia oder Immortal verzierte. Vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen ...
 




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