Zu einem sehr beeindruckenden Konzert anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens luden EDGUY ihre Fans nach Offenbach und bereits Monate vorher wurde im Forum bei Edguy.net ausführlich über diese Show debattiert. Letztendlich kamen ca. 1300 Fans in die auf ca. 4000 Personen ausgelegte Halle, was man aber m.E. dennoch als Erfolg werten kann – zumal der Gig ursprünglich in der Hafenbahn geplant war! Die Zuschauerzahl wurde dann später von Tobias dahingehend kommentiert, man habe das Kartenkontingent bewusst limitiert, damit es nicht so eng wird (!) – und einem Gespräch Nebenstehender zufolge wurde dies dann sogar für bare Münze genommen (!!). Zunächst jedoch traten KREATOR als Special Guest auf und die Besucher teilten sich in zwei Hälften – ein Teil vor der Bühne ging begeistert mit, der andere (zu dem ich gehörte) wartete auf der Empore oder gar im Vorraum lümmelnd, bis es vorbei war. (Georg und seine Vorliebe für Thrash ... - der grinsende rls) Vor den Sitzplätzen wurde ein Vorhang runtergelassen, damit niemand sitzenblieb, da man ja nichts mehr sehen konnte ... dies wurde umgangen, indem der Vorhang wieder zum Teil hochgerollt wurde, so dass man durchlinsen konnte auf das Backdrop mit dem Riesen-Kopf von „Coma Of Souls“. KREATOR heizten die zumindest vorne tobende Meute mit vielen alten Songs gut an und zelebrierten so ihr eigenes Jubiläum – laut Mille „25 Jahre KREATOR“.

Als EDGUY dann loslegten, erinnerte mich dies an alte MAIDEN oder DIO-Shows aus den 80ern: Eine RIESEN-Bühne mit Backdrops und zwei Ebenen, großen Fackeln, einem mannshohen „MANDRAKE“-Kopf, Bombenexplosionen und Pyros. Das  wichtigste aber, der Sound und die Spielfreude der Band waren ebenfalls ausgezeichnet, so dass ich hiermit vorwegnehmen kann, mein persönliches Konzert des Jahres (bis jetzt) erlebt zu haben - und ich war nicht nur auf fünf Gigs. Man sieht der Band den Spaß, den sie auf der Bühne hat, an, und sie sind zu einer starken Einheit geworden - führte die „Mandrake World Tour“ seit November sie doch bisher in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, Spanien, England, Holland, Belgien, Schweden, Finnland, Portugal, Brasilien, Chile, Russland, Ungarn, Japan, Australien und Canada!! Diese mehr als beeindruckende Aufzählung wäre nutzlos, wenn das Songmaterial nicht begeistern würde, und dies war in Offenbach absolut der Fall, denn jeder (!) Song wurde von den Fans geradezu fanatisch aufgenommen und mitgesungen, es herrschte einfach eine ausgelassene Party-Atmosphäre. Ich bin nicht der Typ, der mit dem Blöckchen die Setlist mitschreibt, sondern ich befand mich mitten im Mob in der zweiten Reihe und bin ausgetickt – solche großen Gigs haben den Vorteil, dass die Setlist am nächsten Tag irgendwo gepostet wird ? - ich füge sie als Anhang bei, Spielzeit EDGUY übrigens 2 Stunden, 10 Minuten! Nun wird ja Herrn Sammet bisweilen vorgeworfen, seine Songansagen seien flach und albern, was wohl bedingt zutrifft, meines Erachtens sollte man dies nicht allzu tief und kritisch bewerten, lieber mal einen Spaß, der unglücklich ist, als gar keiner und nur stur „Vielen Dank ... der nächste Song ist ...“. Als Sänger und Frontman hat er absolut überzeugt, die Band hat sich zur professionellen Einheit entwickelt - ohne in Routine zu verfallen! Erwähnenswert noch „Avantasia“, das mit besonderen Jubelstürmen entgegengenommen wurde, und bei dem Henjo Richter von GAMMA RAY auf die Bühne kam, dann die ULTRAVOX-Coverversion „Hymn“ und das zum 1. Mal (!) live gespielte „Nailed to the wheel“. Alle haben die Halle glücklich verlassen! Auf die nächsten 10 Jahre, Jungs!

Setlist:
Intro
Wake up the King
Tears of a Mandrake
Painting on the wall
Land of the Miracle
Theater of Salvation
Headless Game
Vain Glory Opera
Drumsolo
Fairytale
Pharaoh
Fallen Angels
Inside-Ace
Deadmaker
Hymn (ULTRAVOX-Coverversion)
Nailed to the wheel
Avantasia (feat. Henjo Richter from GAMMA RAY)
Out of Control
 
 



 

© by CrossOver