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von ta

V.A.: Time Has Come - Apocalyptic Compilation Vol. 1   (Eternal Records)

Das mexikanische Label Eternal Records hält eine ebenso metallische wie unterhaltsame Zusammenstellung unter dem Banner "Mucken for Jesus" bereit. Das 51minütige Teil ist Underground wie Sau, es sollten also weder große Namen noch fette Produktionen noch dicke Booklets erwartet werden.
Der ganze Reigen startet mit einem Highlight von Crimson Thorn. "Lack Of Compatition" liefert treibenden Death Metal in US-Manier, mit leichten Grind-Einsprengseln und kellertiefen Growls. In der Mitte überrascht ein melodiöses zweistimmiges Gitarrenthema. Insgesamt dennoch eher Stoff für die Anti-Melodie-Fraktion.
Anti-Melodie kennen Pacto De Sangre nicht. "Holly Ghost" startet mit einem melancholisch solierenden Bass und wird dann von zweistimmigen, manchmal leicht folkigen Leadgitarren vorangetrieben. Die Stimme des Sängers erinnert an Geoff Tate bzw. noch mehr an dessen Kopisten bei den Briten Shadow Keep, stilistisch stehen indes eher Iron Maiden Pate.
Die winken auch bei El Muros "He Triunfado" aus dem Hintergrund. Wieder hat man bergeweise zweistimmige Gitarren, diesmal ohne Folk und dafür tempotechnisch angezurrt. In der Mitte des Songs gibt es plötzlich einen Bruch zum Halftime-Beat, welcher die insgesamt leicht hektische Stimmung etwas abmildert. Musikalisch ist "He Triunfado" gar nicht übel, Kopfschmerzen bereitet lediglich der saftlose Gesang.
Danach ist bis zum Bonustrack Schluss mit singenden Sängern. Apostysi spielen diesen seltsamen Stil zwischen Black und Gothic, der irgendwann mal "Dark Metal" getauft wurde. Ein brüllender Sänger, treibendes Midtempo, breite Keyboardflächen, breite Gitarren - "On The Fields Of Battle" düstert sich durch 7 ebenso gleichförmige wie kompetent arrangierte Minuten, in denen sowohl Keyboard als auch Gitarre ihren kleinen und jeweils hörenswerten Solopart zugestanden bekommen. Guter Track!
Mit einem Sample aus hackenden Beilen und schreienden Menschen startet "Crushed" und entpuppt sich als Death/Grind-Gepolter in Mortician-Manier: Lärmig, tief und stumpf, mit Hasenfickdrumcomputer und Schlabbersaiten. Unnötig zu erwähnen, dass Eternal Mystery nach etwas über zwei Minuten schon fertig sind.
Anschließend ein alter Bekannter: Vomitous Discharge fegt sich durch den sonntäglichen Wohnungsputz. Wenn sich Waschmaschine, Klospülung und Staubsauger eine Minute duellieren, hat man den passenden Soundhintergrund, über den man dann ein dumpfes Grind/Punk-Riff legen kann, fertig ist "Sacrificial". Praktisch eigentlich.
Das folgende "No Volvere Atras" fällt erst mal dadurch auf, dass es viel leiser abgemischt ist als der Rest der Beiträge. Stilistisch sind Dekar recht interessant: Die harten Riffs sind grooveorientiert, der Schlagzeuger klöppelt entweder treibendes Midtempo oder Hüpfbeats, aber die atmosphärische Arbeit der unverzerrten Gitarren in den Strophen und der kreischende Gesang kommen aus einer ganz anderen Ecke. Ungewohnt anzuhören, aber hörenswert.
Megillot bieten echtes Headbangerfutter. "Farewell" hat fast nur gute Seiten: Einen treibenden Drummer, stampfende Riffs, saucoole Thrash-Licks, melodiöse Soli, einen atmosphärischen Mittelteil und guten Kreischgesang. Lediglich beim clean gesungenen Refrain kackt der Sänger ziemlich ab und quäkt ein derart nerviges "Fäärweeeeell", dass man sich den Song noch mal in einer zweiten Fassung ohne Refrain gewünscht hätte.
"Muere Satanas" von Trastorno, das ist von Sodom inspirierter, einfach gehaltener Midtempo-Thrash mit Death Metal-Versatzstücken im Gesang. Ganz OK, aber nicht weltbewegend und bei Sodom selbst auch interessanter.
Drumcomputeralarm dann bei Flactorophia. "In The Heart Of God" ist eine Minute dumpfer Highspeed-Grind, der gesangstechnisch immerhin dadurch überrascht, dass das durch den Harmonizer gejagte Kotzen nicht tief, sondern mittelhoch ausgefallen ist und sich dadurch in Kombination mit dem sterilen Drumsound ein gewisser Industrial-Effekt einstellt.
Doulos haben von ihrer "Oculto"-Scheiblette "Injurias Del Averno" auf die "Time Has Come"-Kompilation gepackt und grooven und hacken sich durch 6 1/2 Minuten ihres düsteren, mancherorts angedoomten Death/Black.
Im Bonustrack wird von einer anonymen Band eine bekannte jiddische Melodie vermetallt. Das Ergebnis klingt wie eine Mischung aus Groove Death und hebräischem Sauflied und ist zumindest ganz witzig.
Erhältlich ist der Sampler im Whirlwind-Shop für 7 Euronen oder direkt bei Eternal Records über Myspace.
Kontakt: www.myspace.com/rockaeterna

Tracklist:
1. Crimson Thorn - Lack Of Compatition
2. Pacto De Sangre - Holly Ghost
3. El Muro - He Triunfado
4. Apostysi - On The Fields Of Battle
5. Eternal Mystery - Crushed
6. Vomitous Discharge - Sacrificial (Splatterfeast At Golgatha Leading To Salvation)
7. Dekar - No Volvere Atras
8. Megillot - Farewell
9. Trastorno - Muere Satanas
10. Flactorophia - In The Heart Of God
11. Doulos - Injurias Del Averno
12. Bonustrack



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