www.Crossover-agm.de V.A.: Metal Mission - Brazilian Collection Vol. 2
von mst

V.A.: Metal Mission - Brazilian Collection Vol. 2   (Metal Mission)

Siehe da, die brasilianische Metal Mission geht in die zweite Runde. Da ich bereits "Volume 1" interessant fand, stürzte ich mich gierig auf das neue Metal-Futter. Wiederum sind dreizehn Bands vertreten, Vulgata und Devastation sind die einzigen Namen, die ich zumindest einordnen kann. Spricht doch für eine ziemlich aktive brasilianische Szene, oder? Mit Themplo beginnt meine Reise durch den brasilianischen Dschungel. Maidenmäßige Gitarren verzieren dieses powervolle Metal-Teil, welches schon das erste Highlight darstellt. Vulgata waren mir noch von ihrer "Cataclisma"-CD in zwiespältiger Erinnerung und leider sind die damaligen Kritikpunkte immer noch vorhanden. Vulgata schreiben einfach zu lange Songs, ohne wirklich über die gesamte Länge fesseln zu können. Destra gefallen danach mit gutem Metal Rock, während Seven Angels zwar eine tolle Sängerin besitzen (erinnert etwas an die Dame von Edenbridge, leider keine Fotos im Booklet, seufz), die Musik allerdings noch etwas belanglos vor sich hindümpelt. Bless bringen mit ihrer Powerballade etwas ruhigere Töne ein und die folgenden Kratos stellen mich vor ein ernsthaftes Problem. Erst meine liebe Frau bereitete dem ein Ende, als sie in der bekannten Melodie das alte Kirchengesangbuchlied "Herbei, o ihr Gläubigen" erkannte. Hier heißt's "Oh, Vinde Fieis!" und wurde metallisiert. Mal was anderes. Enigma hinterlassen keine bleibenden Eindrücke bei mir, Devastation dagegen umso mehr. Legte ich mir nach "Volume 1" die fertige Trino-CD zu, weil's so schöner Thrash Metal ist, werde ich wohl diesmal nicht an Devastation vorbeikommen. Musikalisch in ähnlichen Gefilden wie Trino beheimatet, also guter alter Thrash in Sepultura- (old) und Testament-Tradition. Klasse! Wir sind also nun in der extremeren Ecke des Samplers gelandet. Mortify erweisen sich ebenfalls als gute Dampfwalze und Sebaoth haben ein Stück gutes Todesblei auf diesem Sampler verewigt. Die letzten drei vertretenen Bands sind überzeugte (Un)Blackmetaller, können allerdings noch nicht an die führenden Vertreter dieser Zunft (Sanctifica, Kekal ...) heranreichen. Clamatorius' teilweise schleppender Black Metal krankt am gewöhnungsbedürftigen Gitarrensound, Zurisadai klingen einfach noch etwas zu uninteressant und einfallslos, allenfalls Holy Throne schaffen es durch Abwechslung und dezente Keyboardeinsätze einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Musikvielfalt ist auf dieser CD wieder enorm, was bestimmt einige Käufer abschreckt. Für aufgeschlossene Metalmusicliebhaber und neugierige "White Metal"- Forscher sollte dies allerdings eher Kaufanreiz als Abschreckung sein. "Metal Mission - Brazilian Collection" Vol. 1 hat mir wohl im Ganzen etwas besser gefallen, aber mit Bands wie Themplo und Devastation hat auch "Volume 2" einiges zu bieten. Bin schon auf die kompletten Longplayer dieser Gewächse gespannt. In diesem Sinne: "Metal Mission Rules!"
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