V.A.: MTM Music - 10th Anniversary von tk (MTM Music/SPV)
Anlässlich seines 10jährigen Firmenjubiläums wirft der Münchner Melodic/Prog. Rock-Spezialist MTM Music den Rockfans eine Doppel-Compilation entgegen, sinnigerweise randgefüllt mit MTM-Künstlern, die mal mehr, mal weniger überzeugend ihr musikalisches Schaffen präsentieren. Da die Promoversion nur CD 1 anbietet, kann ich über die auf der Bonus-CD enthaltenen Songs keine Auskunft erteilen. ZENO eröffnen den rockenden Reigen mit ihrem qualitativ ansprechenden atmosphärischen Melodicrock-Song "Stand Of Illusion". Geradezu entwürdigend kommt die TINA TURNER-Interpretation (-Verunstaltung?!) "I Can't Stand The Rain" von ALANNAH MYLES/JEFF HEALEY daher. Da skippe ich gleich munter weiter und lasse mich vom qualitätsbewussten Stadionrock FATEs begeistern. "Sweet Angel" hat alles, was ein mitreißender Rocker braucht: voluminöse Gitarren, schöne melodische Hooks und hymnische Gesangslinien. DAN LUCAS ist mit "Love Hurts" zwar eine solide, insgesamt aber nur durchschnittliche Nummer gelungen, die im Vergleich zu FATE deutlich abfällt. Die Holländer VENGEANCE offerieren schönen rauen und dreckigen Rock 'n Roll der alten Schule, der einfach Lust auf mehr macht. AOR machen ihrem Bandnamen alle Ehre und haben mit "Desperate Dreams" ein waschechtes, leider auch sehr zahmes AOR-Stück im Gepäck. SHIVA ist biederer Keyboard dominierter Soft-Pop-Rock, dem ich auch nach mehrmaligem Durchlauf nichts abgewinnen kann. BRETT WALKERs halbakustische Nummer "Give Me Back" zeichnet sich besonders durch ausdrucksstarken Gesang aus, was RELAPSED mit ihrem melodiösen "Möchtegern"-Heavyrock-Stück "Hardest Part Of Goodbye" leider vermissen lassen. MARTIN BRILEYs nachfolgende Soul-Pop-Nummer lockt keinen Hund hinterm Ofen hervor, wohingegen es JANI LANE immerhin schaffen, den BON JOVI-Klassiker "Lay Your Hands On Me" nicht völlig zu verhunzen, auch wenn er nicht ansatzweise an die Qualität des Originals heranreicht. SHADES OF GREYs musikalischer Samplerbeitrag erinnert mich an KANSAS, ASIA & Co. Zumindest der Sänger tönt teilweise recht auffällig nach seinen Kansas-Kollegen. Bei AINA war ich mir zunächst unsicher, ob es sich um eine Sängerin oder einen Sänger handelt. Ersteres trifft wohl zu, ansonsten hat der biedere Rock auch nicht mehr als Schlagerqualitäten zu bieten. RAIN treffen mit ihrem ohrwurmigen Hardrocker "Insobriety" schon eher den Geschmack des Rezensenten, wohingegen ROBERT LOUDEN dann wieder mit nervtötendem Schnulzen- (Power?) Pop zum Weiterskippen auffordert. SILVER hauen mich zum Abschluss mit ihrem belanglosen Pop-Rocker "Precious" auch nicht gerade aus den Socken, besonders der übertrieben pathetische Gesang geht einem doch recht schnell auf die Nüsse.
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