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SHIVA: The Curse Of The Gift
von gl

SHIVA: The Curse Of The Gift   (Shiva Records / NL Distribution)

SHIVA ... da war doch was? Klar, das Duo aus Schweden, das leider auf dem Rip Off-Label Z Records strandete und denen es leider nicht gegönnt war, bekannter zu werden. Ende des Jahres kommt aus dem Nichts diese CD und schießt noch in die Top 10 des Jahres 2006 beim Verfasser.
Ja, SHIVA melden sich mit ihrem dritten Album zurück, welches sie auf ihrem eigenen Label herausbringen und das bei aller Zurückhaltung doch ein kleines Juwel melodischen Hardrocks mit weiblichem Gesang darstellt. Und das famose kräftige Organ von Anette Johansson hat daran einen erheblichen Anteil. Ich würde ja tatsächlich so weit gehen, dass ihr neben der Frontfrau von BENEDICTUM kaum eine in Sachen Ausdruck und Phrasierung im härteren Rock-Bereich das Wasser reichen kann. Ja, so begnadet singt Anette und lebt die Songs mit oft dunklem Charakter richtig aus, ja speit die Lyrics in verachtender Weise bei "The Black Widow" geradezu aus: "I can kill you with my mouth, but it's more likely my aim is south". Bei "Chameleon" schlüpft die wandlungsfähige Sängerin gar in die Rolle einer Hure, um dann später auf der Platte auf bezaubernde Weise Liebesbekundungen zu intonieren. Zu durchweg gelungener Musik und aus dem einstigen Duo ist inzwischen eine Band geworden: Songschreiber und Gitarrist Mats Edström wird verstärkt durch Niclas Olson an den Keyboards - der Kerl taucht auch auf vielen Baustellen auf: ALYSON AVENUE, SECOND HEAT, MICHAEL BORMANN und nun ist er hier auch Bandmitglied - sowie drei weitere Musiker, welche die Voraussetzungen bieten würden, auch endlich mal live aufzutreten, was meines Wissens bislang nicht geschah.
Inmitten des mit 45 Minuten (genau richtig!) langen Albums hat die Band ein dreiteiliges episches Stück um den Albumtitel gepackt, bombastische Arrangements treffen hier auf schöne Melodien, feine Sache.
CDs werden ja immer in marktschreierischer Weise angepriesen, doch hier kann man ausnahmsweise uneingeschränkt zustimmen: "Mit dieser Gesangsleistung platziert sich die Schwedin in der internationalen Top 5 der Rock-Sängerinnen." JAWOHL - genau!!!
Zum Schluss doch noch ein kritischer Einwand: Was die Band geritten hat, einen Song mit tatsächlich üblem Growl/Grunz-Gesang eines männlichen Kollegen (das muss man sich mal vorstellen, wenn man solch eine sensationelle Sängerin an Bord hat!) an Position 1 zu stellen, war ein klassisches Eigentor der dümmsten und ungeschicktesten Art. So ist mir definitiv zumindest ein Mensch bekannt, der sich das Album im Laden angehört und die CD genervt nach dem 1. Song wieder zurückgestellt hat! Die Käuferschicht solcher Platten ist klein genug und wird durch solche Fehlentscheidungen auch noch dezimiert.
Kontakt: www.shivahardrock.com, www.myspace.com/shivahardrock

Tracklist:
When Tomorrow Never Comes
Prelude
Kill The Past
The Black Widow
Part I; The Gift
Part II; The Curse Of The Gift
Part III; The Regret
The Chameleon
The Owner Of The Truth
I'm Not The One
So Silently
The Fly



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