(RMB Records / Twilight)

Ruhig wurde es nach dem Split von JADED HEART mit Michael Bormann um den Sänger. Das einzige, was zu hören war, lautete auf längere Rhodos-Aufenthalte des Duisburgers mit dortigen Aufritten in einer Bar ("Colorado-Pub" - hier von ihm als "zweites Zuhause" bezeichnet). Doch er war nicht untätig und taucht nun mit einem bärenstarken Soloalbum, bereits seinem zweiten, wieder auf. Und das ist mehr JADED HEART als JADED HEART selbst!
"My friends turned into enemies", "I never thought they would let my down" und "I still see your lying eyes" - wenn damals nichts im Rosenkrieg der Bandmitglieder zu vernehmen war, spricht Michael nun durch die Songtexte. Dies im exzellenten Opener, dem Titeltrack, den man immer wieder hören kann. Da ist sie wieder, diese Hammer-Stimme mit dem Wohlfühl-Flair. Diese Linie wird weitergeführt in "Stand Up", einem Stück mit sehr gutem Text (einem Appell an die Menschlichkeit und die Hilfsbereitschaft) mit einem gefühlvollen Gitarrensolo von Robby Boebel (FRONTLINE). Das ist nur einer der vielen Gäste, die hier mithalfen, Niklas Olson von ALYSON AVENUE und SECOND HEAT spielt hier z.B. die Keyboards. Und hat gleich seine Sängerin von der erstgenannten Band, Anette Blyckert, mitgebracht, die mit Michael ein Duett im nächsten Stück, dem gediegenen "Two Of A Kind", darbietet. Und schon wieder ein Kracher: "No Regrets" ist ein weiterer Earcatcher im Stile der Songs, mit denen der Sänger bei Fans dieser Spartenmusik beliebt wurde. Hier auch wieder gute, optimistische Texte, die einfach zu diesem Befreiungsschlag passen. "Devil's Son" ist ein harter schneller Rocker mit metallischem Touch und einmal mehr müssen die ehrlichen offenen Texte erwähnt werden. Und wieder ein Bezug zu seinen Ex-Kollegen: "I've spend a hundred years with this one band, I really thought that these jerks were my friends". Hm ...
Das nächste Highlight kommt in Form des über 6-minütigen epischen "Reaching Out", mitgeschrieben und eingespielt von Tommy Denander, einem Tausendsassa des melodischen Rocks, der in zig Produktionen mitwirkt oder hinterm Mischpult sitzt. "One Man One Soul" charakterisiert wohl den Künstler und seine Mission passend, denn auch hier wieder die charakteristischen Chöre und der volle Gesang im Refrain.
Übrigens steht mit Chris Ivo auch ein Ex-Jaded Heart-Musiker am Keyboard. Die Hälfte der Songs wurde erwähnt, auch die anderen der 13 Songs sind im gutklassigen Bereich, wenn auch das Album ein klein wenig zu lang geraten ist. Das einzige, was stört, ist das beschissene Pentagramm auf dem Cover, das überhaupt nichts mit der Intention und der Musik zu tun hat.
Michael Bormann hat mit der Platte ein von mir nicht erwartetes wunderbares Werk vorgelegt, in dem viel Herzblut und Commitment liegt, er hat die Chose selbst im international konkurrenzfähigen Sound produziert und bringt die Platte auf seinem eigenen Label heraus. Davor Respekt und Hut ab!
Kontakt: www.michaelbormannpage.de

Tracklist:
Conspiracy
It's Only Physical
Stand Up
Two Of A Kind
No Regrets
Devil's Son
Ain't Just A Bit
Living Just A Lie
Reaching Out
One Man One Soul
So This Could Be You
Amazing
Samirangel

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