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von ta

UNDER SUSPICION: Under Suspicion   (Frontiers Records)

So manchem mag der Name Peter Roberts geläufig sein, immerhin soll der Gitarrist schon mit Größen wie Irene Cara, Stan Bush, George Benson und Bryan Duncan zusammen Songs zutage gebracht haben. Zudem sind seine Stücke in Filmen und Fernseh-Shows zu vernehmen. Beachtlich ... Sei‘s drum, bis vor kurzem war mir diese Person unbekannt. Nun betritt Roberts mit Klay Shroedel, dem Produzenten von Jimi Jamisons "Empires", diesmal an Keys und Drums tätig und dem selbstverständlich auch nicht unbekannten Sänger/Basser Jeff Adams (er arbeitete u.a. schon mit Mickey Thomas und Bobby Kimball zusammen) mit einer richtigen Band im Rücken die Bildfläche, um mit Under Suspicion melodischen, detailverliebten und eingängigen Hardrock in die erwartungsvoll die Ohren spitzende Rockgemeinde zu werfen. Selbige komprimiere ich nun anmaßenderweise in mir, um letztendlich das Urteil zu fällen, dass man mit dem vorliegenden Album ein beachtliches, definitiv nicht überflüssiges Werk abgeliefert hat, welches so manchen Ohrwurm beinhaltet. Zu diesen zählt schon das einführende "Welcome To My Life", welches sogleich einen Groove aufweist, der ebenso angenehm wie die klare und manchmal an Billy Greer (Kansas, Seventh Key) erinnernde Stimme Jeff Adams' ist. Noch besser kommt es im darauffolgenden "Love Without A Net", mir schon vom Union 4-Sampler bekannt; hier klingt man sogar nach "Metal", ohne dabei stilistische Limitierungen allzu offensichtlich zu durchbrechen. Unbestrittene Höchstklasse im Hardrockbereich bietet das epische "Come Tomorrow", lege artis in einen Berg toller Melodien verpackt und auch die Ballade "Hold On", mit einen schmachtenden und herzergreifenden Refrain ausgestattet, lässt mich unverzüglich das Feuerzeug zücken. Ein solches Stück wäre auch auf einem (älteren) Bon Jovi-Album nicht als Fremdkörper aufgefallen. Die zweite Ballade "I Will Live" erinnert mich kurioserweise an etwas, dessen ich mich nicht entsinnen kann und bietet ähnliche Qualitäten wie "Hold On". Leider erreichen nicht alle der insgesamt 10 Stücke ein solches Level, zwar würde ich jedes Stück tendenziös noch unter "gut" einordnen, jedoch, bei zum Beispiel "Destination Unknown", ohne mich dabei immer so zu fühlen. Cosi, cosi ... Zugute halten muss man dem ganzen Album, dass man sich - was bei Hardrock nicht selbstverständlich ist - akkurat um das Einflechten vieler Details bemüht hat, wodurch Phasen der gepflegten Langweile geschickt überbrückt werden. Die Texte bieten gekonnte, oft auf Individualismus und zukunftsfixierten Blick pochende Lebensreflexionen, die in ihrer Essenz gut mit der Musik harmonieren, die Duette mit anderen Sängern (Kip Winger und Mickey Thomas) stellen jedoch nicht, wie etwa Squealers "Friends For Life" oder Dornenreichs "Wundenküssen" (die natürlich schon musikalisch beide aus ganz anderen Ecken stammen) interessante Fiktiv-Dialoge, sondern "lediglich" herkömmliche Einzelvorstellungen dar. Freunde von alten Bon Jovi, Ten oder ähnlicher Musizierkunst sollten sich angesprochen fühlen und mal bei Frontiers Records, Via G. Gonzaga, 18-80125 Napoli, Italy, www.frontiers.it oder bei herkömmlichen Erwerbsstätten vorbeischauen, um dieses lohnenswerte Album anzutesten.



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