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von tk

SQUEALER: Under The Cross   (AFM Records)

"Under The Cross" ist bereits die dritte Veröffentlichung, die die schreienden Hessen der Welt entgegen werfen. Den Hörer erwarten zehn klassische Power-/Speedmetaltracks der deutschen Schule plus ein Coversong von Johnny Wakelin. Das ganze wurde in einen druckvollen, modernen Sound gekleidet, als Guestdrummer konnten Squealer Mike Terrana gewinnen, der ja nun zu den besseren im Lande gezählt werden darf. "Under The Cross" ist sicherlich eine grundsolide, aber keine überragende Scheibe, wie sie in diversen Magazinen angepriesen wird.
"My Last Goodbye" könnte man schon fast als Helloween-Clone bezeichnen, "Under The Cross" gefällt mir gut und das episch gehaltene Stück "Rules Of Life" begeistert mit ausgeprägtem Background-Chor, dem auch ein von mir geschätzter Sänger namens Olaf Hayer (Treasure Seeker, Luca Turilli) angehört. "Down And Out" mausert sich bei mehrmaligem Durchlauf zum Hit, hier versucht die Band auch das Tempo und Riffing mehr zu variieren, was bei "Fade Away" leider völlig mißlingt. Den Track hätte man getrost aussparen können, klingt eher nach HIM als nach Squealer. "Out Of The Dark" vereint noch mal alle Trademarks der Band in sich, die martialisch-aufgemotzte Version von "In Zaire" möchte die Band wohl eher als Karikatur verstanden wissen. Den Spirit des Originals kann sie aber keinesfalls wiedergeben.
Textlich beschäftigen sich Squealer mit den Auswirkungen und Folgen der Kreuzzüge. Das Problem, das sich für mich dabei ergibt, wenn sich dem christlichen Glauben nicht gerade nahestehende Musiker damit beschäftigen, ist eine drohende Pauschalisierung, resultierend aus einer Scheuklappenperspektive heraus, den christlichen Glauben mit blindem Fanatismus gleich zu setzen. Der Opener "Painful Lust" (es geht um einen onanierenden Mönch) mag eine bewußte Provokation sein, greift aber ein tatsächliches und aktuelles Problem in Kirche und Gesellschaft auf. Inwieweit die Herren Squealer das aber in einem angemessenen Kontext verarbeiten, darf hinterfragt werden.
Wer deutschen Metal verehrt, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei.
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