www.Crossover-agm.de SEVENTH KEY: The Raging Fire
von ta

SEVENTH KEY: The Raging Fire   (Frontiers Records)

Seventh Key gehören zu den besten Bands, die Frontiers zu bieten hat. Die Band, die Billy Greer neben Kansas führt, bleibt auch mit ihrem zweiten Album Garant für melodischen, abwechslungsreichen und - bei aller Plakativität, die diesem Genre innewohnt - fast niemals banalen Hardrock der oberen Güteklasse, stetig pendelnd zwischen naiver Leichtfüßigkeit und emotionaler Schwere, Rock'n'Roll und Ernsthaftigkeit. Diese letztere hat mit "The Raging Fire", auch wenn der Titel der CD anderes evoziert, zugenommen. Weniger geradlinig als noch auf "Seventh Key", dabei dynamischer und auch sperriger, braucht "The Raging Fire" mehr als einen Gesamtdurchlauf, bis es sich entzündet und angenehme Wärme spendet. Als Hörer nimmt man dann die etwas weichere Produktion und die hohe Anzahl zärtlich-behutsamen Musizierens nicht mit Widerwillen, sondern mit offenen Armen auf. Mit diesen Voraussetzungen umfluten Stücke wie "Always From The Heart", "You Cross The Line" oder "The Raging Fire" in ihren jäh von sehr Greer'schen Gute Laune-Refrains abgelösten melancholischen Strophentendenzen ebenso wie den Hintern auch das freudig-erregte Herz, während da mit dem treibenden Bock-auf-Rock-Opener "The Sun Will Rise" und der schmerzgetünchten Keyboardballade "It Should Have Been You" auch Stücke sind, die sich auf jeweils eine der genannten Regionen konzentrieren. Dabei ist aus jedem der Stücke Greers Handschrift deutlich herauszulesen, auch wenn er sich mit "The Raging Fire" die Bemerkung gefallen lassen muss, dass er ob der neuerworbenen Komplexität und der zwischenzeitlich recht sanften Gangart wieder ein Stück auf seine Hauptband zugegangen ist. Dass Greer in diesem Bereich die besten Kompositionen zustande bringt, belegt die Tatsache, dass das härteste Stück der ganzen Platte auch das schwächste ist: "Run" mag bei eventuellen Live-Auftritten einen guter Anheizer markieren, auf Platte aber wirken das harte Riffing und der platte Refrain abgeschmackt und trivial, wenngleich einmal mehr an der handwerklich-technischen Leistungen von Greer (Bass, Gesang), Mike Slamer (Riffs und Flitzefingersoli) und Jamie Thompson (unauffällige, dabei ultratighte Schlagzeugarbeit) nicht nur bei diesem Song kein Anlaß zu eingehendem Räsonieren vorliegt (hätte mich auch gewundert). Apropos: Räsonieren könnte der ganz reaktionäre Hardrocker ggf. bei einigen modernen Synthesizern/Gitarreneffekten, etwa in "An Ocean Away", das melancholische Melodieführung mit verspielt-lockerer Rhythmik paart, oder Drumloops wie im kraftvollen "Pyramid Princess", diese vorerst mehr oder weniger auffälligen Ausbauten jedoch werden spätestens mit dem zweiten Anlauf nivelliert und fügen sich nahtlos in die Gänze des Albums ein. Konsequent. Exzellent. "The Raging Fire" sei allen Personen ans Herz gelegt, die ebenso gut inszenierten wie gespielten Hardrock favorisieren.
Kontakt: www.frontiers.it

Tracklist:
1. The Sun Will Rise
2. Always From The Heart
3. You Cross The Line
4. An Ocean Away
5. The Raging Fire
6. Sin City
7. It Should Have Been You
8. Run
9. Pyramid Princess
10. Winds Of War



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