www.Crossover-agm.de SEVENTH KEY: Seventh Key
von ta

SEVENTH KEY: Seventh Key   (Frontiers Records)

Seventh Key dürften den wenigsten Leuten ein Begriff sein, was nicht verwunderlich ist, handelt es sich bei vorliegendem Silberscheiblein doch um das Debüt selbiger. Jedoch sind Seventh Key keine junge aufstrebende Band, sondern ein Zusammenschluss alter Hasen (solcherlei Formationen fungieren des öfteren unter dem Banner "Sideprojekt"). Dass auch alte Hasen noch kraftvoll springen können beweist dieses Album, wenn auch das berühmt-berüchtigte Hakenschlagen (sprich: experimentelle Ausflüge) ausbleibt ... Seventh Key sind der Seitensprung Billy Greers, welcher bekanntermaßen bei Kansas die vier Saiten zupft. Hierbei hat er eine Horde mehr (u.a. Steve Morse, Mike Slamer) oder weniger bekannte Musiker um sich geschart, um ein wohlklingendes, rockiges bis weichmetallisches Album zu kreieren, welches weniger durch außergewöhnliche Gitarrenriffs oder grossartige technische Leistung (obwohl zumindest zweiteres durchaus vorhanden ist), sondern mehr durch Melodien, die öfters auch auf einem Kansas-Album nicht fehl am Platz gewesen wären, und Kompaktheit zu glänzen weiss. So sind vertrackte Einschübe (u.a. "Only the brave") auf ein Minimum zurückgeschraubt und die Lieder an sich weisen auch keine herausragenden strukturellen Innovationen auf, aber dass Billy Greer ein kompetenter Songwriter ist - obwohl ihm von diversen anderen Beteiligten kompositorisch unter die Arme gegriffen wurde - dürfte nicht erst mit dieser Scheibe klar werden. Auch macht er als Lead-Sänger eine gute Figur und die zumeist im Chor vorgetragenden Refrains bilden des öfteren den Höhepunkt des jeweiligen Liedes - solange einen der manchmal auftretende leichte Kitschfaktor nicht stört ("When love is dying"). Selbiger lässt sich auch textlich ab und zu finden, was Backstreet Boys-Fans (oder sich anderweitig von Liebestexten, die ja nicht generell etwas schlechtes darstellen, angezogen Fühlende) vielleicht anders sehen ... Gefallen finden tut man/tue ich dann doch an Stücken wie etwa dem beschwingt-rockenden Opener "The kid could play", welcher trotz seiner dem Text zugrunde liegenden Thematik - es geht um einen verstorbenen Freund Greers - positiv und lebensbejahend aus den Boxen geschossen kommt. "Surrender" erinnert ein bisschen an "No one like you" von den Skorpionen und wartet zudem mit einem interessanten Text auf ... Unbedingt erwähnenswert ist auch "Every time it rains". Während die Strophen Assoziationen an Rockschlager Marke Wolfgang Petry hervorrufen und auch der Text prävalent Schlager-kompatibel daherkommt, überrascht der Refrain durch eine harmonische und immer wieder Gänsehaut-erzeugende Melodieführung, so dass die Gefühle, die aus dem Liedtext hervorgehen ehrlich und musikalisch anspruchsvoll vermittelt werden, eine Eigenschaft, die ich Schlagern nicht zuschreiben würde. Diese Klasse zieht sich durch das ganze Album, sei es nun im härter-treibenden ("Home"), zum Mitsingen animierenden ("No man`s land", "Forsaken" ...) oder (semi-)balladesken ("When love is dying", "Broken home") Bereich. Eine Kaufempfehlung ist "Seventh Key" also, obwohl es im Melodic Rock/Metal-Bereich sicherlich keine Zäsur darstellt, definitiv wert. Und die ist hiermit gegeben ...



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