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SACRED WARRIOR: Waiting In Darkness
von tk

SACRED WARRIOR: Waiting In Darkness   (Eigenproduktion)

Endlich!!! Nach 22 langen Jahren Studioabstinenz sind die frommen Metalhelden SACRED WARRIOR mit einem neuen Silberling zurück und präsentieren sich auch nach ihrem letzten Erfolgsalbum "Obsessions" von 1991, das seinerzeit sogar die Pole Position im Rock Hard-Soundcheck belegte, in bester Spiellaune. Nun wäre auch der größte Fan etwas naiv, wenn er annähme, dass die immense Zeitspanne an den Musikern spurlos vorübergegangen wäre und sich die ein oder andere musikalische Präferenz nicht verschoben hätte. Immerhin gab es kurz vor Fertigstellung der Platte noch eine Hiobsbotschaft zu vermelden, als die Band den Ausstieg von Originalsänger Rey Parra bekannt gab, womit die Vorfreude auf "Waiting In Darkness" doch erheblich gedämpft wurde. Rey dehnt inzwischen bei den RECON-Nachfolgern WORLDVIEW seine Stimmbänder, ist seinen alten Bandkumpels aber nach wie vor freundschaftlich verbunden. Nach einer kurzen Ausschreibungsphase bewarb sich THE SACRIFICED-Fronter Eli Prinsen um den Sängerposten und rannte mit seinen Samples bei der Band offene Türen ein. Das ist eigentlich kein Wunder, gehört Eli mittlerweile selbst zu den ganz großen Sängern des US-Powermetals. Legt man die neue Scheibe, welche übrigens komplett in Eigenregie unter der Federführung von Basser Steve Watkins produziert wurde, in den Player, wird auch der hart gesottene Fan erstmal staunen, denn mit dem Opener "Desperately Wicked" präsentiert sich das Quintett erstaunlich düster, dramatisch und sperrig wie nie zuvor. Bruce Swift hat sein Gitarrenspiel über die Jahre weiterentwickelt und perfektioniert, was sehr gut an den feinen Nuancen in den Soloeinlagen herauszuhören ist. Der Titeltrack ist dann aber ein ganz typischer SW-Banger, der mit gedoppelten Gitarrenläufen, mächtigen wie komplexen Drumsalven und einer herausragenden gesanglichen Leistung Elis den Metalfan in seinen Bann zieht. Die QUEENSRYCHE-Adaptionen sind zwar immer noch vorhanden, fallen aber deutlich weniger ins Gewicht als früher. Der fragil intonierte, folkig angehauchte Epik-Schmachtfetzen "Fallen Hero" ist ein wahrer Tränentreiber vor dem HErrn und produziert beständiges Gänsehaut-Feeling. Als weiteren Höhepunkt muss man das rhythmisch stampfende "Long Live The King" hervorheben, das mit zahlreichen Tempovariationen aufwartet und durch hintergründige Keyboard-Farbtupfer eine progressive Note erhält. Das heftig riffende wie groovende "Living Sacrifice" besticht vor allem durch ein mittig platziertes Duell von Keyboard und Gitarre und einer wuchtigen Drumsequenz am Schluss. Mit den Neueinspielungen der Songs "Day Of The Lord" vom "Rebellion"-Album und dem abschließenden Powerknaller "Temples On Fire" vom "Obsessions"-Rundling belegen SACRED WARRIOR einmal mehr, warum sie Ende der 1980er/Anfang der 1990er zur Speerspitze der frommen Metalszene gehörten. Es braucht schon mehr als zwei Durchläufe, um sich mit dem runderneuerten Sound der Band anzufreunden. Hat man aber erstmal die Genialität und Tiefe des Songwritings ergriffen, lassen einen die Songs nicht mehr los. Somit ist "Waiting In Darkness" ein absolut eigenständiges, modernes wie originelles Prog. Powermetal-Werk geworden, das definitiv zu den Höhepunkten des Jahres 2013 gehört. Die CD ist bei www.underground-power.de erhältlich.
Bandkontakt: www.sacredwarrior.net, https://www.facebook.com/pages/Sacred-Warrior/50809081963?ref=ts

Tracklist:
01. Desperately Wicked
02. Waiting In Darkness
03. Sinking Sand
04. In Dust And Ashes
05. Fallen Hero
06. Fear Me
07. Long Live The King
08. Jealous Love
09. Living Sacrifice
10. Day Of The Lord
11. Temples On Fire



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