RAISING FEAR: Avalon von CSB (Dragonheart)
Nach der ziemlich durchwachsenen "Promo 2003" und dem allenfalls durchschnittlichen Debütalbum "Mythos" kann man nicht unbedingt von ungebändigter Vorfreude des Rezensenten sprechen, das neue Werk der italienischen Powermetaller endlich in Händen halten zu dürfen. Doch siehe da, Raising Fear sind vorangekommen. Zwar ist auch "Avalon" noch weit davon entfernt, ein richtig großer Wurf zu sein, dennoch zeigt man sich in nahezu allen Belangen deutlich verbessert. Angefangen bei Fronter Rob DF, der diesmal endlich unter Beweis stellt, dass er nicht nur nervtötend näseln kann, sondern auch zu einer halbwegs ordentlich kernigen Performance in der Lage ist. Beinahe könnte man vermuten, Cheftotengräber Chris Boltendahl hätte einen in Italien aufgewachsenen Cousin. Apropos Grave Digger, insgesamt ist das Songwriting diesmal ein gutes Stück Richtung Teutonenstahl gerutscht, ohne den überdeutlichen US-Anstrich Marke Armored Saint vermissen zu lassen. Auch textlich hat man sich diesmal ein klein wenig mehr vorgenommen, als sich auf das ultraplatte Anstimmen von Schlachthymnen über diverse Sagengestalten zu beschränken. Zwar wirkt die auf mehreren Zeitebenen spielende Story über den Fortbestand der Menschheit, Zeitreisen, rätselhafte Steinkreise und Energieportale reichlich an den Haaren herbeigezogen, bietet aber ausreichend Stoff, um ausufernden Epen wie "The Priestess Speech", "Purification" oder dem knapp 14minütigen Titelsong den angemessenen Rahmen zu bieten. Dazwischen finden sich einige richtig gelungene kürzere Knaller wie das pfeilschnelle "Where Past And Future Unite", das sehr an Grave Digger angelehnte "At The Gates Of Avalon" oder die Halbballade "Once And Future King".
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