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NARNIA: Desert Land
von mst

NARNIA: Desert Land   (Nuclear Blast)

Eine Band ist erwachsen geworden. Der Löwe auf dem Cover schaut einen zwar immer noch wie ein eingeschlafenes Kätzchen an, aber trotzdem haben Narnia auf "Desert Land" mehr Biß als je zuvor. Waren schon das Debüt "Awakening" und der Zweitling "Long Live The King" nicht von schlechten Eltern, so ist den Schweden hier noch eine echte Steigerung gelungen. So standen auf "Long Live The King" meiner Meinung nach mit dem melodiösen "Shelter Through The Pain" und dem Speedie "Dangerous Game" nur zwei absolute Highlights. Hier nun haben Narnia einige echte Klassiker abgeliefert. Einen großen Anteil hieran hat Sänger Christian, der nicht mehr bei jedem Song so zuckersüß klingt, als würde er von einer Bonbonfabrik gesponsert. Bei "Inner Sanctum" zum Beispiel hat er einen richtig fiesen Grundton in seiner Stimme, was die Metal-Attitüde der Band um etliche Prozent anhebt. Besagter Track stellt einen Opener wie aus dem Bilderbuch dar. Zu der eingängigen Melodie gesellt sich hier noch eine Portion Düsternis, die neu im Narnia-Repertoire ist. Wahrscheinlich hat hier die gemeinsame Tour mit Ronnie James Dio Kreise gezogen. Weitere Höhepunkte sind das powervolle "The Witch & The Lion", das getragene "Revolution Of Mother Earth" und das zweite Instrumental "Misty Morning". Ein Instrumental hätte übrigens gereicht, auch wenn die Gitarristenfraktion unter den Fans das wahrscheinlich anders sieht. Die Gitarrenarbeit von Carljohan Grimmark läßt jedenfalls 90% seiner Kollegen ziemlich alt aussehen. Wenn es stimmt, daß die Karriere einer Band von ihrem dritten Album abhängt, dann werden Narnia groß. Und es wäre ihnen von Herzen zu gönnen, denn seit den seligen Stryper-Tagen hat es keine christliche Band mehr geschafft, auch in der säkularen Szene so viel Staub aufzuwirbeln (außer Mortification natürlich). Sicherlich auch eine Vertriebsfrage, denn an guten Bands mangelt es sicherlich nicht. Mit "Falling From The Throne" und "Trapped In This Age" haben sich auf "Desert Land" auch zwei schwächere Songs eingeschlichen, die das hohe Niveau der restlichen Stücke nicht halten können. Nichtsdestotrotz haben es Narnia geschafft, eine absolut starke Melodic Metal-Scheibe abzuliefern. Also doch! Es gibt für Schweden ein Leben nach Todesblei und IKEA. Gott sei Dank!
Kontakt: www.narniaworld.com



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