www.Crossover-agm.de CELESTY: Mortal Mind Creation
von tk

CELESTY: Mortal Mind Creation   (Dockyard1)

Woran erkennt man, dass in Skandinavien die dunkle kalte Jahreszeit angebrochen ist? Metalproduktionen aus dem hohen Norden purzeln einem stapelweise entgegen!
Die jungen Finnen CELESTY haben mit ihrem Drittwerk "Mortal Mind Creation" ein durchaus ansprechendes Werk melodisch-progressiven Powermetals abgeliefert, das in der Gesamtschau dann aber doch ein Massenprodukt geworden ist, mit dem die sechsköpfige Band kaum eigene Akzente setzen kann. Der Opener "Lord Of Mortals" ist eine klassische Love-Hate-Nummer. Lässt mich das messerscharfe und bombastische Anfangsriff noch jubeln, geht der Song recht schnell in eine typisch pathetische Doublebass-Spaghetti-Metalnummer der Marke RHAPSODY über. Hinzu gesellen sich noch ganz fürchterlich schräge Gesangslinien, die den Song endgültig in die Abstiegszone katapultieren. Das nachfolgende, fast schon thrashige "Unreality" tröstet mit einer düsteren Atmosphäre über die anfängliche Panne hinweg und "War Creations" kommt sogar mit einem SACRED WARRIOR-ähnlichen Riff um die Ecke. Im Entfernten erinnern die jungen Finnen an ihre Landsleute SONATA ARCTICA, als die noch Hummeln im Hintern hatten und noch nicht zur gehätschelten Girlie-Beglückungs-Combo mutierten. Die häufig eingestreuten Keyboardteppiche wären angesichts der erfrischenden Gitarrenheaviness nicht zwingend notwendig gewesen.
Mit "Arrival" ist den Nordmännern eine eingängige Melodic-Speed-Hymne gelungen, die auch auf älteren STRATOVARIUS-Werken hätte stehen können, wobei Antti Railio gesanglich einem Timo Kotipelto zu keinem Zeitpunkt das Wasser reichen kann. Mit dem abschließenden Powermetalklopfer "Last Sacrifice" beweisen CELESTY doch noch, dass sie kantig-eckige Songs komponieren können, fernab von süßlich-pathetischem Kirmesmetal. Somit gehören sie sicherlich zu den begabteren jungen Nachwuchsbands, reiten aber noch sehr auffällig auf der massenkompatiblen Euro-Powermetalwelle mit. Man wird abwarten müssen, wie sich die Band musikalisch weiterentwickelt.
Kontakt: www.celesty.net, www.dockyard1.com

Tracklist:
1. Lord Of Mortals
2. Unreality
3. Demon Inside
4. War Creations
5. Empty Room
6. Among The Dreams
7. Back In Time
8. Arrival
9. Last Sacrifice
 



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