BRAINSTORM: Ambiguity von rls (Metal Blade Records) Hilfe, ein neuer Virus geht
um! Die Rede ist nicht etwa von ILOVEYOU, sondern von dem in der letzten
Zeit diverse Metalbands befallen habenden Erreger "Treibende bis schnelle
Opener mit nicht zum Song passenden Gesangsmelodien schreiben". Die akutesten
Opfer waren Kenziner (auf "The Prophecies"),
Insania
(auf "Fear") und mit leichtem Befall
Vision
Divine (selbstbetiteltes Debüt), und nun hat's auch Brainstorm
erwischt, deren "Crush Depth" die gleichen Symptome aufweist wie vorgenannte
Patienten. Glücklicherweise legt das folgende "Tear Down The Walls"
nicht nur tempotechnisch noch einen Zacken zu, sondern erlaubt auch ein
spürbares Durchatmen, daß Neu-Sänger Andy B. Franck, den
einige noch von Ivanhoe kennen dürften und der parallel auch noch
bei Symphorce singt, durchaus in der Lage ist, seine Gesangslinien paßgenau
auf die Songs zuzuschneidern. Franck, der mitunter, besonders in höheren
Gesangslagen, Parallelen zu Bruce Dickinson auf den Stimmbändern mit
sich herumträgt, riß sich auch gleich das Lyrics-Department
unter den Nagel, und vielleicht ist das auch der Grund, daß sich
die Lyrics diesmal phasenweise etwas positiver gebärden als auf dem
Vorgänger "Unholy" (trotzdem, lieber Andy, ist es ärgerlich,
wenn du einem das alte Märchen, der Glaube an die eigenen Fähigkeiten
werde von den organisierten Religionen grundsätzlich bekämpft
und müsse daher eine "satanische Dimension" sein, zum 224. Male vorsetzt).
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