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AFFECTOR: Harmagedon
von tk

AFFECTOR: Harmagedon   (Inside Out Music)

Das Traumtheater aus New York ist auch nach vielen Jahren immer noch das Maß aller Dinge im Prog. Rock/Metal-Bereich, selbst wenn es durchaus Combos gibt, die mit ihrem eigenen Material inzwischen selbst zu Vorreitern des Genres gereift sind. SPOCK'S BEARD und SYMPHONY X darf man durchaus zu diesem erlauchten Kreis zählen. Wenn sich Mitglieder dieser Combos zusammenfinden, um gemeinsam Musik zu machen, darüber hinaus auch noch biblische Texte Grundlage des lyrischen Konzeptes bilden, wird das Ganze zu einer auditiven Fünf-Sterne-Gourmet-Veranstaltung, die besonderer Beachtung bedarf. Für schnelles Nebenbei-Konsumieren ist das 2012 erschienene Werk "Harmagedon" schon deshalb ungeeignet, da es sich um komplexestes Songmaterial handelt, das einen entweder gnadenlos fesselt oder hemmungslos überfordert. Hier sind mindestens drei Durchläufe erforderlich, um sich das Albumkonzept in Gänze zu erschließen. Gleich mit zwei Ouvertüren startet man in ein Prog.-Feuerwerk, das musikalisch natürlich sehr stark von jüngeren DREAM THEATER-Werken geprägt ist, aber genug eigenes Kreativpotential freisetzt, um nicht als Klon durchzugehen. Mit Neal Morse, Michael LePond und Derek Sherinian hat sich das holländische Duo Daniel Fries (Gitarre, Gesang) und Colin Leijenaar (Drums) erstklassige Unterstützung ins Boot geholt. Einen Song herauszugreifen ist fast unmöglich, da hier über die gesamten 76 Minuten auf höchstem Niveau musiziert wird. Allerdings dürfte vor allem das mit doppelstimmigen Leadgitarren, eingängigen Melodiebögen und komplexen Drumkanonaden ausstaffierte 14-minütige Stück "The Rapture" für ehrfurchtsvolles Niederknien und etliche Gänsehautmomente sorgen. Was ebenfalls sehr positiv auffällt, ist die homogene Produktion, die kein Instrument benachteiligt oder bevorzugt. Da man auch noch ein ganzes Sinfonie-Orchester mit engagiert hat, fällt dieser Umstand besonders ins Gewicht. Somit ist "Harmagedon" ohne jeden Zweifel eines der Prog. Metal-Highlights der letzten Jahre, das in der Veröffentlichungsflut etwas untergegangen ist, Genrefans aber als unverzichtbarer Pflichtkauf ans Herz gelegt werden darf.
Bandkontakt: http://affectormusic.com, www.insideoutmusic.com

Tracklist:
1. Overture, Pt. I: Introduction
2. Overture, Pt. II: Prologue
3. Salvation
4. The Rapture
5. Cry Song
6. Falling Away & The Rise Of The Beast
7. Harmagedon
8. New Jerusalem



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