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Edenbridge
von FWd anno 2003

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Edenbridge live auf dem Summer Breeze 2003

Durch das Summer Breeze-Festival bin ich auf die Jungs und das Mädel aus dem österreichischen Linz gestoßen. Da die Band dort nicht nur mit musikalischen Klängen sondern auch noch optisch mit der Sängerin Sabine Edelsbacher zu gefallen wußte, war dies für mich Grund genug, sie mit einigen Fragen zu bombardieren.

Kurzes Resümee eurerseits zum Summer Breeze. Wie war Euer Eindruck in Sachen Publikum, Organisation, Platz in der Running Order?
Die Organisation hat aus unserer Sicht geklappt wie geplant, das ist an sich schon eine gute Leistung bei einem solchen Riesenspektakel. Gut, in der Running Order würde sich jeder wünschen weiter hinten gereiht zu sein; jedenfalls soweit hinten, daß es beim Auftritt schon finster ist. Da es bei unserem Auftritt noch hell war hat unser Lichtmann dafür vermehrt mit Nebel gearbeitet und hat damit trotzdem schöne Lichteffekte erzielen können. Das Publikum hat mich echt überrascht, denn ich hatte nicht mit einer so tollen Resonanz gerechnet. Die Reihen waren gefüllt bis hinten. Fast alle Leute, die zuvor vor der Mainstage gestanden sind, haben zu uns herüber gewechselt und es war echt eine super Stimmung. Daß auch jede Menge Diehard-Edenbridge-Fans darunter waren hat uns natürlich besonders gefreut.

Sabine Edelsbacher live auf dem Summer Breeze 2003

Ihr seid ja in Eurer Bandgeschichte schon viel herumgekommen. Gibt es da persönliche Favoriten, wo ihr am liebsten gespielt habt und wenn ja wieso?
Jede Tour war für uns etwas Besonderes, wo wir einzigartige Erlebnisse hatten und nette Menschen kennenlernen durften. Ich persönlich denke gerne an unsere Anfänge zurück, als wir auf unserer ersten Tour zusammen mit Axxis und Pink Cream 69 unterwegs waren. Beim Abschlußkonzert in Schönau (nein, nicht mit dem Ortsteil von Frohburg in Sachsen zu verwechseln, in dem sich die CrossOver-Redaktionszentrale befindet - Anm. rls) hatten wir einen Riesenspaß mit gegenseitigen Streichen und auch das Publikum hat sich von dieser Energie anstecken lassen und war super gut drauf.
Am eindrucksvollsten war wohl unser Konzert am Festival in Korea. Ich hatte gerade einmal realisiert, daß wir wirklich in Korea sind, da standen wir auch schon auf der Bühne vor 20.000 kreischenden Koreanern. Daran erinnert man sich natürlich gerne.

Eigentlich begann Edenbridge ja als Studioprojekt. Was ist Euch nun nach 5 Jahren lieber? Ein Live-Auftritt oder die Arbeit im Studio?
Man könnte sagen, das Eine geht nicht ohne das Andere und dementsprechend ist das interessant was im Moment ansteht. Im Studio wächst etwas, was wir zuvor selbst nur in Demoversion hörten bzw. im Proberaum erarbeitet haben. Auch wenn alles im Vorfeld gut erarbeitet ist, kann es immer noch zu Überraschungen kommen, das ist auf jeden Fall spannend. Das Produkt, das daraus entsteht, soll uns bestmöglich repräsentieren und die positive Energie, die wir bei der Musik fühlen, vermitteln.
Bei einem Live-Auftritt steht der Kontakt zum Publikum im Vordergrund und daß die Leute auch direkt zu spüren bekommen, daß wir Spaß an der Sache haben. Ein gutes Konzert gibt uns natürlich selbst wieder einen enormen Auftrieb, weil wir von den Reaktionen des Publikums erfahren, daß wir mit unserer Musik die Menschen im Herzen erreichen.

Im Januar 2003 habt ihr Euer 3. Album "Aphelion" veröffentlicht. Man hört ja immer wieder, das 3. Album sei das Wichtigste, da es zeige, ob man sich halten kann. Wie seid ihr im Nachhinein mit dem Album zufrieden?
Von der Qualität der Produktion ist es auf jeden Fall unser bestes Album bis jetzt. Außerdem haben wir uns alle auch musikalisch weiterentwickelt. Die Songs repräsentieren weiterhin ein sehr breites Klangspektrum ohne, wie ich meine, die eingeschlagene Stilrichtung zu verlassen. Manche Bands haben ja eine erfolgreiche Platte und die folgenden klingen dann wie ein Abklatsch derselben. Das ist bei uns bestimmt nicht der Fall. Auf jeder unserer drei Platten haben sich im Nachhinein Highlights entwickelt und so ist es auch bei der neuesten. Was ich gut finde, daß die Leute diesbezüglich immer sehr unterschiedlicher Meinung sind, denn das beweist mir, daß alle Songs von hoher Qualität sind und es in erster Linie auf den einzelnen Hörer und dessen Geschmack ankommt, welchen Song er nun vermehrt bevorzugt.

Wenn man sich Reviews zum Album anschaut, tauchen immer wieder die Namen Nightwish und Within Temptation auf. Schmeichelt Euch der Vergleich, nervt er eher oder seht ihr ihn gar als nicht angemessen?
Die Vergleiche haben mit Schubladendenken zu tun. Es ist natürlich ungemein leichter einen Vergleich mit einer aktuellen Band herzustellen als sich passende Worte zu überlegen, welche die Band besser beschreiben würde. Daher schätze ich besonders jene Journalisten, welche erkannt haben, daß Edenbridge in keine Schublade paßt und welche sich auch die Mühe machen, ihr wohl vorhandenes Wortschatzrepertoir auszupacken.

Generell, spätestens aber seit der Single "Ice Queen" von Within Temptation, sagt man dem Melodic Metal ja nach, dass er "kommerztauglich" sei. Was bedeutet für Euch Kommerz und welche Rolle spielt es für Euch, ob ihr vor 1.000 oder vor 10.000 Menschen spielt?
Ich weiß nicht, warum man meistens Kommerz als etwas Schlechtes darstellt. Einzig und allein was für mich zählt ist, daß man hinter der Musik, die man macht, auch steht. Was gibt es Schöneres, als wenn man mit dem was man gerne tut, viele andere Menschen positiv berührt. Wenn man auch vor 50 Leuten als Musiker alles gibt, potenziert sich natürlich die Energie die vom Publikum ausgeht, je größer es ist.
Wer von sich behauptet, es sei ihm egal, wieviel Menschen er erreicht, der lügt sich selbst in die Tasche.

Sabine Edelsbacher

So wie ich Eurer Homepage entnehme, steht Euer nächster Auftritt erst wieder Anfang 2004 bevor. Gibt es für diese relativ längere Pause spezielle Gründe?
Wir waren bisher, denke ich, sehr schnell unterwegs und brauchen nunmehr eine kurze Schaffenspause, denn das nächste Album soll ein Hammer werden.
Ich selbst war dieses Jahr an zwei Projekten beteiligt (u.a. bei "Once And Future King" von Gary Hughes - Anm. rls) und bin, nach baldiger Veröffentlichung dieser, auf die Reaktionen gespannt.

Zu guter letzt noch: Wann dürfen wir mit dem Nachfolger von "Aphelion" rechnen? Steht vielleicht dann auch eine Tour bevor?
Nach dieser Schaffenspause werden wir uns ins Studio begeben. Das wird irgendwann im nächsten Jahr sein. Danach wird es bestimmt auch wieder eine Edenbridge-Tour geben.

Vielen Dank für das Interview, Sabine.
Kontakt/Bildquelle: www.edenbridge.org









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