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ZOO BABIES: The Fine Art Of Self-Destruction
von rls

ZOO BABIES: The Fine Art Of Self-Destruction   (Ionic Records)

Keineswegs frisch aus dem Tierkindergarten entsprungen ist das Duo Zoo Babies, denn die Herren Steve Curtsinger (voc, g, b) und Jerry McBroom (dr) kennt man seit 1991 respektive 1994 als Bediener der Rhythmusinstrumente bei Bride. Da jene derzeit auf Eis zu liegen scheinen (hab' jedenfalls lange nix mehr von ihnen gehört, außer daß Sänger Dale Thompson im Juli 1999 ein nicht stromverstärktes Soloalbum namens "Acoustic Daylight" rausgebracht hat), nahmen Curtsinger und McBroom kurzerhand zehn Songs auf, die musikalisch nicht so richtig zu Bride gepaßt hätten (wohl aber mit ihrer realitätsbezogenen textlichen Attitüde). Die hohe Kunst der Selbstzerstörung, von der Menschheit schon seit langem praktiziert, klingt bisweilen stark wie ein unveröffentlichtes Faith No More-Album aus den Mittneunzigern, also irgendwo zwischen "Angel Dust", "King For A Day ... Fool For A Lifetime" und "Album Of The Year", unterscheidet sich von denen allerdings durch das konsequente Nichteinsetzen von Tasteninstrumenten und zum zweiten durch etwas geringere Variationsbreite beim Gesang. Steve Curtsinger verzichtet auf hysterisches Geschrei, Geblöke und ähnliche merkwürdige Lautäußerungen, sondern singt allenfalls mal verzerrt und tönt manchmal ein bißchen wie Doug Pinnick von King's X. Wenn dann der zugehörige Song auch noch nach King's X klingt (und das tut z.B. "Bob"), kommt man schon einmal ins Grübeln, ob man "The Fine Art Of Self-Destruction" oder nicht vielleicht doch "Dogman" im Player liegen hat, aber schon das folgende nicht mal zweiminütige "Wrong" bläst diese Zweifel mit flottem, punkartigem Riffing aus dem Ring. Das fiese Anfangsriff des darauf folgenden sechsminütigen "Smile" wiederum hätte auch auf einer alten Black Sabbath-Platte keine schlechte Figur abgegeben. "Modernen groovigen Metal mit Alternativ-Einsprengseln" würde ich mal als geeignetste Schublade vorschlagen, und den bieten die Zoo Babies in ansprechender Qualität, wenn auch mit etwas zu drucklosem Sound, dar. Wer sowas mag, der sollte mal bei den in Philadelphias "Tell The Truth"-Rezi genannten Connections nachhaken, wie und wo er an "The Fine Art Of Self-Destruction" rankommt.
 




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