(Eigenproduktion)

Eine Begegnung der nicht alltäglichen Art ist die mit dem Cellisten und Sänger Ulrich Thiem und seinen Choralinterpretationen. Thiems musikalische Eigen-Sinnigkeit hebt sich wohltuend ab von der Fülle poppig aufgeputzer Klassik oder manieristischer Rockattitüden. Den selbstformulierten Anspruch, klassische und nichtklassische Musik zu einer homogenen Klanggestalt zu verbinden - keine Stil-Synthese als "verbluester Bach o.ä." (Zitat) abzuliefern -, erfüllt Thiem in allen Belangen. Mit sicherem Gespür bleibt das Element "Choral" in allen musikalischen Variationen erhalten. Und deren sind viele. Die Besetzungsliste mit Friedrich Sternberg an Klarinette und Saxophon, Andreas Böttcher an Percussion und Synthesizer, Sabine Eisold am Sopran und dem Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik Dresden bürgt für kreative Vielfalt und Können. Mit Jörg Naßler an den Reglern hat Thiem einen Soundmeister gefunden, der seine Ideen überzeugend konserviert hat. Hervorzuheben ist neben der musikalischen Sinnlichkeit die textliche Nähe der überwiegend in der Renaissancezeit entstandenen Choräle zur Gegenwart. Es lohnt sich, diesen Schatz früher Kirchenmusik und -poetik zu heben. Thiem hat auf diesem Gebiet nicht nur innovative Verdienste, mittlerweile ist seine Musik selbst ein Stück lebendiger Tradition. Und seinem Ziel, einer "intellektuellen Mission", sollten interessierte Veranstalter tunlichst Vorschub leisten ...
Kontakt: Bach & Blues Dresden, Ulrich Thiem, Löbauer Str. 4, 01099 Dresden, Tel.& Fax: 0351-8030470
 

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