www.Crossover-agm.de D.C. COOPER: D.C. Cooper
von rls

D.C. COOPER: D.C. Cooper

Nein, dies ist keine Zusammenrottung von AC/DC und Alice Cooper, wie man aus dem Namen schließen könnte, aber dafür eine nicht minder fähiger Szeneaktivisten: Royal Hunt-Sänger DC Cooper trommelte Tore Ostby (g, Ex-Conception), Alfred Koffler (g), Dennis Ward (b und Produzentensessel), Kosta Zafiriou (dr, alle drei bei Pink Cream 69 in Lohn und Brot) sowie Günter Werno (key, Vanden Plas) zusammen, um zwölfmal traditionellen Melodic Metal einzuzimmern, der sich auch tatsächlich irgendwo in der Schnittmenge der jeweiligen Hauptbands tummelt und über weite Strecken auch deren Klasse erreicht. Coopers Stimme klingt streckenweise stark nach André Matos von den Brasilianern Angra, und hätten Tracks wie "The Angel Comes" oder "Within Yourself" auf deren "Holy Land"-Zweitling gestanden, es wäre wohl niemandem aufgefallen, sondern hätte diese völlig überbewertete Scheibe (nur drei von zehn Songs sind wirklich gut - zu wenig für eine Band wie Angra, deren Debüt "Angels Cry" noch von der ersten bis zur letzten Minute hatte überzeugen können) ein ganzes Stückchen durchhörbarer gemacht. Im Vergleich zu Royal Hunt fehlt Coopers Scheibe der dominierende klassische Einfluß von Bandkopf und Keyboarder André Andersen (der übrigens selbst gerade ein Soloalbum veröffentlicht hat), und Herr Ostby demonstriert, daß er nach den stilistisch unentschlossenen letzten Conception-Scheiben wieder genau weiß, was er will. Zwar hat sich auch der eine oder andere schwächere Track eingeschlichen, und einige wenige Melodylines Coopers kommen einem auch verdächtig bekannt vor, aber der Großteil der Scheibe weiß zu überzeugen, allen voran der eingängige Opener "Dream" und der neunminütige, leicht vertrackte Rausschmeißer "The Union". Covertechnisch hat man sich "Easy Livin'" von Uriah Heep vorgenommen und diesem Klassiker erwartungsgemäß keine Steigerung mehr abringen können, aber ihm wenigstens auch keine Schande gemacht. Die Texte sind lauter Lektionen in Positive Thinking bzw. Krisenmanagement und sehr persönlich ausgefallen - sie runden diese ordentliche Scheibe in genauso ordentlicher Weise ab. Für alle, die nur Musik hören wollen, die noch niiiie da war, ist das Gebotene zwar nix, aber für Melodic Metal-Freunde gibt es außer den bekrittelten kleinen eigentlich keine Gründe, diese CD im Laden ihres Vertrauens verstauben zu lassen.
 






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