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von tk

STRYPER: Fallen   (Frontiers Records)

Das Flaggschiff des frommen Metals ist im Moment nicht aufzuhalten und bringt mit dem neuen Werk "Fallen" einen mehr als würdigen Nachfolger des letzten großartigen Albums "No More Hell To Pay" auf den Markt. Dabei haben sich Michael Sweet und seine Recken durchaus noch mal eine Frischzellenkur verordnet und legen in punkto Heaviness und fette Grooves ein paar Briketts drauf, wonach selbst ehemalige Verächtlichmacher inzwischen anerkennend feststellen, dass die Band nach wie vor auf sehr hohem Niveau musiziert und sich entgegen aller medialen Vorurteile auch weiterentwickelt hat. Das liegt vor allem an der Strategie mehr Härte und Kante zu zeigen und noch weniger auf Glam-Elemente zu setzen, wie das schon beim Vorgängeralbum der Fall war. So assoziiert man STRYPER anno 2015 eher mit JUDAS PRIEST, DIO und BLACK SABBATH. Michael hat aber schon klar gestellt, dass die Band in Zukunft eine noch härtere Gangart ablehnt, denn dann wäre man eben nicht mehr STRYPER. Bereits der Opener "Yahweh", der mit gregorianisch anmutendem Chorgesang eingeleitet wird, lässt jeden Headbanger der klassischen 1980er-Schule vor Ehrfurcht erstarren. Diese messerscharfen, doppelstimmigen Leads und leidenschaftlichen Riffs fräsen sich durch die Gehörgänge wie eine Kettensäge durchs Unterholz. Der Gesang von Michael ist geradezu überirdisch und selbst der beinharte Fan fragt sich, woher der Mann nach 32 Jahren Bandgeschichte die Energie für solche durch Mark und Bein gehende Screams nimmt. Der nachfolgende, für STRYPER eher untypische Track "Pride" präsentiert die alten Hasen in einem gänzlich neuen Licht, wie man es zu "In God We Trust"-Zeiten wohl nicht für möglich gehalten hätte. Fett groovend und betont heavy lassen Oz und Michael die Äxte kreisen; der frenetische Gesang stellt hier mal wieder alles in den Schatten. Am Schlagzeugsound wurde auch hörbar gearbeitet, so dass die Produktion diesmal einen besonders voluminösen Gesamtsound erhalten hat, der stark an "To Hell With The Devil" erinnert. "Big Screen Lies" setzt die eingeschlagene groovende Linie fort, während man mit dem leidenschaftlichen Rausschmeißer "Kings Of Kings" dem Headbanger noch mal alles abverlangt. Natürlich darf auch die obligatorische Feuerzeugballade ("All Over Again") nicht fehlen. Insgesamt setzt die Band diesmal weniger auf Tempo und happymetallische Elemente, sondern legt den Schwerpunkt auf schleppende Heaviness. Mit "Fallen" befinden sich STRYPER auf der Höhe ihres Schaffens und man darf gespannt sein, wie sie mit dem neuen Zuspruch und der Begeisterung umgehen werden. Eine Headliner-Tour durch europäische Hallen bleibt wohl auch in Zukunft ein Traum, aber ein Festival-Auftritt als Co-Headliner sollte eigentlich drin sein.
Bandkontakt: www.stryper.com, www.facebook.com/stryper, www.frontiers.it, www.facebook.com/frontiersrecordsofficial

Tracklist:
1. Yahweh
2. Fallen
3. Pride
4. Big Screen Lies
5. Heaven
6. Love You Like I Do
7. All Over Again
8. After Forever
9. Till I Get What I Need
10. Let There Be Light
11. The Calling
12. King Of Kings
 




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