www.Crossover-agm.de STRYPER: No More Hell To Pay
von tk

STRYPER: No More Hell To Pay   (Frontiers Records)

Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass ich die Leader des frommen Stahls mit ihrem Album "Second Coming" ausgiebig würdigen durfte, da schiebt das US-Quartett den nächsten Hammer hinterher und nach vier Jahren das erste komplett neue Studioalbum. Was musste man in den letzten Wochen nicht wieder alles über die Band lesen - angefangen von den bereits bis zum Erbrechen bemühten peinlichen Platitüden, die die Band als Biene-Maja-Plüschrocker karikieren, die nichts anderes im Sinn hat als Bibeln ins Publikum zu schleudern. Dass es inzwischen langweilt und nervt, sollte die schreibende Zunft doch allmählich bemerkt haben. Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr Metalfans die Band wegen ihrer musikalischen Klasse neu entdecken oder wieder entdeckt haben. Mit ihrem brandneuen Album "No More Hell To Pay" haben Michael, Oz & Co. zu ihren 1980er-Wurzeln zurück gefunden und präsentieren Songs, die in punkto kompositorischer Klasse und Einzigartigkeit eben nur so von STRYPER stammen können. Es lohnt sich ferner. die Deluxe Edition zu erwerben, da neben der regulären CD auch eine DVD mitgeliefert wird, die u.a. zwei offizielle Videoclips und eine 21-minütige Dokumentation enthält, in der der musikalische Entstehungsprozess beleuchtet wird, und Michael Sweet jeden einzelnen Song des Albums ausführlich vorstellt. Soweit der Rahmen, wenden wir uns nun der musikalischen Seite zu. Während der etwas sleazige Opener "Revelation" noch gut zum "Murder By Pride"-Material passen würde, steht der nachfolgende Titeltrack ganz im Zeichen der frühen Schaffensphase der Band. Ein klassisches STRYPER-Riff, das von doppelstimmigen Leads und einer genialen Melodieführung eingerahmt wird, fräst sich mit maximalem Wiedererkennungswert durch die Gehörgänge. Natürlich sind die Backgroundchöre nicht mehr so opulent ausgefallen wie noch zu "THWTD"-Zeiten, bilden aber nach wie vor eines der wesentlichen Trademarks des STRYPER-Sounds. Im nachfolgenden Uptempo-Fetzer "Saved By Love" präsentiert sich die Band von der wilden und ungestümen Seite, kann vor allem mit aggressiven Gesangslinien und brodelndem Riffing punkten. "Jesus Is Just Alright" ist eben nicht bloß ein Coversong der DOOBIE BROTHERS, sondern eine in typischer STRYPER-Machart bestens in Szene gesetzte Happy-Metal-Nummer. Mit "Marching Into Battle" betritt das US-Quartett sogar Neuland, indem orientalische Töne eingeflochten werden. "Sympathy" hätte in dieser Form auch locker auf "Soldiers Under Command" stehen können und mit dem fulminanten, riffbetonten Rausschmeißer "Renewed" schließen die Recken ein Album ab, das keine Wünsche offen und jeden Melodic-Metal-Anhänger mit der Zunge schnalzen lässt. Besonders der geniale Gesang von Michael muss hier gewürdigt werden. Er agiert variabler denn je, deckt ein ungemein großes Spektrum ab und tönt selbst in den extremen Höhen noch kraftvoll und frisch. "No More Hell To Pay" ist das stärkste Album seit "Against The Law", vereint zudem alle Stärken der Band und reiht sich nahtlos in die Riege der Klassiker ein. Sollten STRYPER im kommenden Jahr tatsächlich nur einen Deutschland-Gig spielen, bleibt hart gesottenen Fans wohl nichts anderes übrig, als zum "Bang Your Head"-Festival zu pilgern, um die neuen Songs und alten Hits abzufeiern.
Bandkontakt: www.stryper.com, www.facebook.com/stryper, www.frontiers.it, www.facebook.com/frontiersrecordsofficial

Tracklist:
CD:
1. Revelation
2. No More Hell To Pay
3. Saved By Love
4. Jesus Is Just Alright
5. The One
6. Legacy
7. Marching Into Battle
8. Te Amo
9. Sticks And Stones
10. Water Into Wine
11. Sympathy
12. Renewed

DVD:
1. 21 Minutes All Access Documentary On 'No More Hell To Pay'
2. Sympathy (Video)
3. No More Hell To Pay (Video)



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