www.Crossover-agm.de STRYPER: Second Coming
von tk

STRYPER: Second Coming   (Frontiers Records)

30 Jahre STRYPER - das muss ausgiebig gefeiert werden, denn exakt 1983 begann die Erfolgsgeschichte der kalifornischen Glam-Heroen, die sich unter dem Namen ROXX REGIME gründeten und als STRYPER in den 1980er Jahren zur erfolgreichsten christlichen Metalcombo avancierten. Um die Fans noch einmal an diese glorreichen Zeiten zu erinnern und gleichsam auf die wieder erstarkte Präsenz in diesen Tagen aufmerksam zu machen, haben sich Michael Sweet & Co. etwas Besonderes einfallen lassen und die größten Hits der ersten drei Alben neu eingespielt. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob es notwendig war, sich selber zu covern, schließlich hat die Band erst 2011 ein Coveralbum veröffentlicht. Nach Hörgenuss dieser Scheibe muss festgehalten werden, dass der Schritt absolut richtig war. Der Fan der schwarz-gelben Attacke kennt die Songs natürlich in- und auswendig, so dass schon kleine Nuancen im Klangbild auffallen. STRYPER klingen heute einfach reifer, moderner und weniger glamourös, aber keinesfalls trendy, was nach dem "Reborn"-Album nicht selbstverständlich war. Bereits bei "Loud N' Clear" vom Erstlingswerk "The Yellow And Black Attack" kommt die jahrzehntelange musikalische Erfahrung der Akteure zum Tragen, denn selten haben sich Oz Fox und Timothy Gaines so viele Freiräume für Saiten-Improvisationen genommen, so dass gerade dieser fast 30 Jahre alte Klopfer um einiges frischer und mitreißender durch die Boxen wummert. Das Paradestück "Soldiers Under Command" erzeugt beim hier schreibenden Rezensenten natürlich eine Gänsehaut nach der anderen und fällt gegenüber dem Original von 1985 zu keiner Sekunde ab; die gedoppelten Gitarren kommen sogar noch ergreifender als damals über den Äther. Michael Sweet präsentiert sich in bestechender gesanglicher Form, geht mit den ganz hohen Screams zwar sparsamer um, zeigt aber eindrucksvoll, dass er immer noch einer der besten Shouter auf diesem Planeten ist. Der Backgroundchorgesang kommt insgesamt etwas weniger dominant zum Zuge als auf den Originalwerken. "The Rock That Makes Me Roll" stellt dann das nächste Highlight dar, denn hier wurde der Härtegrad doch etwas nach oben geschraubt und die Doublebass merklich in den Vordergrund gemischt. Als Bonbon hat die Band noch zwei brandneue Kompositionen zur Tracklist hinzugefügt, die das ganz hohe Niveau der alten Stücke zwar nicht halten können, in songschreiberischer Qualität und Klasse einen Großteil der Konkurrenz aber blass aussehen lassen. STRYPER schaffen es spielend, den Spirit der 1980er Jahre ins 21. Jahrhundert hinüberzuschaufeln, so dass unterm Strich nicht nur eingefleischte Fans ihre helle Freude mit diesem Album haben werden.
Bandkontakt: www.stryper.com, www.myspace.com/stryper, www.facebook.com/stryper, www.frontiers.it

Tracklist:
1. Loud N' Clear
2. Loving You
3. Soldiers Under Command
4. Makes Me Wanna Sing
5. First Love
6. The Rock That Makes Me Roll
7. Reach Out
8. Surrender
9. To Hell With The Devil
10. Calling On You
11. Free
12. The Way
13. Sing Along Song
14. More Than A Man
15. Bleeding From Inside Out (New Track)
16. Blackened (New Track)



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