www.Crossover-agm.de STORMWIND: Reflections
von mst

STORMWIND: Reflections   (Massacre Records)

Die Schweden Stormwind beglücken uns mit ihrem neuesten Machwerk und haben sich dafür ganz schön ins Zeug gelegt. Bisher war mir von der Band um den Gitarristen Thomas Wolf nur das Konzeptalbum "Stargate" bekannt, was nun beileibe nicht von schlechten Eltern war. Mit "Reflections" hat man sich nun keinesfalls verschlechtert, obwohl es einige Durchläufe benötigte, bis manche Songidee so richtig bei mir zündete. Neben supereingängigen Stücken findet man auch immer wieder eingestreute Prog-Elemente, die das Album mit jedem Durchlauf wachsen lassen (so geschehen beim melodiösen "The Man Behind The Iron Mask"). Nach dem doch etwas belanglosen Intro "Genesis" wechselt man mit dem Opener "War Of Troy" sofort auf die Überholspur. So eine lupenreine Power Metal-Nummer hätte ich von Stormwind gar nicht erwartet. Hier zeigt sich auch, dass Sänger Thomas Vikström hervorragend zur Musik von Stormwind passt, nachdem bei Candlemass der Schatten seines Vorgängers Messiah Marcolin unerbittlich über ihm hing. Zu den Tracks, die sich ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen, gehört ebenfalls "Assassin Of Honour", bei dem sich Keyboarder Kaspar Dahlquist und Thomas Wolf (übrigens schwedischer Karatemeister und Sparringspartner von Dolph Lundgren) ein superbes Duell liefern. Gar nicht auf meiner Liste hatte ich anfangs das epische "Ramses", wurde aber irgendwann stutzig, weil ich ständig "ohohoh Pharao" vor mich hinträllerte. Hat sich wohl heimlich eingeschlichen, dieser Refrain. Genau das zeichnet aber diese CD aus. Sie setzt keine neuen Härteakzente und erfindet den Metal auch nicht neu, dafür hat man aber eine Handvoll potentieller Ohrwürmer abgeliefert. Wenn hier die richtigen Leute erreicht werden, sprich die Promoarbeit passt und Stormwind livehaftig in Erscheinung treten, dann könnte es tatsächlich klappen: „Reflections“ könnte theoretisch gesehen allen gefallen dem in Ehren ergrauten Deep Purple-Rocker wie dem ewig jungen Iron Maiden-Supporter, dem jungen, schwertschwingenden Hammerfall-Fan genauso wie dem Progressiv-Metal-Kreis der Dream Theater-Fetischisten. Stormwind beweisen mit "Reflections" auf alle Fälle internationales Format und hätten sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht müsste sich Thomas Wolf dann auch nicht mehr von Dolph Lundgren verklopfen lassen, oder ist das vielleicht umgekehrt? Egal, checkt die Scheibe einfach mal an, sollte Euer CD-Händler den heißen Stoff nicht vorrätig haben, schaut mal auf www.massacre-records.com! Und außerdem ist das Cover cool ...



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