(Eigenproduktion)

Ausgerechnet im düsteren Jahre 1994 gründete sich in England diese Melodic-Rock-Band. Dazu vielleicht ein kleiner Einschub - die Jahre 1993 bis 1996 dürften wohl als die bescheidensten dieser Musikrichtung gelten, denn mir fielen aus dem Stegreif keinerlei Super-Platten dieses Zeitraums ein, während in den Jahren ca. 1988 bis 1991 jedes Jahr dutzendfach wirklich tolle Scheiben herauskamen. Die Band löste sich dann auch 1999 auch auf, um sich dann 2003 um Songschreiber, Gitarrist und Sänger Paul Stead wieder zu reformieren. Er managt sich und die Band auch selbst, wie aus den Credits hervorgeht. 2 CDs dieser im Selbstvertrieb tätigen, engagierten Band, also im Grunde Demos, liegen vor, wobei die Briten recht professionell unterwegs sind, und aussagekräftige Infos und liebevoll gestaltete CDs vorlegen. Sie konnten u.a. schon mit Bands wie SAXON (in der Steve Dawson-Version!), THE QUIREBOYS, SKYCLAD, KEE MARCELLO's K2, TYGERS OF PAN TANG, oder MITCH MALLOY zusammenspielen. Doch nun endlich zur Musik, und auch nach mehreren Durchläufen der EP ist darauf leider kein Knaller auszumachen, sie läuft irgendwie an mir als Rezensent vorbei, nett und gefällig, aber unspektakulär. Aber es ist ja noch das 10-Track Album da:
Das hat zunächst mal einen besseren Sound und kickt gleich gut mit dem Titeltrack bei ordentlichem Riffing von Mark Stephenson. Das folgende Stück "N.Y.C." weiß auch zu gefallen, wenn auch der Lead-Gesang irgendwie verhalten, wie mit angezogener Handbremse erscheint. Die Band findet den Weg, die Songs hart aber herzlich, sprich melodisch aber heavy klingen zu lassen. Das hymnenhafte stakkatoartige "Rock'n'Roll Away" ist etwas simpel gestrickt, ist aber ein typisches Live-Stück und kommt da sicher besser. Das an DOKKEN erinnernde (na, welche Band stand da doch in Paul Steads Liste bei den Einflüssen ...) "The Last Goodbye" ist ein unauffälliger Rocker, der nicht groß auffällt. Das längste Stück der Platte, das fast 6 1/2-minütige "Always" ist eine (Halb-)Ballade. Das stärkste Stück ist von dieser Warte aus das vermutlich ältere "What It Takes" (denn es hat im Begleitheft eine 2004 als Zusatz dahinter) - ruhiger Anfang und Ende, dazwischen ein treibender Rock-Song. Den Überflieger kann man auf der Platte nicht entdecken, trotzdem gehört das gewürdigt, was die vier Jungs hier in Eigenregie durchziehen, und sogar eine DVD hat die Band schon anzubieten. Sie streben einen Plattenvertrag mit dieser Veröffentlichung an, und sollte dies nicht klappen, arbeiten sie weiter in ihren Berufen, die akkurat hier mit Professional Club DJ, Grafik Designer, IT-Consultant und Xerox-Site Manager angegeben sind.
Kontakt: www.sacredheartband.com

Tracklist:
A New Dawn:
Lost
Carry On
You're The One
Enough
Crazy World
Fall
Promise (live)

Lay It On The Line:
Lay It On The Line
N.Y.C.
Rock'n Roll Away
The Last Goodbye
Always
What It Takes
In My Heart
It's Alright
Hand In Hand
Forever

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