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von gl

REO SPEEDWAGON: Find Your Own Way Home   (Edel Records)

Selten war solch eine Einigkeit in der Berichterstattung: Der Auftritt von REO SPEEDWAGON beim Sweden Rock 2007 wurde von ALLEN Berichterstattern als grandios und sensationell beschrieben. Die Band mit der langen Geschichte legt nun mit immerhin noch drei Mitgliedern aus der großen Zeit nach. Ja, ja, damals (berichten betagte Leute mit Gehhilfen, so hört sich das fast an, was?!?) Anfang der 80er beherrschten REO zusammen mit JOURNEY und STYX die Ätherwellen in Amerika und haben ihre Verkaufszahlen in siebenstelligen Höhen verglichen. Heute müssen sie bedeutend kleinere Brötchen backen und haben sich 2003 mit eben jenen beiden Gruppen zusammengetan und während dieser Tour wurde der Grundstein zum Album gelegt, das zunächst "Everybody Loves A Happy Ending" betitelt werden sollte, was zum Glück noch mal geändert wurde.
Und: Können sie's noch? Die Frage kann man angesichts der ersten vier Nummern ganz klar bejahen. Der flott-rockige Opener "Smilin' In The End" zeigt druckvoll, dass die Truppe weit davon entfernt ist, eine Weichspüler-Retro-Combo zu sein. Das Titelstück beweist sehr schön, dass die einfühlsamen Melodien und die angenehme Stimme von Kevin Cronin auch 2007 präsent sind. Und das balladeske "I Needed To Fall" umschmeichelt einen in großartiger Manier, was bei dem tollen Sound von Joe Vanelli (ja, Bruder von Gino) eine zusätzliche Freude ist, und durchaus Parallelen zu dem Mega-Album "Hi InFidelity" (1980) aufzeigt. Und auch Lied 4 "Dangerous Combination", das Cronin mit Jim Peterik (PRIDE OF LIONS) zusammen geschrieben hat, weiß zu gefallen. "Lost On The Road Of Love" beginnt wie "Love Don't Care" von FIREHOUSE (wer hat ursprünglich wen beeinflusst?) und ist ein bluesbasiertes Stück, macht es dem heutigen Hörer, der die Grundlagen und Siebziger-Wurzeln der Band nicht kennt, ggf. etwas schwerer, denn der Shuffle-Rhythmus ist schon etwas anderes. "Another Lifetime", die einzige Komposition der Band gemeinsam kann damit nicht ganz mithalten. "Run Away Baby" hätte auch auf "Good Trouble" (1982) stehen können, will sagen, ist guter zeitloser Rock mit Gute-Laune-Feeling und hier muss einmal der "neue" (er ist seit 1990 dabei!) Gitarrist Dave Amato erwähnt werden. Die beiden restlichen Cronin-Kompositionen bieten gutes REO-Songwriting, wobei zweiteres eine Ballade ist, die das Basis-Album beschließt. Aus dem Rahmen fällt etwas "Born To Love You", da dieses Stück von Bassist Bruce Hall gesungen wird, somit dem Ganzen eine ganz andere Klangfarbe gibt in diesem fast schon als Soul zu bezeichnenden Stück mit entsprechendem Backgroundgesang.
Somit wäre das (ursprüngliche) bereits vor einem halben Jahr in den USA erschienene 10-Track-Album schon als gelungen und empfehlenswert besprochen, aber wir Europäer kommen in den Genuss einer um gleich vier Songs verlängerten Version: Die Hits "Take It On The Run" und "Ridin' The Storm Out" sowie noch einmal "Smilin' In The End" und "I Needed To Fall" werden in Form einer Akustik-Performance bei einer Radio-Station in Washington, DC dazugegeben. Somit steht einem Erwerb dieses hervorragenden Comeback-Albums nichts im Wege, zumal der Hörer durch den für ein CD-Booklet sehr persönlichen Erklärungstext von Kevin Cronin die Entstehungsgeschichte des Albums erklärt bekommt.
Bandkontakt: www.reospeedwagon.com
Labelkontakt: http://www.edel.de

Tracklist:
1. Smilin' In The End
2. Find Your Own Way Home
3. I Needed To Fall
4. Dangerous Combination
5. Lost On The Road Of Love
6. Another Lifetime
7. Run Away Baby
8. Everything You Feel
9. Born To Love You
10. Let My Love Find You
11. Take It On The Run (acoustic)
12. Smilin' In The End (acoustic)
13. I Needed To Fall (acoustic)
14. Ridin' The Storm Out (acoustic)
 




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