www.Crossover-agm.de PHILADELPHIA: Warlord
von tk

PHILADELPHIA: Warlord   (Roxx Records)

Sie gehören zu den Pionieren des frommen US-Metals, die Mannen von PHILADELPHIA aus dem US-Bundesstaat Louisiana. Nach sage und schreibe 31 Jahren legt die als Trio wiedervereinte Combo den "Search And Destroy"-Nachfolger vor. Hat man in den Früh- und Mitt-Achtzigern noch lupenreinen US-Metal zelebriert, so lassen es die in Ehren ergrauten Herren um Bandleader Phil Scholling anno 2016 doch um einiges gemächlicher angehen. Im Zuge der Wiederveröffentlichung der beiden P-Releases anno 1999/2000 hatte man sich ja noch mal kurzfristig zusammengefunden, um neue Tracks einzuspielen. Bereits beim filigranen Anfangsriff zum genial stampfenden Opener "Brothers In Arms" wird klar, dass die Band auch heute noch auf urtypischen 1980er Sound setzt, natürlich wesentlich besser produziert mit ordentlich Wumms dahinter. Der akustische melancholisch anmutende Auftakt zu "Defender" lässt bereits die erste Ballade vermuten, wandelt sich aber nach einer Minute in einen flotten Rock 'n Roller, der schnell auf den Punkt kommt. Brian "Wulfie" Clark ist immer noch exzellent bei Stimme, setzt seine gesanglichen Qualitäten für meinen Geschmack aber zu berechnend und kontrolliert ein. "I'm Not Listening" ist ein exzellenter Hardrocker, der im letzten Drittel mit leidenschaftlichen Gitarrensoli begeistert, bei dem Phil seine ganze Klasse zeigen kann. "Sane Asylum" ist ein klassischer Hardrock-/Metal-Klopfer mit vorzüglicher Saiten- und Schlagwerk-Kunst, der auch auf dem 1984er Werk "Tell The Truth" eine gute Figur gemacht hätte. Daneben gibt es mit "The Way Of The Skull" aber auch doomiges Material, das in der dargebotenen Form sogar BLACK SABBATH zur Ehre gereicht. Der Titeltrack "Warlord" hätte gar auf SAINTs "Warriors Of The Son"-Album stehen können. Statt der Demo-Version von "Brothers In Arms" hätte ich mir als Bonustrack aber noch einen flotten und kantigen Rausschmeißer gewünscht. Natürlich darf man hoffen, dass diese Reunion-Scheibe keine Eintagsfliege bleiben wird, sondern der Auftakt zu weiteren Großtaten bedeutet. Dann aber hoffentlich wieder einen Zacken härter und wilder wie in den seligen 1980ern.
Bandkontakt: www.phillymusic.us, www.roxxproductions.com

Tracklist:
1. Brothers In Arms
2. Defender
3. I'm Not Listening
4. Prophecy
5. Wasteland
6. Sane Asylum
7. Son Of The Morning
8. Lady Fortune
9. Way Of The Skull
10. Warlord
11. Brothers In Arms [Demo] (Bonus Track)




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