www.Crossover-agm.de FALCONER: Northwind
von gl

FALCONER: Northwind   (Metal Blade Records)

Von FALCONER sind mir kurioserweise die Alben mit den ungeraden Zahlen bekannt plus natürlich der Hit "The Clarion Call", aber wie kann man den nicht kennen?! - siehe Konzertbesprechung hier. Nach dem 1. und 3. nun demnach das 5. Album, und es gibt einen entscheidenden Wechsel: Mathias Blad, der trainierte Opernsänger mit der großartigen Stimme, ist zurück, er war seinerzeit vor dem 3. Album ausgestiegen, da er zu wenig Zeit hatte für die Band. Und bevor wir auf die Musik zu sprechen kommen, muss kurz auf das reichlich unglaubwürdige Gebaren von Stefan Weinerhall in vergangenen Interviews eingegangen werden. Sogar die eigene Plattenfirma bemängelt dies indirekt im Werbetext der Promotion zu dieser Platte: "Langsam begriff dies auch die Band" steht doch da wörtlich zu dem Songwriting von "Grime vs. Grandeur" (bemerkenswert), obwohl der Bandchef dies ja alles beschwichtigend kommentierte seinerzeit. Anyway, nachdem wir dies nun abgehakt haben und auch zwei weitere Line Up-Wechsel zur Kenntnis nahmen (der zweite Gitarrist und der Basser beklagten, der Weg zu den Proben sei immer so weit gewesen!), kommen wir endlich zur Musik. Und die wird natürlich wieder durch den so angenehmen und charakteristischen Gesang von Mathias Blad unverkennbar. Er hat eine eher sanfte, warme Stimme, und sie passt auch wunderbar zu dem mit Folk-Elementen angereicherten Material von "Northwind", das nicht so heftig wie auf "The Sceptre Of Deception" daherkommt. Symbolisch dafür die Ballade "Long Gone By" mit Streichern im Hintergrund und einem einfühlsamen Gitarrensolol Das exakte Gegenstück dazu ist jedoch das schnelle "Perjury And Sanctity", das obige Aussage auf den Kopf stellt, den es ist sehr heavy. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Material der Platte, immer wieder mit kleinen dem Metal im allgemeinen recht fremden Elementen (wie Musicalelemente, mittelalterliche Gesänge, Xylophon, Glockenspiel oder Harfe) aufgewertet. Dies macht die Platte zu einem abwechslungsreichen Hörgenuss. Gerade so Dinge wie z.B. die recht lange Einleitung von "Legend And The Lore" - über 1 Minute "Vorspiel", bevor's dann losgeht - peppen doch Alben ungeheuer auf. Der schwerfällige Rhythmus des Songs geht irgendwie ins Blut, klasse. Das in Schwedisch vorgetragene "Himmel Så Trind" mit schön verschleppten Rhythmen erhöht den Exotenbonus natürlich noch um eine weitere Variante (für unsere Ohren). Bei so einem begaben Sänger ist es dann auch nicht so tragisch, wenn nicht alle der 14 Songs überzeugen können. Summa summarum ist die Platte als künstlerisch sehr hochwertig anzusehen und ragt aufgrund des famosen Gesangs sowie der innovativen Gitarrenarbeit wie ein Fels in der Brandung in einem Meer von Brüllwürfeln alleine auf dem beheimateten Plattenlabel heraus.
Bandkontakt: www.falconermusic.com
Labelkontakt: www.metalblade.de

Tracklist:
Northwind
Waltz With The Dead
Spirit Of The Hawk
Legend And The Lore
Catch The Shadows
Tower Of The Queen
Long Gone By
Perjury And Sanctity
Fairyland Fanfare
Himmel Så Trind
Blinded
Delusion
Home Of The Knave
Black Tarn
 




www.Crossover-agm.de
© by CrossOver